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Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange

Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange

Titel: Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Bryan
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»Was sollen wir also tun, Messire? Wir befinden uns in einer ausweglosen Lage. Wir können nicht nach vorn gehen. Wir wagen es nicht zurückzugehen. Wohin können wir uns wenden?«
    »Ich denke«, meldete sich Averil zu Wort, »dass wir jetzt erst einmal zurück nach Prydain gehen sollten. Wenn wir uns anders verhalten, erregen wir Argwohn. Wir müssen so tun, als hätte sich nichts geändert.«
    Sie hatte ihre Fassung wiedererlangt, wie immer. Ihre Worte waren kühl und forsch, ohne jeden Anflug von Schwäche.
    »Einige Dinge müssen sich verändern«, sagte Gereint. »Mauritius muss wissen, wo das Mysterium sich befindet. Vater Owain auch.«
    »Und die Königin«, sagte Averil, »aber sonst niemand.« »Ja«, sagte Peredur. »Wissen sie es?«, fragte Gereint. »Was Ihr seid?«
    Peredur schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht sollten sie es wissen«, sagte Averil.
    »Ich glaube nicht«, sagte Gereint. »Es ist so schon schwer genug für Euch. Mauritius ist ohnehin bis an seine Grenzen belastet, er trägt das Gewicht der ganzen Welt auf den Schultern, da die Rose zerbrochen ist und die Insel sich in einer solchen Gefahr befindet. Wenn er es nicht unbedingt erfahren muss, sollten wir ihm diese weitere Bürde ersparen.«
    »Geheimnisse«, sagte sie verächtlich. »Wann verwandeln sie sich in Lügen? Warum sollten sie überhaupt existieren? Dieses Ding«, ihr Finger deutete auf das Amulett, »hätte es niemals geben sollen. Warum wurde dem Gefangenen das Leben gelassen? Warum wurde er nicht getötet? Die Kirche lehrt, dass es so war. Warum lügt sie?«
    »Die Kirche weiß es nicht«, sagte Gereint.
    »Nein, sie weiß es nicht«, sagte Peredur. »Diese Entscheidung wurde auf dem Feld der Bindung getroffen.«
    »Aber warum?«, rief Averil.
    Sie befand sich viel näher an den Grenzen ihrer Belastbarkeit, als Mauritius es jemals sein könnte. Gereint konnte sie diesmal nicht einmal berühren, um sie zu trösten. Sie war ans andere Ende des Raumes gewirbelt und presste den Rücken an die Wand, als sei sie ebenso eine Gefangene wie die Schlange. »Comtesse«, sagte Peredur sanft, »wir konnten sie nicht töten. Nicht weil es uns an Stärke mangelte, nein, wir hatten den triumphierenden Jungen Gott mit all der Macht des Himmels. Als wir all unsere Macht gegen die Gestürzte erhoben, hielt er uns auf. ›Das steht nicht geschrieben^ sagte er. Und das war alles, was er sagte.«
    »›Die Welt trägt in sich die Samenkörner ihrer eigenen Vernichtung^« Gereint sprach die Worte ohne Freude aus. Ein alter Philosoph hatte sie geschrieben; sie waren heidnischer Unsinn, hatte man ihn gelehrt, und haarsträubende Ketzerei.
    Aber sie wurden weitergegeben, erkannte er plötzlich, weil sie wahr waren. Sie waren ein Mysterium, eingebunden in diesem Ding, das auf dem Tisch lag und so unschuldig und unmagisch aussah.
    »Denkt an ein Samenkorn«, sagte Peredur. Seine tiefe schnurrende Stimme schien sich aus Gereints eigenen Gedanken zu erheben. »Habt Ihr je ein Feld oder ein Waldstück abgebrannt, damit es danach umso grüner und üppiger gedeiht? Die Erde wird fruchtbarer durch das Feuer; das Samenkorn wächst besser heran, und die Bäume werden kräftiger. Würde irgendeiner von uns sein, was wir sind, wenn die Bindung nicht vollzogen worden wäre?« »Es war ein großes Blutvergießen und ein schreckliches Leiden«, sagte Averil, »und es sollte niemals wieder geschehen.«
    »Niemals wurde ein Krieg durch einen anderen beendet«, sagte Peredur. Averil nahm das Amulett vom Tisch. Ihre Hand zitterte, als sie die silberne Kette über ihren Kopf streifte; sie zuckte zusammen, als es ihre Brust berührte. Dann holte sie tief Luft und festigte ihren Stand. »Wenn dieser letzte Krieg vorüber ist«, sagte sie, »werden wir dieses Ding vernichten. Es schert mich nicht, welchem Zweck es dienen soll. So lange es existiert, bedroht es alles, was wir sind oder sein können.«
    Peredur breitete die Arme aus — nicht in der Art, als würde er sich geschlagen geben, aber seine leichte Verbeugung drückte aufrichtige Hochachtung aus. Gereint erwiderte die Verbeugung. Averil tat es ihnen nicht gleich. »Wir müssen gehen«, sagte sie. »Wenn Ihr so gütig sein würdet, uns den Weg zu zeigen, Messire?«
    Peredur deutete auf die Kochstelle, wo das Feuer bis auf ein glimmendes Aschenhäufchen heruntergebrannt war. »Da ist die Tür«, sagte er. »Kommt. Folgt mir.«
    Es zeigte, wie verstört sie war, dass sie die dargebotene Hand ergriff und ihm wortlos

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