Das magische Portal - Weltennebel
Hoffnung, die üblen Kopfschmerzen würden endlich nachlassen. Am Ende schaffte er es kaum noch, sich in den Sattel zu ziehen. Torgal hatte zwischenzeitlich sein eigenes Pferd gesattelt und zehn weitere Männer geholt, die sie nun begleiteten.
»Seid Ihr sicher, dass Ihr reiten wollt?«
Statt einer Antwort nickte Darian nur und trieb sein Pferd eilig an. Allerdings hatte er schon nach dem ersten Trab das Gefühl, sich übergeben zu müssen, und auch der Wind, der Regen mit sich brachte, half nicht unbedingt, sein Wohlbefinden zu steigern.
Als sie endlich die kleine Stadt erreichten, war er am Ende seiner Kräfte. Vor Fehenius’ Herrenhaus rutschte er erschöpft vom Pferd und wies Torgal an, in einem Gasthaus zu warten.
»Ihr solltet nicht alleine zu Fehenius gehen.«
»Er wird mich kaum umbringen«, würgte Darian mühsam heraus und konnte kaum noch aus den Augen schauen.
Torgal hielt ihn amArm fest . »Ich kann Euch unmöglich …«
»Verdammt, dann wartest du eben draußen!«, schrie Darian und hastete die Stufen zum Herrenhaus hinauf.
Mit zitternden Händen klopfte Darian an die Tür. Ein dürrer Diener mit spitzem Gesicht öffnete und sah ihn gelangweilt an.
»Ich bin König Darian und will Fehenius sehen«, stieß Darian hervor.
Der Diener bedachte Darian mit einem kritischen Blick, und ihm war durchaus klar, dass er nass und erschöpft, wie er war, vermutlich keinen sehr majestätischen Anblick bot.
»König Darian?« Das Wort ›König‹ betonte er dabei besonders.
»Ja, verdammt.«
Bevor Darian noch etwas sagen konnte, erschien Fehenius. Wie immer war er gut gekleidet, seine hellblonden, von Weiß durchzogenen Haare waren sorgfältig frisiert, sein Bart frisch gestutzt.
»König Darian von Northcliff, was für eine Ehre«, sagte er mit falscher Begeisterung und verbeugte sich. »Sicher wolltet Ihr Euch erkundigen, ob ich schon ausgezogen bin.«
Mit einem gereizten Knurren nahm Darian den Mann am Arm und zog ihn in sein Arbeitszimmer. Er schlug die Tür zu und drückte Fehenius gegen die Wand.
»Was für ein verdammtes Zeug hat Edvan mir da gebraut?«, knurrte er wütend.
»Aber, aber«, sagte Fehenius ruhig und versuchte Darian abzuwehren. »Es ist ein Heiltrank, der Euch hilft …«
»Verdammt, mein Schädel zerplatzt, wenn ich von dem Zeug nichts nehme«, schrie Darian außer sich und kniff dann gequält die Augen zusammen.
Fehenius neigte den Kopf zur Seite und musterte ihn abwägend.
»Möchtet Ihr vielleicht etwas davon haben?«, fragte er schmeichelnd und wand sich aus Darians Griff. Er ging zum Schreibtisch und zog eine kleine Flasche aus der Schublade.
So gerne sich Darian gewehrt hätte, er konnte es nicht. Mit zitternden Händen ergriff er die Flasche und nahm einen tiefen Schluck, dann ließ er sich in den weichen Stuhl fallen und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange, und die Wirkung setzte ein. Wie von Zauberhand verschwanden die Kopfschmerzen, und seine Hände zitterten nicht mehr.
Fehenius hatte ein triumphierendes Grinsen im Gesicht.
»Was ist das für ein Trank, und wo ist Edvan?«, wollte Darian nun mit ruhigerer Stimme wissen.
»Nun, wie gesagt«, Fehenius lächelte süffisant, »es ist ein Heiltrank.«
»Halt mich nicht für blöd.« Darian beugte sich über den Schreibtisch, und seine Augen funkelten gefährlich.
Fehenius blieb gelassen und verschränkte die Arme, wobei noch immer dieses überlegene Lächeln um seinen Mund spielte, für das Darian ihn am liebsten eigenhändig erwürgt hätte.
»Der gute Edvan befindet sich an einem sicheren Ort, von wo aus er Euch noch lange diesen wundervollen Trank brauen kann.«
»Was ist das für ein Dreckszeug?«
Mit gespielter Empörung hob Fehenius die Hände. »Aber nicht doch, mein lieber König. Dies ist ein geheimes Rezept, das Euch«, er täuschte ein Lachen vor, »ein angenehmes Dasein verschafft und mir nun, wie soll ich es ausdrücken … den Einfluss in Regierungsangelegenheiten ermöglicht, der mir ohnehin zusteht.«
Darian schwieg zunächst, dann holte er tief Luft und fragte leise: »Was wollt Ihr?«
Ruckartig erhob sich der Regent und begann im Zimmer auf und ab zu gehen. »Eines der besten Zimmer in der Festung. Mitsprache in allen wichtigen Regierungsgeschäften und den Respekt, der einem Edelmann gebührt.«
Sprachlos starrte Darian ihn an. »Das kann nicht Euer Ernst sein! Ihr steht in Verdacht, meine Familie auf dem Gewissen zu haben, und ich wäre bei diesem Dunkelelfenangriff beinahe
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