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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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zuvor mit Readonn gewesen war. Dort setzte er sich auf einen von der Sonne gewärmten Felsen und ließ seine Gedanken ziehen. Wieder überkam ihn eine angenehme Ruhe, und als er an Mia denken musste, rief er sich Readonns Worte in Erinnerung. Vielleicht werdet Ihr sie eines Tages wiedersehen.
    Das wäre zu schön, um wahr zu sein, dachte Darian, auch wenn ihm der mögliche Altersunterschied noch immer Unbehagen bereitete.
    Langsam schloss er die Augen und genoss die Stille des Hains. Es war windgeschützt hier und wunderbar friedlich. Lange Zeit saß er einfach nur so da, als plötzlich jemand aus dem Schatten eines Monolithen trat und sich räusperte. Erschrocken fuhr Darian auf. Er hatte gar nicht bemerkt, wie der Tag vorangeschritten war.
    »Ich soll Euch zum Kreis von Borogán bringen«, kam eine dunkle Stimme aus den Tiefen der schwarzen Kapuze.
    »Ja, sofort.« Hektisch zog Darian seinen Umhang wieder an. Jetzt war von der Ruhe nichts mehr zu spüren, die eben noch in ihm gewesen war. Er folgte dem schweigenden Hüter der Steine über den Hügel und das mit Heidekraut überzogene Land.
    Heimlich nahm Darian einen Schluck aus der Flasche, denn er glaubte, die Anspannung sonst nicht ertragen zu können.
    Als sie über den letzten Hügel traten, stockte ihm der Atem. Auf dem grasbewachsenen Erdwall rund um den mächtigen Steinkreis standen drei- bis vierhundert Menschen und Zwerge mit Fackeln, und als Darian hinunterschritt, setzten Trommeln ein. Die Hüter der Steine begannen zu singen, und die Luft flimmerte regelrecht und schien von Magie erfüllt zu sein. Gerade versank die Sonne wie ein glutroter Ball über dem westlichen Horizont und tauchte das Meer in flüssiges Feuer.
    Wie in Trance schritt Darian weiter. Kleine Feenwesen tanzten in wilden Formationen über den uralten Steinen, und die in Kutten gekleideten Hüter der Steine beleuchteten nun mit Fackeln Darians Weg. Am Rande des Kreises standen zahlreiche Inselbewohner, festlich gewandet in ihren karierten Umhängen.
    Langsam trat Readonn zu ihm. »In früheren Zeiten waren von jedem der freien Völker Vertreter anwesend, um den neuen menschlichen König zu feiern.«
    »Und warum ist das heute nicht mehr so?«, fragte Darian mit heiserer Stimme und wusste nicht, wohin er zuerst blicken sollte.
    Gerade schritt er an Edur vorbei. Der Zwerg winkte ihm zu und nickte aufmunternd, während sein Onkel Horac etwas vor sich hin grummelte – wahrscheinlich, dass das sowieso nix werden würde mit der Weihe. Im Augenblick war Darian gewillt, dem zuzustimmen, denn er fühlte sich schlicht und einfach überfordert.
    »Die Elfen wollen von den Menschen nichts mehr wissen, seitdem Vahira spurlos verschwunden ist«, erklärte Readonn. »Das Problem mit den Dunkelelfen ist Euch bekannt. Die Gnome, Kobolde und anderen magischen Wesen sind sehr wankelmütig und eigentlich immer nur aufWunsch der Elfen hin erschienen.« Er verzog das Gesicht. »Und auch dann meist nicht vollzählig.«
    »Aha.« Darian nickte den Zwergen zu, welche sich hinter den Hütern der Steine aufgebaut hatten und sich nun vor ihm verbeugten. Ein besonders breiter Zwerg mit feuerrotem Bart stand ganz am Ende der Reihe. Readonn erklärte, dass dies König Baldur III. sei, und zählte dann die Namen der menschlichen Lords auf, von denen Darian den einen oder anderen schon in Fehenius’ Haus gesehen hatte.
    Readonn führte Darian in die Mitte des Steinkreises, wo ein einzelner Monolith stand. Schlagartig verstummten die Trommeln, und der Oberste Hüter der Steine begann leise zu singen, was die außergewöhnliche Atmosphäre noch unterstrich. Auch wenn Darian kein Zauberer war, so erfasste doch ein eigenartiges Prickeln seinen Körper, und er glaubte die Magie dieser Nacht beinahe greifen zu können.
    Wie von Geisterhand entstand ein mannshoherTorbogen in dem Monolithen, der den Blick auf ein schimmerndes Schwert und das dahinterliegende Meer freigab. Darian konnte nicht anders, als die kunstvoll gearbeitete schlanke Klinge zu bewundern, die im rotgoldenen Licht der untergehenden Sonne funkelte. Die Parierstange war sanft geschwungen und zeigte komplizierte Gravierungen, und in den runden Knauf war ein weißer Edelstein eingelassen.
    »Nehmt es, Darian, es ist das Schwert von Atorian dem Ersten«, forderte Readonn ihn auf.
    Ehrfürchtig ging Darian näher und nahm das Schwert in die Hand, woraufhin Jubel von außerhalb des Steinkreises ertönte. Menschen und Zwerge gleichermaßen feierten die Rückkehr

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