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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Samukals Namen hörte, kochte wieder einmal Wut in Darian hoch. So lange hatte er ihn belogen.
    »Eines Tages werde ich ihn für all das zur Verantwortung ziehen«, knurrte er zornig.
    »Lasst Euch nicht zu sehr von Rachegedanken leiten«, riet Readonn. »Was geschehen ist, ist geschehen und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.«
    »Trotzdem, er ist ein mieses Schwein.« In diesem Augenblick verspürte Darian wieder den dringenden Wunsch, einen Schluck von Edvans Trank zu nehmen, um sich zu beruhigen. Doch er schob den Gedanken energisch von sich.
    Readonn erhob sich langsam. »Morgen ist ein großer Tag für Euch. Es kam erst ein einziges Mal vor, dass ein König zugleich die Weihe zur Unsterblichkeit und den Königstitel erhielt.« Nachdenklich blickte der Hüter in Richtung Süden. »Die Pforten von Northcliff werden sich wieder öffnen, und die Burg wird erneut mit Leben erfüllt werden.«
    »Wieso waren sie geschlossen?«
    »Auf Northcliff liegt ein Zauber. Als die Burg überfallen wurde, herrschte heilloses Chaos, aber nachdem klar war, dass Eure Eltern tot sind und Ihr verschwunden wart, legte Vahira einen Bann über die Festung, der sich erst dann lösen wird, wenn der rechtmäßige Erbe zurückkehrt.«
    »Dann hat seit fünfundzwanzig Jahren niemand mehr dort gelebt?«
    »Ganz recht. Die Festung liegt in einem tiefen Schlaf.« Readonn schmunzelte. »Wohl nicht zuletzt, um gierige Kreaturen wie Fehenius davon abzuhalten, die Schatzkammer auszurauben.«
    Schatzkammer – zwar war Darian, seitdem ihn Samukal adoptiert hatte, in Wohlstand aufgewachsen, doch auf einer Burg zu leben und vielleicht einen ganzen Keller voller Gold zu haben, konnte er sich dann doch nicht vorstellen.
    »Ihr solltet jetzt wirklich schlafen gehen«, schlug Readonn vor und klopfte Darian, der mit entrücktem Blick auf dem Stein saß, auf die Schulter.
    Dieser reagierte zunächst nicht, erhob sich dann jedoch mechanisch und folgte dem älteren Mann zu einer Hütte. Plötzlich hielt er Readonn an seinem Umhang fest.
    »Kann es sein, dass Ihr ein Druide seid?«
    »Was meint Ihr damit?«
    »Hüter der Steine, ein weiser Gelehrter, ein Zauberer«, sagte Darian aufgeregt. »In der anderen Welt, als die Kelten das Land bevölkerten, nannten sich Leute wie Ihr Druiden.«
    »Druiden, hmm, mag sein, dass ich so etwas bin, und der Name hat einen angenehmen Klang«, antwortete Readonn und ließ sich noch eine ganze Weile von Darian erzählen, was er über die Druiden der anderen Welt wusste.
    Irgendwann bestand Readonn dann darauf, dass sich Darian hinlegte. Doch dieser konnte nicht schlafen. Er war einfach zu aufgeregt wegen der Weihe am nächsten Tag und der vielen Dinge, die er heute erfahren hatte. Schließlich konnte er nicht anders und nahm einen Schluck aus der kleinen Flasche.
    Wenn die Weihe vorüber ist, höre ich damit auf, versprach er sich – nicht ohne das selige Vergessen, das der seltsame Trank ihm für eine Weile bescherte, willkommen zu heißen.
    Eine kräftige Hand rüttelte Darian an der Schulter. Blinzelnd blickte er sich in der Lehmhütte um, dann schüttelte er den Schlaf ab und erinnerte sich an Readonn und ihr Gespräch vom Vorabend.
    »Guten Morgen.« Gähnend richtete sich Darian auf.
    »Ich habe Euch Kleider hiergelassen, Ihr solltet Euch angemessen kleiden für die Weihe«, erklärte der Hüter und deutete auf den Stuhl neben der Tür. »Ich muss jetzt gehen und die Feier vorbereiten. Einer meiner Männer wird Euch abholen, wenn die Sonne im Meer versinkt. Zuvor müsst Ihr fasten und im Steinkreis meditieren.«
    Prickelnde Aufregung erfasste Darian – jetzt wurde es ernst. In kurzer Zeit würde er unsterblich sein und noch dazu König. Er konnte es einfach nicht fassen.
    Readonn erklärte ihm eindringlich, was während der Zeremonie geschehen würde, und Darian lauschte atemlos. Trotzdem bekam er vor lauter Nervosität vieles gar nicht richtig mit.
    Nachdem Readonn wieder verschwunden war, nahm Darian das weite, mit verschlungenen Mustern bestickte weiße Hemd in die Hand, ebenso wie die schwarze Hose und den dunkelblauen Umhang. Auf diesen war kunstvoll ein Schwert gestickt, das über einer großen Festung schwebte.
    Das alles kam ihm wie ein Traum vor. Er zog die Sachen an und ging dann unsicher hinaus, wo ihn strahlender Sonnenschein begrüßte. Einige schweigsame Männer huschten zwischen den Hütten umher, und niemand beachtete ihn. Darian ging zu dem kleinen Steinkreis im Eichenhain, in dem er am Abend

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