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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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unerklärliche Weise beruhigte ihn dieser Raum, er strahlte eine gewisse Gemütlichkeit aus. In den hohen Regalen stapelten sich eine Vielzahl an alten Büchern, die im Augenblick noch verstaubt und mit Spinnweben bedeckt waren, aber irgendwann wollte er sich einmal die Mühe machen, sie alle zu lesen.
    Ich habe ja jetzt fünfhundert Jahre Zeit, dachte er ein wenig ironisch, und unwillkürlich wanderten seine Gedanken abermals zu Mia. Konnte Readonn Recht haben, und er sah sie irgendwann wieder, in einem anderen Körper? Und würde er sie dann wirklich erkennen?
    Rasch wischte Darian diese Grübeleien beiseite, schwang sich aus dem Ledersessel und nahm willkürlich eines der staubigen Bücher aus dem hohen Eichenholzregal. Es war in schnörkeliger Handschrift geschrieben und handelte von irgendwelchen Geschäftsbeziehungen mit den Zwergen.
    Irgendwann verlor er das Interesse daran, machte sich auf die Suche nach Edur und fand ihn schließlich in der großen Küche der Burg, wo er sich über eine beachtliche Rinderkeule hermachte. Zahlreiche Mägde hasteten geschäftig herum und schleppten beinahe ohne Pause Vorräte herein. Als sie Darian sahen, knieten sie sich sofort auf den Boden und wirkten verwundert darüber, dass der König in der Küche erschien.
    »Steht bitte auf. Ich wollte nur diesen gefräßigen Zwerg zum Schwertkämpfen abholen.«
    Edur grinste und legte die Keule zurück auf den Teller. »Ihr solltet auch etwas essen, die Frauen hier verstehen etwas vom Kochen.«
    Aber Darian hatte keinen Hunger, und so ging er wieder hinaus. Mit kurzen, stampfenden Schritten folgte Edur ihm ins Freie. Kaum waren sie draußen, bildeten sich weiße Atemwolken vor ihren Lippen, doch die dicken Mauern hielten zumindest etwas von dem eisigen Wind ab.
    Edur, mit einem kurzen, kräftigen Schwert bewaffnet, zeigte Darian einige Angriffe und Schrittfolgen. Schon nach kurzer Zeit war Darian vollkommen außer Atem. Er bedauerte, dass er das Schwert, welches er während der Weihe in der Hand gehalten hatte, auf der Insel hatte zurücklassen müssen, denn er vermutete, dass es magische Kräfte besaß. Es hatte sich so leicht und zugleich machtvoll angefühlt.
    Nun musste Darian mit einem gewöhnlichen Zweihänder kämpfen, dessen Griff mit Leder umwickelt war. Edur hatte die Waffe irgendwo im Schloss aufgestöbert und ihm gegeben. In der anderen Welt hatte Darian immer viel Sport getrieben, aber diese ungewohnten Bewegungen und die kraftvollen Schläge des Zwerges machten ihm zu schaffen.
    Er hatte zunächst gar nicht bemerkt, dass Torgal ihn heimlich beobachtete. Erst als er sich keuchend auf einen Stein setzte, fiel sein Blick auf den kritisch dreinschauenden Hauptmann.
    »Sagt bitte nichts, ich weiß, ich bin ein lausiger Schwertkämpfer«, stöhnte er.
    Torgal war zu wohlerzogen, um seinem König so etwas zu sagen, aber sein Gesicht sprach Bände. »Ihr könntet noch etwas Übung gebrauchen«, formulierte es Torgal höflich. »Wenn Ihr gestattet, werde auch ich mit Euch die Kunst des Schwertkampfes üben.« Er verbeugte sich vor Edur. »Edur hat das sehr gut gemacht, aber die Art der Zwerge zu kämpfen unterscheidet sich etwas von jener der Menschen.«
    »Ha, einfach rein in die Schlacht und draufhauen!«, lachte Edur gutgelaunt und ließ sein kurzes Schwert kreisen.
    Torgal musste schmunzeln, während Darian nickte.
    »Und mit dem Reiten ist es bei mir auch nicht weit her«, gab er kleinlaut zu. »Mittlerweile kann ich mich zwar auf dem Pferderücken halten, aber zu Pferd kämpfen, das traue ich mir nicht zu.«
    »Selbstverständlich werde ich Euch behilflich sein.«
    »Danke«, seufzte Darian und lehnte sich gegen den kalten Stein.
    »Wir sollten weitermachen«, sagte Edur nach einer Weile, was Darian zu einem unwilligen Knurren animierte, denn ihm reichte es für heute.
    »Wenn es Euch recht ist«, schlug Torgal förmlich vor, »werden wir zu dritt trainieren.«
    »Großartige Idee!« Edurs breites Gesicht verzog sich zu einem Lachen. »Ihr seid eine Schwertkampflegende, wenn ich das bemerken darf.«
    »Nicht so gut, wie Prinz Atorian es war«, widersprach Torgal. »Er hat sogar seinen Vater bei weitem übertroffen. Und ich glaube, selbst seinen Großvater, wenn dies den Geist von König Isarius nicht zu sehr beleidigt.« Er drehte sich in Richtung Westen und verbeugte sich.
    »Dann bin ich wohl die einzige Null in der Familie«, murmelte Darian wütend.
    »Wie bitte?«, fragte Torgal nach, doch Darian winkte ab und nahm

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