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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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durch die Schlucht pfiff, ihm durch die durchnässten Kleider fuhr.
    »Worauf warten wir noch?« Mit kampflustig blitzenden Augen ritt Darian auf die Felsen zu.
    »Ihr könnt nicht einfach in eine Höhle stürmen, in der möglicherweise eine ganze Horde Dunkelelfen mit gezückten Klingen auf uns warten«, rief Torgal entsetzt.
    Ungeduldig hielt Darian seinen Hengst an, der die Aufregung seines Herrn spürte und unruhig unter ihm tänzelte. »Warum nicht?«
    »Ihr erinnert Euch vielleicht daran, dass sie im Dunkeln zehnmal besser sehen können als wir?«, fragte Nassàr, noch immer mit einer gewissen Schärfe in der Stimme.
    »Na und, dann müssen wir eben unser Gehör benutzen«, erwiderte Darian ungerührt und ritt weiter.
    »Er ist wirklich noch verrückter als sein Großvater Isarius«, meinte Nassàr seufzend und folgte Darian kopfschüttelnd.
    Unwillkürlich musste Torgal an die Geschichten über König Isarius von Northcliff denken. Der war angeblich einmal unbewaffnet in eine Höhle voller Trolle gestürmt und hatte im Blutrausch deren Anführer erwürgt. Was sehr wohl auch nur eine vollkommen überzogene Legende sein konnte, denn diese ruhmreiche Tat lag beinahe achthundert Sommer und Winter zurück.
    Die gezogene Klinge fest in der Hand betrat Darian den schmalen Durchlass, den das Wasser vieler Jahrhunderte in den Felsen gefressen hatte. Torgal war dicht hinter ihm. Wieder einmal spürte Darian die Erregung vor einem bevorstehenden Kampf, etwas, das ihn all seine Sorgen vergessen ließ.
    Erdrückende Dunkelheit empfing die aufs Äußerste angespannten Männer, als sie vorsichtig die Höhle betraten. Eine ganze Weile lauschten sie, einige die Hände um die Griffe ihrer Schwerter geklammert, andere die Bogen aufgezogen und mit einem Pfeil auf der Sehne. Doch außer dem Geräusch vonWasser , das von der Höhlendecke tropfte, war nichts zu hören.
    »Entzündet eine Fackel«, befahlTorgal mit leiser Stimme.
    Kurz zischte es, dann erhellten zwei Fackeln die kleine Höhle.
    Darian kniete sich auf den Boden. »Sie haben hier ihr Lager und werden sicher zurückkommen.« Seine Hand fuhr durch erkaltete Asche. Abgenagte Knochen lagen rund um das Feuer, und einige Decken oder Felle stapelten sich in der Ecke.
    »Ich möchte nicht wissen, was das ist«, krächzte Markat, und stieß mit dem Fuß gegen einen Knochen. Markat hatte zwar ein paar Sommer und Winter weniger als Torgal gesehen, wirkte mit seiner sehnigen, ausgemergelten Figur und der Halbglatze aber wie ein Greis. Allerdings war er trotz seiner zerbrechlichen Statur ein ausgezeichneter Krieger, und es war ein tödlicher Fehler, ihn zu unterschätzen.
    »Es heißt, sie essen auch Menschen«, sagte Fendor schaudernd.
    »Dann braucht sich Markat ja keine Gedanken zu machen«, scherzte Nassàr, vermutlich, um die Düsternis und das beklemmende Gefühl aus der Höhle zu vertreiben, »an ihm ist ohnehin nichts dran!«
    Die Männer stimmten mit nervösem Lachen ein. Viele hässliche Geschichten rankten sich um die Dunkelelfen, und dies war sicher kein Ort, um sie zu erzählen.
    »Wir warten draußen auf sie«, bestimmte Torgal mit festem Blick auf Darian, der sich noch einmal in der Höhle umblickte, enttäuscht seufzte und sein Schwert senkte. Zu gern hätte er sich ein wenig abreagiert, sehnte sich danach, im Rausch des Kampfes seine eigene Unzulänglichkeit zu vergessen. Die Männer wandten sich in Richtung Ausgang – und dann überschlugen sich die Ereignisse. Draußen heulte die Wölfin auf, Gordan schrie noch eine Warnung und brach dann mit einem Dolch in der Brust zusammen. Plötzlich sah man überall nur noch wirbelnde Klingen. Torgal schrie den hinteren Männern zu, sie sollten in der Höhle bleiben, aber Darian war bereits im Freien und ließ sein Schwert auf den nächsten Angreifer niedersausen. Im Dämmerlicht, welches nur noch huschende Schatten erkennen ließ, konnte man kaum sagen, um wie viele Dunkelelfen es sich handelte. In silbergraue Umhänge gehüllt kämpften sie mit der ihrem Volk eigenen Kraft und Geschicklichkeit – dies waren keine Betrüger.
    Darian sah sich einem Dunkelelfen gegenüber, der etwa eine Handbreit kleiner war als er selbst. Aus den Tiefen der Kapuze funkelten ihn zornige Augen an, und Darian musste all sein mühsam erlerntes Geschick und seine antrainierten Reflexe einsetzen, um sich zu verteidigen. Hinter ihm kämpften Torgal und die anderen voller Verzweiflung gegen die restlichen Dunkelelfen. Von überall her hörte man

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