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Das magische Land 1 - Der Orden der Rose

Das magische Land 1 - Der Orden der Rose

Titel: Das magische Land 1 - Der Orden der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Bryan
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die dorthin führen. Er wird keinen von uns aus seinem Königreich entkommen lassen.« Gereint nickte. »Das sehe ich ein. Euer Vater muss es auch gesehen haben. Dennoch hat er Euch fortgeschickt. Vielleicht weiß er etwas, was wir nicht wissen.«
    »Er weiß gar nichts«, sagte sie. »Niemand weiß etwas, bis auf den König. Mein Vater hielt mich vor aller Augen versteckt, dann ist er in Panik geraten. Ich werde dorthin zurückkehren, wo der König mich niemals suchen wird: direkt vor seine Nase. Wenn es irgendetwas gibt, was wir tun können, irgendeine List, die wir anwenden können, werden wir sie dort finden. Nicht von hier aus, mit seinen Armeen, die auf uns warten.«
    »Vielleicht«, sagte Gereint. »Vielleicht auch nicht. Wie auch immer, ich komme mit Euch. Ich tauge nicht viel in einem Kampf, es sei denn, er wird mit Fäusten und Stöcken ausgetragen, aber ich bin groß genug, um Furcht erregend auszusehen. Und diese Sache, die es zwischen uns gibt — wer weiß? Vielleicht hilft sie uns ja.«
    Manchmal konnte Averil sich nicht entscheiden, ob sie ihn schlagen oder küssen wollte. »Hilf mir, den Schwarzen und den Braunen zu satteln. Sie haben sich am längsten ausgeruht, und sie sind außer Sichtweite.« Sie machten sich sogleich auf den Weg zu den Pferden. Sie waren kaum zu sehen in der Dunkelheit, deshalb hatte Averil sich für sie entschieden: Keines von ihnen hatte eine Blässe. So schnell und geräuschlos, wie sie konnte, sattelte sie den Schwarzen, während sie hörte, wie Gereint den Braunen bereit machte.
    Sie wagte nicht, auf ihre Magie zurückzugreifen in einem Lager voller Magier, so geschwächt diese auch waren ohne ihre Talismane und ihre Zauberwerke der Macht. So leise wie möglich führte sie das Pferd vom Lager fort. Sanftes Schnauben und das Geräusch eines großen Körpers, der sich an Bäumen vorüberbewegte, verrieten ihr, dass Gereint ihr folgte.

Kapitel 23
    Mauritius erwartete sie ein gutes Stück hinter der Wachlinie auf einer Lichtung. Er saß auf einem Stein, hielt seine Knie umklammert und schaute zu den Sternen.
    Ein Kreis von Rittern und Knappen umringte sie. Sie übten keine Magie aus, aber sie hatten die Kraft ihrer Körper und die Waffen in ihren Händen. Gereint wurde gefesselt. Seine Fänger waren höflich, aber unnachgiebig. Averil blieb diese Erniedrigung erspart, doch beim Rückritt hielt Mauritius ihr Pferd am Zügel, sodass sich ihr keine weitere Chance zur Flucht bot. »Wir haben unsere Befehle«, sagte der Ritter.
    »Durch diese Befehle werden wir alle sterben«, erwiderte sie.
    »Während durch Euren Ungehorsam nur Ihr allein sterben werdet«, sagte Mauritius. »Euer Leben wurde in unsere Hände gelegt. Wir werden es schützen und damit auch das unsere. Darauf habt Ihr mein Wort.« »Und Ihr glaubt immer noch, dass Ihr dem Netz des Königs entkommen könnt?«
    »Wenn wir schnell genug reiten, schon«, sagte er. »Der König hat mehr als genug mit der Beute zu tun, die er gemacht hat. Mit Gottes Hilfe wird er uns erst verfolgen, wenn es zu spät ist.«
    »Und wenn Gott seine Hilfe verweigert?«
    »Dann werden wir kämpfen«, antwortete Mauritius.
    Dazu konnte sie nichts weiter sagen. Sie war genauso eine Gefangene wie einer der Ritter im Gefängnis des Königs, mit ebenso wenig Hoffnung, lebendig zu entkommen.
    Sie waren alle blind. Die Ritter mit ihrer zerbrochenen Magie, der König mit seinem Ehrgeiz und seinem Hass. Keiner konnte sehen, was ihnen bevorstand. Die Vorahnung war eine Gabe, über die die Magier niemals die Kontrolle hatten.
    Selbst Hellseherei war eine dürftige Fähigkeit angesichts menschlicher Torheit. Averil verschloss ihren Zorn in ihrem Inneren, machte ein gefasstes Gesicht und richtete sich darauf ein zu warten.
    Sie setzten ihre Reise fort, so schnell sie konnten. Sie ritten bei Nacht, wenn sie offenes Gelände querten, und nutzten bei Tage den Schutz von Wäldchen und Gebüschen, soweit diese vorhanden waren. Der direkte Weg zur See war zu belebt und zu gut bewacht. Sie hofften, mehr offene Wege im Nordwesten zu finden, wo es in der rauer werdenden Landschaft nur noch wenige, weit auseinander liegende Orte gab.
    Es gab noch andere Gründe, die sie hoffen ließen, keine Armeen auf diesen Straßen zu treffen, aber darüber sprach niemand. Kein Wort fiel über das Land jenseits der letzten Stadt, denn niemand mochte daran denken.
    Nach dem zweiten Tag wurde Gereint von seinen Fesseln befreit und wieder einmal mit der Versorgung der Pferde

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