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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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und fragte, ob Darian gut geschlafen habe.
    »Ja, danke.« Er trat unruhig von einem Bein aufs andere. »Könnt Ihr mir sagen, ob es hier eine Art Baderaum gibt?«
    Der Hauptmann nickte und führte Darian den Gang entlang in das nächste Zimmer. Zu seiner Erleichterung gab es dort einen großen Badezuber, eine steinerne Waschschüssel und etwas, das man mit etwas gutem Willen sogar als Toilette bezeichnen konnte: Ein Loch nahe der Wand führte durch ein Rohr in die Tiefe.
    Erleichtert wusch sich Darian den Schmutz der Reise vom Körper und zog sich dann die frischen Kleider an. Zwar fühlte er sich in der schwarzen Samthose, dem weißen Hemd mit den weiten Ärmeln und dem dunkelblauen Umhang mit dem Wappen Northcliffs etwas unwohl, aber zumindest war die Kleidung sauber und durchaus bequem.
    Nachdem Darian noch um ein Messer gebeten hatte und es ihm gelungen war, sich zu rasieren, ohne sich das ganze Gesicht zu zerschneiden, ließ er sich von Hauptmann Torgal in den Thronsaal führen, wo ein üppiges Frühstück auf ihn wartete. Auch Edur saß dort und biss gerade schmatzend in ein Stück kalten Bratens.
    Bereits bei seinem Eintreten hatte sich Darian gewundert, dass die Zimmer und Gemächer so sauber waren. Die Diener mussten die ganze Nacht durchgearbeitet haben. Man sah kaum noch Staub, die Spinnweben waren entfernt worden, und irgendjemand hatte einen Strohsack in das Loch im Fenster gestopft. Darian bekam ein schlechtes Gewissen. Er hatte so lange geschlafen, während die Leute hier pausenlos geschuftet hatten.
    »Entschuldigt bitte, aber ich hatte einen Bärenhunger«, sagte Edur und wischte sich über den fettigen Mund. »Nachdem es beinahe Mittagszeit ist, konnte ich einfach nicht mehr länger warten.«
    Das vergrößerte Darians schlechtes Gewissen, und er setzte sich hin.
    »Na, wie gefällt Euch Euer neues Heim?«, wollte der Zwerg fröhlich wissen. »Mein Zimmer war nicht übel, allerdings hatte ich am Morgen eine dicke Spinne auf meiner Nase sitzen.«
    Gegen seinen Willen musste Darian grinsen. »Es ist ungewohnt«, sagte er dann ernst, und sein Blick schweifte, so wie am gestrigen Abend, über die Bilder an den Wänden, »aber es gefällt mir.«
    »Das ist gut«, erwiderte Edur, schon wieder mit vollem Mund.
    Zwei Wachen, der Kleidung nach Männer von Torgal, standen an der Tür. Torgal selbst war nicht zu sehen, er hatte sich entschuldigt, da er nach den Pferden hatte sehen wollen.
    Gerade hatte Darian mit dem frisch servierten Speck begonnen, als Greshar hereintrat. Sein breites Gesicht sah ungehalten aus und hatte beinahe die Farbe seiner Haare – leuchtend rot.
    »Mein König«, er verbeugte sich flüchtig, »ich möchte nun wissen, welchen Rang ich bei Euch bekleide. Torgal kommandiert meine Männer herum, als wären sie Knappen.«
    Darian ließ seine Gabel sinken und blickte den wütenden Greshar unsicher an.
    »Ähm, nun, Torgal ist der Hauptmann, und Ihr …« Er suchte nach Worten.
    »Ich war der Hauptmann und lasse mich nicht behandeln wie ein dummer Junge«, schnappte Greshar und ballte die Fäuste.
    Fragend und hilfesuchend blickte Darian den Zwerg an, da er keinen blassen Schimmer hatte, wie er mit der Situation umgehen sollte.
    »Ich werde Euch später rufen lassen und Euch sagen, was Ihr tun sollt«, zog er sich schließlich aus der Affäre.
    Wutschnaubend salutierte Greshar und verließ den Raum.
    Darian stützte den Kopf in die Hände. »Verdammt, ich habe keine Ahnung von Hauptmännern, militärischen Angelegenheiten und so etwas.«
    Der Zwerg blickte ihn mal wieder irritiert an, genehmigte sich dann ein weiteres Stück Speck und etwas dunkles Brot.
    »Die beiden werden sich niemals einigen können.«
    »Was soll ich tun?«
    Edur dachte kurz nach, dann hob er die kräftigen Schultern. »Wenn Ihr Torgal behalten wollt, solltet Ihr Greshar fortschicken. Entweder nach Culmara, wo er einen Teil Eurer Armee anführen kann, oder besser noch auf irgendeinen Erkundungsritt, dann ist er aus dem Weg und kann keinen Schaden anrichten.«
    Darian stöhnte. Das Regieren war ihm vollkommen fremd, und selbst dieser junge Zwerg schien ihm darin überlegen zu sein. Leichte Kopfschmerzen kündigten sich an, und irgendwie fühlte er sich gereizt.
    »Torgal ist mir sympathischer. Er hat meinem Vater gut gedient, und Greshar war Fehenius’ Hauptmann.«
    »Dann schickt ihn fort«, meinte der Zwerg leichthin.
    »Hmm«, brummte Darian und hatte plötzlich keinen Hunger mehr. Er ließ Greshar kommen und

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