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Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange

Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange

Titel: Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Bryan
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anderes, aber in einer Hinsicht bleibt es immer gleich.«
    »Und die wäre?«
    »Es hat immer eine Form, die dem Bewahrer ermöglicht, es dicht am Körper zu tragen.«
    »Logisch«, sagte Gereint. »Ihr wisst, wo es sich jetzt befindet, nicht wahr?« Perrin schüttelte den Kopf. »Ich weiß, wo es war. Nach dem Sturz der Rose verschwand es. Kein noch lebender Ritter bewahrt das Geheimnis. Und dennoch hat es irgendjemand irgendwo. Jemand, der vielleicht gar nicht weiß, was er hat.«
    Wie von selbst wanderte Averils Hand zu dem Amulett, das sie sogar beim Baden niemals abnahm. Es war natürlich absurd. Es war ein Geschenk, nichts weiter, ein wertloses Schmuckstück, an dem sie hing, ohne dass es einen vernünftigen Grund dafür gab.
    Gereint hatte denselben Gedanken gehabt. »Wer hatte es zuletzt? Wie war sein Name?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Perrin. »Es war ein Ritter von hohem Rang, aber er muss sehr alt gewesen sein, als die Rose fiel: Das Mysterium hatte sich vierzig Jahre lang nicht verändert oder den Besitzer gewechselt.«
    »Vielleicht ist es immer noch in einem der Ordenshäuser«, sagte Gereint, »oder im Mutterhaus selbst. Wenn keiner weiß, wonach er suchen soll, ist es vielleicht sogar von den Rittern übersehen worden.«
    »Das wäre möglich«, sagte Perrin, aber seine Worte klangen nicht überzeugt. »Sagt mir doch bitte, Messire, wurde Euch von einem der Ritter jemals ein Geschenk überreicht?«
    Gereint zuckte leicht zusammen, gerade genug, dass Averil es mitbekam. Er warf ihr einen hastigen Seitenblick zu. »Ein alter Mann gab mir ein Kleinod«, sagte er, »als ich vom Mutterhaus fortging zum Palast des Herzogs. Aber es kann nicht …«
    »Darf ich es sehen?«
    »Ich habe es nicht mehr«, sagte Gereint. »Aber es ist hier.«
    Averils Herz hätte aufschreien und sie zur Flucht mahnen sollen, so lange sie noch konnte — denn wenn ihr hübsches Amulett das größte Mysterium des Rosenordens war, könnte dies sehr wohl eine Falle sein, durch die die ganze Welt ins Verderben gestürzt würde. Aber sie spürte keine Furcht, abgesehen von dem, was jede vernünftige Person fühlen würde, wenn man ihr sagte, dass sie das Gefängnis der Schlange bewachte. Sie mochte und traute Perrin nicht, aber was es auch war, das er wollte, sein Ziel war nicht, die Schlange zu befreien. Das erkannte sie in seinen Augen, deren Blick auf ihr ruhte. Langsam zog sie das Amulett aus dem Mieder und hielt es an der Kette hoch. Ihre Hand zitterte; die farbenfroh emaillierte Scheibe drehte sich und funkelte. Sie erschien ebenso wenig magisch wie eh und je. Kein Feuerblitz durchzuckte sie; keine abscheuliche Bestie aus uralten Zeiten erhob sich, um sie zu verschlingen.
    Perrin machte keine Anstalten, das Schmuckstück an sich zu nehmen. »Ah«, war alles, was er sagte.
    »Nun?«, sagte sie. »Ist es das, wofür Ihr es haltet?« »Darf ich es berühren?«, fragte er.
    Sie wunderte sich über seine Zurückhaltung, aber wieder fühlte sie keine Furcht. Vielleicht hatte das Amulett sie verzaubert. Vielleicht hatten all die Offenbarungen der letzten Minuten sie benommen gemacht.
    Sie legte das Amulett auf ihre Handfläche und hielt es so, dass er es berühren konnte. Er streifte es kaum mit den Fingerspitzen und zog seine Hand zurück. Sie hatte nichts gefühlt. Die Emaillearbeit schimmerte, die Ornamente darin wanden sich wie Ranken — oder wie Schlangen.
    Sie inspizierte es, als wäre es ein Seherspiegel. Es war so undurchsichtig wie immer. Die Vision, die sie in der Höhle unter dem königlichen Jagdschloss erblickt hatte, erschien nicht vor ihren Augen.
    Perrin lehnte sich zurück und holte tief Luft. »Ja«, sagte er. »Mögen die Götter uns gnädig sein, ja.«

Kapitel 21
    woher wollt Ihr das wissen?«, fragte Gereint.
    Perrin ergriff seine Hand, bevor er sie zurückziehen konnte, und hielt sie über das Amulett, das noch immer auf Averils Handfläche lag.
    Averil runzelte die Stirn. Gereint spürte nichts, bis auf jene Mischung aus Geist und Magie, die sie zu der machte, die sie war.
    Das Amulett Heß die Struktur ein wenig wärmer werden, ein wenig komplizierter. Seine Farben schimmerten wie strahlende Edelsteine. Jene Linien waren tatsächlich Schlangen; er hatte sich immer gefragt, ob es Blätter waren oder Ranken oder ein Fantasiemuster, das der Juwelier sich ausgedacht hatte.
    Da war etwas im Inneren. Er konnte sie nicht richtig sehen, aber er fühlte sie. Sie hatte sich zusammengerollt, lag ruhig da in ihrem

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