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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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tun, musste endlich irgendetwas unternehmen. Seufzend winkte Torgal seinen Männern und murmelte: »Ich bin wirklich langsam zu alt für so einen Blödsinn.«
    Kurze Zeit später peitschte eine sintflutartige Regenfront durch das Tal östlich des kleinen Dorfes. Auch die Wölfin hatte sich ihnen erwartungsgemäß nach etwa einer Meile angeschlossen und trabte zehn Fuß versetzt neben Darian her. Die Krieger zogen sich ihre Kapuzen über, die ihnen der heulende Wind jedoch immer wieder von den Köpfen riss, und waren nach kurzer Zeit völlig durchnässt. Tapfer kämpften die Pferde gegen den tobenden Sturm an, und Darian versuchte, Menhirs Mähne, die ihm wie eine Peitsche ins Gesicht schlug, aus dem Weg zu gehen.
    So schnell wie der Regensturm gekommen war, verzog er sich auch wieder. Kurz darauf kam die Sonne heraus, und ein Regenbogen von unglaublicher Farbenpracht spannte sich über die Berge des Zwergenreiches. Winzige Heidefeen, die Darian früher ganz sicher für Schmetterlinge gehalten hätte, tanzten über den Wiesen, die nun in der Sonne glitzerten.
    »Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen«, sagte Darian leise.
    »Ich schon«, knurrte Nassàr und schüttelte angewidert das Wasser aus seinen langen grauen Haaren.
    »Ja, ein warmes Bett und die hübsche rothaarige Küchenhilfe darin«, scherzte der braunhaarige Fendor und fing sich einen Hieb seines Freundes ein.
    Auch die anderen Männer, durchweg mehr als doppelt so alt wie Darian, hatten schon lange keinen Sinn mehr für solche Naturereignisse.
    »Ich zwinge niemanden mitzukommen«, erwiderte Darian schärfer als beabsichtigt und ritt den Abhang hinunter in eine Schlucht, wo ein wilder Bach sich seinen Weg durch das Gestein bahnte. Wie ein Schatten folgte ihm die Wölfin.
    »Wie lange willst du dem Irren denn noch den Rücken freihalten, Torgal?«, fragte Nassàr. »Zuerst lässt er Fehenius die Leute ausbeuten und dann beschenkt er sie.« Schnaubend deutete der ältere Mann auf Darian, der bereits den Bach erreicht hatte. »Er hat doch nicht alle Sinne beisammen.«
    »Hüte deine Zunge«, entgegnete Torgal mit stechendem Blick. »Er ist König Jarredhs Sohn und Prinz Atorians Bruder. Wir haben ihnen und ihren Söhnen auf Lebenszeit Treue geschworen.«
    »Jarredh und Atorian sind tot«, sagte Nassàr kalt, »und beinahe hoffe ich, Darian würde endlich auch eine Dunkelelfenklinge durchbohren.« Von vielen der Männer kam ein zustimmendes, wenn auch zögerndes Nicken. Als Torgal seinem alten Freund jedoch blitzschnell seinen Dolch an die Kehle hielt, zuckten sie alle ertappt zusammen.
    »Wenn das dein Ernst ist, dann will ich, dass du auf der Stelle verschwindest.« Seine Stimme war eiskalt. »Und falls wir uns jemals wieder begegnen, dann als Feinde.«
    Obwohl Nassàr klar sein musste, dass es Torgal ernst war, blieb er ruhig.
    »Wieso folgst du ihm noch immer?« Nassàr fasste seinen alten Freund, mit dem er unzählige Schlachten geschlagen hatte, mit dem er länger in Freundschaft verbunden gewesen war als mit jedem anderen Menschen, am Arm. »Verdammt noch mal, ich komme nur deinetwegen mit, und dir zuliebe würde ich selbst ins Unterreich der Dunkelelfen gehen, aber ich verstehe nicht, wieso du Darian unterstützt, obwohl er Fehenius nach dem Mund redet!«
    Traurig senkte Torgal den Blick und nahm den Dolch von der Kehle seines Freundes. Manchmal fragte er sich genau das Gleiche. »Weil etwas Gutes in ihm steckt und es einen Grund dafür geben muss, warum er diese Ratte Fehenius noch nicht davongejagt hat. Darian verbirgt etwas, und ich will herausfinden, was.«
    Nassàr rang nach Worten, dann machte er eine abwertende Handbewegung und folgte Darian, der seinen Hengst gerade durch den sprudelnden Bach getrieben hatte. »Ich hoffe, du findest es heraus, bevor er uns alle umgebracht hat«, rief er über die Schulter zurück.
    Die anderen Männer folgten ihm und konnten dabei dem Hauptmann nicht in die Augen sehen, denn vermutlich ging es ihnen wie Nassàr.
    »Seit wann bist du ein verdammter Feigling?«, schrie Torgal ihm hinterher. Doch tief in seinem Herzen wusste er, dass ein Funken Wahrheit an dem war, was Nassàr gesagt hatte.
    Jenseits des Flusses wartete Darian bereits mit gezogener Klinge. »Wo soll jetzt die Höhle sein, in der die Dunkelelfen verschwunden sind?«, wollte er wissen.
    »Irgendwo dort hinten, bei den drei hohen Felsen, die aussehen wie erhobene Finger«, antwortete Fendor widerwillig und schauderte, als der kalte Wind, der

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