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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
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Chef seines Stabes. Und er wollte nicht mit König John reden, sondern mit dessen Erstem Offizier.
    John, der in sein Quartier gegangen war, um mit seiner gegenwärtigen Gefährtin zu schlafen oder zu tändeln – möglicherweise hatte er auch beides vor –, wurde davon in Kenntnis gesetzt. Strubewell wagte nicht, ohne die Erlaubnis seines Kommandanten mit Byron zu sprechen. Zunächst wollte John unbedingt mit Clemens selbst reden. Ohne einen Grund dafür anzugeben, ließ Clemens dies durch Byron ablehnen.
    Daraufhin ließ John durch Strubewell bekannt geben, daß es überhaupt kein Gespräch geben werde. Eine Minute später gab Byron durch das Zischen und Knistern des Funkgerätes hindurch bekannt, er habe eine Botschaft zu übermitteln, die einen >Vorschlag< enthalte. Sein Chef wolle deswegen nicht mit John reden, weil er befürchte, die Nerven zu verlieren und ihn so zu verfluchen, wie im gesamten Universum noch niemand zuvor verflucht worden sei. Und wenn er damit erst einmal anfinge, würde er den Fluch, den Gott Satan vor dessen Abstieg in die Hölle hatte angedeihen lassen, noch bei weitem übertreffen.
    Clemens wolle John ein sportliches Angebot machen. Es sei allerdings nötig – und das werde John sicher verstehen –, daß dies durch Unterhändler übermittelt werden müsse. Um Clemens vollends auf die Palme zu bringen, ließ John ihn eine halbe Stunde schmoren. Dann ließ er ihm durch Strubewell antworten.
    Burton, der sich erneut im Ruderhaus befand, hörte vom Anfang bis zum Ende alles mit. Er war ziemlich verblüfft, als Clemens’ >Vorschlag< zur Sprache kam.
    John hörte sich die Sache an und gab dann bekannt, daß er zunächst mit seinen besten Kampfpiloten, Werner Voss und Kenji Okabe, darüber sprechen müsse. Er könne ihnen nicht befehlen, diese Bedingungen einfach hinzunehmen. Und außerdem: Wer seien Clemens’ Piloten?
    Byron sagte, dies seien William Barker, ein Kanadier, und Georges Guynemer, ein Franzose. Beide waren im Ersten Weltkrieg bekannt gewesen.
    Über diese Flieger gab es noch mehr zu sagen. Nachdem John sich ihre Lebensgeschichten angehört hatte, rief er Voss und Okabe ins Ruderhaus und erzählte ihnen, was geschehen war.
    Die Männer zeigten Verwunderung, aber nachdem sie sich an den Gedanken gewöhnt hatten, unterhielten sie sich miteinander.
    Und dann sagte Okabe: »Sire, wir fliegen nun seit zwanzig Jahren für Sie. Obwohl es hin und wieder auch gefährlich war, ist unsere bisherige Arbeit doch meistens langweilig gewesen. Wir haben auf diesen Augenblick gewartet; uns war klar, daß er eines Tages eintreten würde. Es geht weder gegen Angehörige unserer eigenen Nation noch gegen ehemalige Alliierte, obwohl ich weiß, daß mein Land im Ersten Weltkrieg mit England und Frankreich verbündet war. Wir übernehmen den Auftrag. Wir sind bereit.«
    Burton dachte: Wer sind wir? König Arthurs Ritter? Idioten? Oder beides?
    Aber trotzdem war ein Teil seines Ichs mit dieser Vorgehensweise nicht nur einverstanden, sondern verspürte auch eine ausgesprochene Erregung.
     
    27
     
    Ein paar Kilometer vom Eingang des Sees entfernt war die Nicht vermietbar am rechten Ufer vor Anker gegangen. Das Beiboot Plakate ankleben verboten brachte Göring nach Aglejo. Dafür, daß Clemens La Viro nicht sofort besuchen konnte, ließ er ihm eine Entschuldigung überbringen. Leider, sagte er, habe eine wichtige Angelegenheit ihn aufgehalten. Aber er wolle entweder am folgenden Nachmittag oder am übernächsten zum Tempel kommen.
    Göring hatte Clemens inständig gebeten, mit John Friedensgespräche zu führen. Wie zu erwarten gewesen war, hatte Clemens abgelehnt.
    »Der Schlußakt dieses Dramas ist schon viel zu lange aufgeschoben worden. Die Pause hat verdammte vierzig Jahre gedauert. Nun wird mich niemand mehr daran hindern, die Sache endlich abzuschließen.«
    »Dies hier ist kein Theaterstück«, sagte Hermann. »Es wird echtes Blut fließen. Der Schmerz wird fühlbar sein. Und die Toten wirklich. Und wofür?«
    »Ich habe meine Gründe«, sagte Sam. »Und will jetzt nicht mehr darüber sprechen.«
    Er paffte wütend an seiner langen grünen Zigarre. Göring erteilte ihm schweigend mit drei Fingern seinen Segen und verließ das Ruderhaus.
    Den ganzen Tag über wurde das Schiff auf Vordermann gebracht. Dicke Duraluminiumplatten mit kleinen Gucklöchern kamen vor die Fenster. Türen aus gleichem Material sicherten die Ausgänge der Korridore und Laufgänge. Man überprüfte die Munition und feuerte

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