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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Eure Zeit gekommen ist, oder sie beschließt, in einem anderen Körper zu Euch zurückzukehren.«
    »Wiedergeburt«, flüsterte Darian mit einer Mischung aus Skepsis und Hoffnung.
    Readonn nickte zustimmend. »Das eine oder andere Mal habe ich mit Menschen gesprochen, die sich sicher waren, schon einmal an einem bestimmten Ort gelebt zu haben.«
    »Was geschah bei meinem Bruder?«, fragte Darian aufgeregt nach. »Hat er seine Frau wiedergesehen?«
    Traurig schüttelte Readonn den Kopf. »Nein, Atorian wurde vorher ermordet, wie Ihr vielleicht wisst.«
    Enttäuscht ließ Darian die Schultern hängen, aber dann sah er den Hüter der Steine erneut erwartungsvoll an. »Ihr meint also wirklich, sie könnte zu mir zurückkommen?«
    »Ich will Euch keine falschen Hoffnungen machen, aber ich halte es nicht für ausgeschlossen.« Dann lächelte er aufmunternd. »Wer weiß, vielleicht läuft Euch in fünfzehn, sechzehn oder zwanzig Sommern ein Mädchen über den Weg, das Euch verzaubert. Es könnte jedoch auch länger dauern, also solltet Ihr lernen, Euch in Geduld zu üben«, warnte Readonn.
    Zunächst war Darian ganz überwältigt von dieser Aussicht, Mia wiederzusehen, aber dann runzelte er kritisch die Stirn. »Wenn ich sie tatsächlich wiederfinde, bin ich weit über vierzig und damit viel zu alt, bis sie auch nur halbwegs zur Frau geworden ist.«
    Ein leises Schmunzeln verlieh Readonns Zügen einen noch sympathischeren Ausdruck. Er legte Darian eine Hand auf den Arm. »Für Euch mag das ungewohnt erscheinen, aber da Ihr bis zu fünfhundert Sommer alt werden könnt, ist es in Eurer Familie keine Seltenheit, eine sehr viel jüngere Frau zu haben. Die Gefährtinnen Eures Bruders waren immer mehr als hundert Sommer jünger als er selbst.«
    Verwundert betrachtete Darian den Hüter der Steine. Einerseits leuchteten ihm Readonns Worte ein, dennoch waren ihm, der in einer ganz anderen Welt aufgewachsen war, derartige Gedanken gänzlich fremd und sogar unheimlich.
    »Vielleicht ist Aramia dann auch von einer Herkunft, die Euer Zusammensein etwas einfacher macht.«
    »Es wäre mir gleichgültig gewesen, was die Leute sagen«, entgegnete Darian stur.
    »Aber Ihr hättet einen sehr, sehr schweren Stand gehabt.«
    Darian wollte sich nicht mit ihm streiten, und so nickte er Readonn zu.
    »Ich habe noch eine Frage, Readonn. Wie werde ich altern?« Darian schnitt eine Grimasse. »Es wäre doch wenig sinnvoll, wenn ich ganz normal alt werde und dann ewig ein Greis bin.«
    »Nein, keine Sorge. Mit der Weihe im Kreis von Borogán wird der Alterungsprozess bei Euch stark verlangsamt. Ihr werdet sehr lange so aussehen wie am heutigen Tage. Wenn etwa hundert Sommer und Winter ins Land gezogen sind, werdet Ihr einem Normalsterblichen ähneln, der etwas über dreißig ist, nach weiteren hundert Sommern seht Ihr aus wie ein vierzig Sommer alter Mann und so fort.«
    Das beruhigte und erschreckte Darian zugleich. Ihn überkam das Gefühl, in einem endlosen Meer zu schwimmen, an dessen Horizont kein Land zu sehen war. Fünfhundert Jahre alt werden war beinahe so etwas wie unsterblich zu sein – etwas, das sich viele Menschen wünschten. Aber war es wirklich so erstrebenswert, wie es klang? Als Mia noch bei ihm gewesen war, hatte sich das alles aufregend und abenteuerlich angefühlt, aber jetzt glaubte Darian zu erahnen, dass ein hohes Alter und ein langes Leben auch einen hohen Preis haben mochten. Schließlich nickte er Readonn jedoch zu.
    »Ich danke Euch vielmals. Jetzt habe ich ein wenig mehr Hoffnung für meine Zukunft.«
    »Das freut mich, mein König.« Readonn lächelte väterlich. »Wann immer Ihr einen Rat braucht, könnt Ihr mich aufsuchen. Dies habe ich auch Eurem Bruder angeboten, denn er war wie ein Sohn für mich.«
    Darian war erleichtert. Ebenso wie bei Edur hatte er bei Readonn gleich das Gefühl gehabt, ihm vertrauen zu können. Und solche Menschen waren wichtig für ihn in dieser fremden, oft feindseligen Welt.
    Nun zog der ältere Mann eine Karte aus seinem Umhang und zeigte Darian die Ländereien, welche zu Northcliff gehörten.
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete Darian die Karte. Bis auf kleineAbweichungen kam ihm das Land überaus bekannt vor.
    »Das dort unten, was ist das?«, wollte er wissen und deutete auf einen ausgedehnten schwarzen Fleck auf der Karte.
    »Das ist der Kratersee. In jener Zeit, bevor Atorian der Erste König von Northcliff wurde und dem Land Frieden brachte, bekriegten sich Nord und Süd.« Er deutete

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