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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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die Augen. Zwar liebte sie Darian nicht, aber mit so einer Reaktion hatte sie dann doch nicht gerechnet. Sie fuhr sich über ihren gerundeten Bauch. »Wenn das Kind erst da ist, wird er sich sicher freuen«, murmelte sie.

Kapitel 14
    Elysias Sohn
    Herbst und Winter vergingen mit Stürmen, Schnee und eisiger Kälte, gefolgt von einem neuen Frühling, doch in seinem Rausch aus Alkohol und der unbekannten Droge in dem Trank nahm Darian den Wechsel der Jahreszeiten kaum wahr. Elysia brachte einen Sohn zur Welt, und auch das nahm Darian nur ohne großes Interesse zur Kenntnis. Er glaubte noch immer nicht daran, dass das Kind von ihm war. Fehenius hingegen platzte beinahe vor Stolz und wähnte sich am Ziel seiner Träume.
    Kurz nach der Geburt des kleinen Kayne von Northcliff, welcher vom Volk groß gefeiert wurde, tauchte Samukal auf. Auf Geheiß seines Bruders hin hatte Fehenius Elysia einen Schlaftrunk verabreicht. Nun stand Samukal stumm vor der mit Gold besetzten Wiege und blickte auf das Baby mit den dunklen Locken.
    »Ein Prachtjunge.« Seine Stimme klang kühl und beinahe desinteressiert.
    »Nicht wahr!« Fehenius warf sich in die Brust. »Er sieht mir sehr ähnlich. Nur wo er die dunklen Haare her hat, kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Ja, die Ähnlichkeit ist verblüffend«, erwiderte Samukal zynisch, dann wandte er sich einem anderen Thema zu. »In manchen Teilen Albanys ist Darian immer noch sehr beliebt. Ich denke, dagegen sollten wir etwas tun.«
    Samukal runzelte wütend die Stirn, als er daran dachte, wie er damals, vor über fünf Jahren, in England verhaftet worden war, weil er bei Darians Verfolgung mehrere Unfälle mit tödlichem Ausgang verursacht hatte. Zwar war es ihm gelungen, sich mit Geld und Bestechung der richtigen Leute freizukaufen, aber irgendwie hatte er danach das Interesse an der Geschäftswelt und ihren Machtspielchen verloren. Er war von Darian ausgetrickst worden, und das hatte ihn schwer in seiner Ehre gekränkt. Und so hatte er damals, bevor Darian geheiratet hatte, den Entschluss gefasst, zurück nach Albany zu gehen, um sich zu rächen. Sein treuer Diener Rashkár hatte ihm den Weg geebnet und die Wächter vor dem Stein vonAlahant beseitigt. Samukal hatte eine Reihe von Spionen angeworben, und was ihm diese zutrugen, gefiel ihm durchaus. Seinem Ziel, die Macht in Albany an sich zu reißen und sich gleichzeitig an Darian zu rächen, kam er immer näher. Fehenius und der kleine Kayne waren seinen Plänen dabei höchst zuträglich.
    »Jetzt, wo er nur noch betrunken in seinem Arbeitszimmer sitzt, wird sich das von allein ändern«, riss Fehenius ihn aus seinen Gedanken an die Vergangenheit und eine glorreiche Zukunft.
    Unruhig schritt Samukal im Zimmer auf und ab. »Für viele ist er noch immer ein Vorbild. Die Legende seiner Vorväter färbt auf ihn ab, und die Tatsache, dass er eigenhändig gegen Trolle und Dunkelelfen gekämpft hat, hat ihn bei den dummen Bauern zu einer Art Volkshelden gemacht.«
    »In Culmara ist er nicht sehr beliebt«, wandte Fehenius ein.
    »Culmara«, Samukal schnaubte verächtlich. »Ich will, dass alle ihn hassen.«
    »Und was willst du tun? Sollen wir schon wieder die Steuern erhöhen?«
    »Warum nicht.« Samukal grinste kurz. Geschmeidig schwang er seinen Umhang durch die Luft, als er sich umdrehte. »Aber das reicht nicht.« Er sah Fehenius durchdringend an und wurde ernst. »Diesmal soll der König selbst dabei sein, wenn säumigen Steuerzahlern der Hof abgebrannt wird, die Frauen geschändet werden und das Vieh geschlachtet wird.«
    »Da wird er aber nicht mitspielen.« Energisch schüttelte Fehenius den Kopf, dann schnitt er eine verächtliche Grimasse. »Mal abgesehen davon ist er selten nüchtern genug, um in den Sattel zu steigen.«
    »Fehenius«, mit gespielter Betrübtheit wiegte Samukal seinen Kopf hin und her, »du darfst nicht immer so einfältig denken.«
    »Was?«, rief der Regent gereizt.
    Der Zauberer blickte noch einmal kurz in die Wiege, dann wandte er sich erneut seinem Halbbruder zu und erklärte ihm seinen Plan.
    »Du meinst … Das ist genial!«, entfuhr es Fehenius, als Samukal geendet hatte.
    »Selbstverständlich ist es das!« Und mit einer eleganten Bewegung verschwand Samukal durch einen der zahlreichen Geheimgänge aus der Burg.
    Der Herbst zog ins Land, und die Kunde mehrte sich, dass König Darian zu einem gewissenlosen Mörder geworden war. Höfe wurden niedergebrannt, Bauern, die ihre horrenden Steuern nicht bezahlen

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