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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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auffordernde Geste von Torgal hin steckte Darian den Schlüssel ins Schloss. Es klemmte ein wenig, und Darian musste einiges an Kraft aufwenden, aber dann knackte es und das Schloss öffnete sich. Eilig schob Torgal den Riegel zur Seite, dann öffnete er die mannsdicke, von Eisenstreben verstärkte Tür aus dunklem Eichenholz. Knarrend schwang sie nach innen, und Darian blieb in der Tür stehen, bis Torgal Licht gemacht hatte. Der Hauptmann tauchte seine Fackel in ein Behältnis und murmelte hörbar zufrieden: »Zum Glück ist noch Öl da«, und bevor Darian etwas sagen konnte, erstrahlte plötzlich alles in einem weichen Licht. Rings um den Raum, der sicher nicht kleiner war als der Thronsaal, flackerten jetzt Flammen auf.Vermutlich gab es eine Art Ölrinne, die dazu diente, alles auszuleuchten. Doch bevor Darian sich noch weiter wundern konnte, ließ ihn der Anblick, den die Flammen enthüllten, stumm und staunend verharren. In seinen kühnsten Träumen hätte er sich nicht auszumalen vermocht, welch ein Reichtum unter dieser Burg lagerte. Truhen mit Goldstücken, silberne Kerzenleuchter, an denen mit Edelsteinen verzierte Ketten und Ringe hingen, Schwerter, Rüstungen, ja sogar ein Stuhl aus purem Gold waren darin zu finden.
    »Euer Erbe, König Darian«, bemerkte Torgal.
    Darian brachte nicht mehr als ein heiseres Krächzen heraus, dann ging er umher und berührte all diese wertvollen Gegenstände. Er hatte das Gefühl zu träumen.
    »Dies war der Torc Eurer Mutter.« Torgal verneigte sich kurz, dann hielt er Darian das kleinere, leichtere Gegenstück seines Halsrings entgegen. »Euer Vater trug seinen während des Kampfes, deshalb konnte er nach seinem Tod auf die Dracheninsel gebracht werden«, erklärte er. »Wenn Ihr eines Tages heiratet, wird dieser hier Eurer Frau gehören.«
    Ehrfürchtig strich Darian über die verschlungenen Silber- und Bronzestränge. Mia hätte ihn tragen sollen, schoss ihm durch den Kopf, dann legte er ihn jedoch rasch auf eine Truhe und seinen Torc dazu. Außerdem nahm er das Amulett von seinem Hals. Es hatte ihn hierhergebracht, aber jetzt brauchte er es nicht mehr. Noch einmal berührte er die verschlungenen Muster und den roten Rubin, wobei er sich fragte, was gewesen wäre, wenn er Samukal nachgegeben hätte und in der anderen Welt geblieben wäre. Wäre Mia dann noch am Leben?
    Gequält schloss er die Augen, dann wandte er sich ruckartig an Torgal. »Hier liegt mehr Gold und Silber, als ich jemals ausgeben kann. Ich möchte, dass die Menschen, die für mich arbeiten ausreichend entlohnt werden.«
    Kurz glaubte Darian einen überraschten Ausdruck auf Torgals Gesicht zu erkennen, dann verbeugte sich der Hauptmann. »Das wird Euer Volk sehr freuen.«
    Nachdem sie die Schatzkammer verlassen hatten, bat Darian Torgal, ihm den Weg zum Arbeitszimmer seines Vaters zu erklären, denn er wollte den Schlüssel wieder sicher verwahren. Nachdem Darian die breite Treppe in der Eingangshalle hinaufgestiegen war, stieß er am Ende des Ganges auf ein halbrundes Turmzimmer. Ein wuchtiger Schreibtisch stand in der Mitte, alle Fenster gingen aufs Meer hinaus. Der Raum vermittelte ihm das Gefühl, direkt über dem tobenden Ozean zu schweben. Darian wurde schwindlig, als er die kerzengerade abfallenden Klippen hinabsah, doch der Ausblick war gigantisch. Über dem Meer hingen dunkle Sturmwolken, und weit draußen brach gerade ein Lichtstrahl hindurch und tauchte alles in ein rötliches Licht. Möwen flogen in wilden Manövern am Himmel, und Schaumkronen tanzten auf dem dunklen Wasser.
    Seufzend setzte sich Darian in den großen, bequemen Ledersessel. Sicher hatte hier zuletzt sein Vater gesessen und irgendwelche wichtigen Entscheidungen getroffen. Darian fand einige vergilbte Blätter mit Auflistungen, welche die Ernte in jenem Jahr betrafen, in dem er geboren worden war.
    Erntemond 1406 stand in geschwungener, gleichmäßiger Schrift dort geschrieben.
    Mia hatte ihm erzählt, dass mit Erscheinen von Atorian dem Ersten die Zeitrechnung in Albany neu begonnen hatte, was an die zweitausend Jahre her sein musste. Allerdings hatte Dugal, Darians Ururgroßvater, darauf bestanden, dass auch ihm diese Ehre zuteilwurde, und mit Beginn seines Amtsantritts die Zeitrechnung auf null gesetzt. Demzufolge musste nun das Jahr 1431 sein, wenngleich Mia meinte, mit der Zeitrechnung würde es hier niemand so genau nehmen, schon gar nicht die Elfen oder Zwerge.
    Kopfschüttelnd blickte Darian aufs Meer hinaus. Auf eine

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