Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
Vom Netzwerk:
verkündete, er hätte entschieden, der ehemalige Hauptmann solle mit fünf Männern seiner Wahl auf die Suche nach Nordhalan gehen.
    Greshars Gesicht lief erneut rot an, doch er traute sich offensichtlich nicht zu widersprechen. So machte er auf dem Absatz kehrt und verließ sichtlich empört den Thronsaal.
    »Gut gemacht«, lobte ihn Edur lächelnd. »Ich glaube zwar kaum, dass er sich sehr anstrengen wird, aber zumindest ist er fort und Torgal kann seine Position festigen.«
    »Hoffen wir’s.« Darian rieb sich die Schläfen und merkte, wie er immer unruhiger wurde, dann erhob er sich ruckartig. »Ich werde mich jetzt noch ein bisschen umsehen. Können wir nachher mit dem Schwertkampfunterricht beginnen?«
    »Klar.« Auch der Zwerg stand auf, dann runzelte er die Stirn. »Ihr seht aber müde aus. Wir können auch bis morgen warten.«
    Das Dröhnen in seinem Kopf ignorierend winkte Darian ab. »Später um … Verdammt, hier gibt es ja keine Uhr.«
    »Keine was?«
    »Ich lasse dich einfach suchen«, sagte Darian ohne weitere Erklärung, eilte aus dem Raum und verschwand in seinem Zimmer, wo er sofort nach der kleinen Flasche in seiner Kommode griff. Er zögerte, drehte das Gefäß in seinen Händen hin und her, und wollte es schon wieder wegstellen. Die Unruhe und hämmernden Kopfschmerzen wurden jedoch unerträglich, und so nahm er einen Schluck. Kurz darauf fühlte er sich besser, war jedoch wütend auf sich selbst und schwor sich, am nächsten Tag ohne den Trank auszukommen.
    Voller Neugier schritt Darian durch die alte Burg. Überall huschten geschäftige Diener umher, welche die Spuren der letzten fünfundzwanzig Jahre beseitigten, denn viele der Räume waren noch von Spinnweben überzogen und mit fingerdicken Staubschichten bedeckt. Die Burganlage war sehr weitläufig, und vermutlich würde Darian Tage brauchen, um alles zu erkunden. Etwas, das ihn allerdings am meisten interessierte, wollte er gleich erledigen, daher erkundigte er sich bei einem der Diener nach der Schatzkammer. Der Mann wusste nicht, wo diese sich befand, versicherte jedoch, er wolle Hauptmann Torgal suchen und dazu befragen.
    Darian war noch ganz vertieft in die Betrachtung der Gemälde seiner Vorfahren gewesen, als er Schritte hörte. Der alte Hauptmann kam, einen mächtigen, mit Drachenköpfen verzierten Schlüssel in der Hand, auf ihn zu.
    »König Darian«, er verneigte sich, »der Schlüssel zur Schatzkammer befand sich noch im Arbeitszimmer Eures Vaters, ich habe mir erlaubt, ihn zu holen.«
    »Vielen Dank.« Darian lächelte ihm zu, dann nahm er den Schlüssel aus geschwärztem Eisen in die Hand. »Ich wollte nur den Torc endlich wegsperren«, erklärte er, dann nahm er den schweren Königsring vom Hals, denn er hatte nicht gewagt, ihn irgendwo liegen zu lassen, und ihn die ganze Zeit über mit sich herumgeschleppt.
    »Ich werde Euch die Schatzkammer zeigen.« Festen Schrittes ging Torgal voran, führte Darian die Treppe hinab, einen weiteren Seitengang entlang, dann blieb er in einer dunklen Nische stehen und sah sich prüfend um, doch niemand hielt sich in der Nähe auf. »Hier befindet sich der geheime Zugang zur Schatzkammer. Dieser Stein hier ist etwas heller als die anderen, außerdem ist eine fingerdicke Kerbe in seiner Mitte, die Ihr drücken müsst.« Erst als Darian genau hinsah, erkannte er, dass Torgal Recht hatte. Nachdem der Hauptmann in die Kerbe gedrückt und dann den Stein herausgezogen hatte, schwang zu Darians Erstaunen ein Teil der Mauer lautlos zur Seite. Torgal nahm eine der Fackeln von den Wänden und trat durch die Öffnung in völlige Finsternis. Darian folgte ihm. Abgestandene, feuchte Luft schlug ihm entgegen, und unwillkürlich zuckte er zusammen, als Torgal durch das Herausziehen eines weiteren Steins die geheime Tür wieder schloss. Nach und nach entzündete der Hauptmann einige alte, zum Teil zur Hälfte heruntergebrannte Kerzen an den Wänden, dann ging er eine schmale Treppe hinab in die Tiefe. Der enge Gang, die feuchten Wände und der unheimliche Widerhall ihrer Schritte vermittelten Darian das Gefühl, in eine Gruft hinabzusteigen. Mehrfach glaubte er, irgendetwas Unsichtbares würde ihn streifen, doch wenn er über die Schulter sah, konnte er nichts erkennen. Zum Glück wurde der Gang wieder breiter, als sie am Ende der Treppe angelangt waren. Torgal hielt an einer etwas mehr als mannshohen Tür an. Ein dicker Riegel, an dem ein gewaltiges eisernes Schloss hing, verwehrte den Eintritt. Auf eine

Weitere Kostenlose Bücher