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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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hast«, versicherte Mia und grinste dann. »Zumindest seitdem ich hier bin, habe ich dich immer von einer Nachtnymphe beschützen lassen. Sie hat über deinen Schlaf gewacht und hätte mich gewarnt, wenn irgendjemand dich bedroht hätte. Nachtnymphen sind sehr selten, selbst in Albany, aber wenn man ihr Vertrauen gewinnt, sind sie beträchtlich zuverlässiger als andere Vertreter ihrer Art.«
    »Das geflügelte Wesen in London war wirklich eine – Nachtnymphe?«
    Mia streckte ihren Arm aus und flüsterte leise Worte in den Wind. Kurz darauf, Darian traute seinen Augen nicht, landete etwas auf ihrer Hand, das er zunächst für eine Libelle hielt. Bei genauerem Hinsehen jedoch erkannte er eine kleine Frau mit durchsichtigen Flügeln, die ihm mit spitzen Zähnen zulächelte. Sie war auffallend schlank und mit einem lilafarbenen Kleid aus winzigen Blütenblättern bekleidet. Ihre feinen langen Haare hatten das Rostbraun von verblühtem Heidekraut.
    »Die Nachtnymphe kann ich dir leider nicht zeigen, aber diese Heidefee ist sehr erfreut, deine Bekanntschaft zu machen.«
    Darian klappte der Unterkiefer herunter, und Mia musterte ihn mit amüsiertem Gesichtsausdruck.
    Als plötzliche Motorengeräusche das Boot ankündigten, verschwand das Wesen wieder, Mia erhob sich und winkte dem Bootsführer zu.
    Dieser erkundigte sich grinsend, ob die Nacht angenehm gewesen war, und erklärte dann, dass sich ihre Freunde schon Sorgen gemacht hätten.
    »Ich nehme euch gleich wieder mit zurück«, bot er freundlich an, und Mia und der verdatterte Darian stiegen in das kleine Motorboot.
    Endlich wieder auf dem Festland wurden sie von ihren Freunden mit Fragen überschüttet, doch Darian antwortete nur sehr einsilbig und überließ Mia das Sprechen.

Kapitel 2
    Der Erbe von Northcliff
    Nachdem sie sich am Abend auf einem Campingplatz bei Durness, einem kleinen Örtchen an der Nordküste Schottlands, einquartiert hatten, stand Darian an den Klippen und starrte aufs wogende Meer hinaus. Der kalte Wind fuhr ihm durch die Kleider und zerstrubbelte seine dunkelblonden Haare, aber darauf achtete er nicht.
    Lautlos wie immer trat Mia neben ihn.
    »Hast du eine Entscheidung getroffen?« Obwohl ihre Stimme ruhig war, konnte er die Anspannung darin hören.
    »Warum fühle ich mich so sehr zu diesem Land hingezogen?«, fragte Darian statt einer Antwort.
    »Weil Albany Schottland sehr ähnlich ist«, antwortete Mia zögernd. »Nur ist unser Land zum größten Teil von Wald bedeckt.« Sie deutete nach links. »Auf so einer Klippe befindet sich in unserer Welt die Burg deiner Eltern. Sie steht leer, wartet darauf, dass du zurückkehrst.« Sie musterte ihn scharf und aus zusammengekniffenen Augen. »Falls du zurückkehrst.«
    Innerlich zerrissen fuhr sich Darian über das von der Kälte gerötete Gesicht. »Ich soll wegen einer verrückten Geschichte alles aufgeben? Mein Studium, meine Freundin, meine Zukunft? Wahrscheinlich existiert dieses Portal, durch das ich angeblich gekommen bin, gar nicht, von der Welt dahinter ganz zu schweigen.«
    Mia lächelte verständnisvoll und auch ein wenig mitleidig. »Nur, wenn die Weltennebel aufziehen, ist es möglich die Welten zu wechseln«, erklärte sie. Als er ungläubig schnaubte, fasste sie ihn am Arm. »Aber ich kann dich zu dem Stein führen und dir einen Blick in die andere Welt ermöglichen. Wirst du mir dann glauben?«
    Einen Augenblick lang musterte er sie stumm, dann nickte er. »Aber das heißt nicht …« Er winkte ab. »Egal, zeig mir den Stein. Ich rufe uns ein Taxi, und wir fahren auf der Stelle hin.«
    »Dann verpassen wir den Bus, und ein Taxi von hier bis Altnaharra dürfte etwas teuer werden«, wandte Mia ein.
    »Ich habe genügend Geld«, entgegnete Darian knapp und eilte dann los, um seine Sachen zu holen. Phill und den anderen erzählte er, er müsse wegen einer dringenden Familienangelegenheit fort. Dass Mia ebenfalls mitfuhr, führte zu Getuschel, aber sie vermuteten wohl ohnehin alle, dass sich seit jener Nacht am Cape Wrath etwas zwischen den beiden anbahnte.
    Es dauerte einige Zeit, bis ein älterer Mann in einem Taxi auftauchte. Auf der langen Fahrt in Richtung Süden versuchte er, mit den beiden jungen Leuten ins Gespräch zu kommen, doch irgendwann verfiel er in resigniertes Schweigen und starrte stumm auf die regennasse Fahrbahn. Darian lehnte seinen Kopf gegen die Fensterscheibe, und auch Mia saß nur schweigsam auf der Rückbank.
    In einem winzigen Dorf ließ der Taxifahrer die

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