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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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niemals verzeihen können, Euch so kläglich im Stich gelassen zu haben.«
    »Ähm, er soll sich nicht hinknien«, flüsterte Darian, dem das peinlich war, Mia zu.
    Mia legte Nordhalan eine Hand auf die Schulter. »In diesem Land ist Darian kein König, und er ist es auch nicht gewohnt, so behandelt zu werden. Bitte steh auf.«
    Unsicher kam Nordhalan auf die Füße und konnte den Blick nicht von dem jungen Mann wenden, den er als winziges Baby in Erinnerung hatte.
    »Mein Geist war verwirrt«, gab Nordhalan zu. Und diesmal versank er nicht wieder in diesem Zustand der geistigen Umnachtung, in dem er so lange Zeit gelebt hatte, sondern begann weiterzuerzählen. »… wir traten durch das Portal. Ich bin unendlich froh, dass dein Bruder Atorian damals den Kartenausschnitt gefunden hat, der ein Portal in der Nähe von Alahant vermuten ließ. Samukal, das Oberhaupt der Zauberer, hatte es uns früher immer verboten, nach dem Portal zu suchen, da er meinte, die Karte wäre ohnehin eine Fälschung. Außerdem hielt er es für lebensgefährlich, die fremde Welt zu betreten, und meinte, Atorian der Erste hätte das Portal ganz sicher nicht grundlos verschließen lassen. Aber in jenem Augenblick größter Verzweiflung habe ich es gewagt, da die Nebel aufgezogen waren. Ich wusste zunächst nicht, wo ich mich hinwenden sollte«, erzählte Nordhalan weiter. »Das raue, weite Land war im ersten Augenblick nicht ungewöhnlich für mich. Ich wollte Euch, Majestät …«
    »Darian genügt«, meinte Darian mit einem unsicheren Grinsen.
    »Nun gut«, Nordhalan lächelte väterlich, »ich wollte versuchen, dich irgendwo in Sicherheit zu bringen, bis sich die Verhältnisse in Albany beruhigt hatten. Also lief ich mit dir bis ins nächste Dorf, wo ich erklärte, dass ich ein Zauberer von Albany und auf der Flucht sei. Ich erbat Schutz vor den Dunkelelfen, und wollte außerdem wissen, wer der König dieses Landes sei.«
    Obwohl die Situation damals sicher sehr dramatisch gewesen war, musste Darian lachen. »Bitte entschuldige, aber die armen Leute müssen halb in Ohnmacht gefallen sein.«
    Nordhalan nickte bedächtig. »Zunächst waren sie sehr höflich und versorgten uns mit Essen, doch als die Abenddämmerung einsetzte, standen plötzlich Männer in Uniform vor mir. Sie legten mir eine Art Kette an und führten mich ab. Ich wollte keine Magie anwenden, um die guten Leute nicht zu gefährden, und als ich mich wehrte, bekam ich einen Schlag auf den Kopf.« Er runzelte die Stirn. »Als ich erwachte, befand ich mich in einem merkwürdigen Raum, in dem kein Fenster zu sehen und die Tür verschlossen war. Männer in weißen Kutten befragten mich, und je mehr ich beteuerte, ein Zauberer zu sein und den Erben von Northcliff beschützen zu müssen, umso mehr gaben sie mir von diesen Tränken, die meinen Geist vernebelten. Einmal versuchte ich Magie anzuwenden, und ich glaube, ich habe zwei von ihnen getötet«, sagte er schuldbewusst. »Dann rammten sie mir einen spitzen Gegenstand in den Arm, und ich wusste irgendwann gar nicht mehr, wer ich war.«
    Betreten blickte Darian Mia an. »Sie haben ihn in eine psychiatrische Anstalt gesteckt.«
    »Was auch immer es war, es war entwürdigend. Lange Zeit blieb ich allein. Die geheimnisvollen Flüssigkeiten, die sie mir in den Arm spritzten, verwirrten mich derart, dass ich kaum noch wusste, was mit mir vorging. Irgendwann traf ich Gleichgesinnte, ich glaube, zwei von ihnen stammten ebenfalls aus einer anderen Welt. Doch selbst ich wusste irgendwann nicht mehr, wo meine Heimat ist, nur hier und da drangen Erinnerungsfetzen zu mir durch.«
    »Wie konntest du von dort entkommen?«, wollte Darian wissen.
    »Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass ich und einige andere der armen Leute in ein seltsames Gefährt gesteckt wurden.« Er stand auf und deutete zum Fenster hinaus. »Ähnlich wie diese lauten, stinkenden Kutschen dort, nur größer.«
    »Ein Bus«, vermutete Darian.
    »Wir fuhren in diese Stadt und nach einer Weile gelang es mir zu fliehen.« Mit einem entschuldigenden Blick auf Darian fuhr Nordhalan fort. »Es tut mir leid, aber ich wusste nicht mehr, wer ich war, dass es dich gab, wie viel Zeit vergangen war und was meine Aufgabe war. Ich lebte von einem Tag auf den anderen, erbettelte mir einige dieser Münzen und Papierfetzen, für die man hier erstaunlicherweise Essen und Trinken bekommt.«
    Mia musste schmunzeln und zwinkerte Darian zu. »Auch mir kam dies zu Anfang sehr seltsam vor.«
    »Wie

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