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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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halben Stunde hier vorbeigekommen.« Er grinste. »Hat wieder lauter wirres Zeug gebrabbelt.«
    »Wo ist er hin?«, stieß Mia aufgeregt hervor.
    Der Mann deutete vage nach rechts. »Dort, die Straße runter. Wahrscheinlich bettelt er vor dem Einkaufszentrum an der Waverly Bridge.«
    Gleichzeitig rannten Mia und Darian los. Von prickelnder Aufregung erfasst hetzten sie die Princes Street entlang und eilten die Treppen zum Einkaufszentrum hinab. Als sie den alten Mann dort tatsächlich stehen sahen und auf Passanten einreden hörten, blieben sie wie vom Donner gerührt stehen.
    Rasch ließ Mia Darians Hand los. »Überlass mir das Reden«, verlangte sie und ging langsam auf den in Lumpen gekleideten Bettler zu.
    »Die Festung von Northcliff wird wieder in ihrem alten Glanz erstrahlen«, rief er gerade, was bei zwei älteren Damen zu Kopfschütteln führte. Eine warf ihm fünfzig Pence in den Hut und trippelte dann rasch weiter.
    Jetzt, da Darian direkt vor Nordhalan stand, fiel ihm erst auf, wie groß der alte Mann eigentlich war. Auch wenn er nun abgerissen und schmutzig war und das harte Leben auf der Straße deutliche Spuren hinterlassen hatte, konnte man, wenn man genau hinsah, erahnen, dass er einst ein beeindruckender Mann gewesen sein musste. Noch immer war er kräftig gebaut und hoch gewachsen, doch seine blaugrauen Augen wirkten verschleiert und schienen in eine andere Welt zu blicken, eine Welt, die nur für ihn existierte.
    »… ich muss auf das Kind achten. Ich muss den Erben beschützen …«, murmelte er und sank auf seiner dreckigen karierten Decke zusammen.
    Mia kniete sich neben ihn. »Nordhalan, ich bin es, Aramia, ich bin zurückgekehrt, wie ich es dir versprochen habe.«
    Mit unverwandtem Blick sah er sie an, leerte dann seinen Hut aus und brabbelte wieder vor sich hin. »Das Königreich muss bewahrt werden, bis er zurückkehrt.«
    »Sieh mich an«, verlangte Mia und drehte ihn mit sanfter Gewalt an der Schulter zu sich herum. »Ich bin Aramia von der Nebelinsel. Ich habe Darian gefunden und möchte ihn mit deiner Hilfe nach Hause bringen. Und du, du bist Nordhalan, Mitglied des Ordens der Zauberer.«
    In ihrer Aufregung hatte es Mia versäumt, ihre Stimme zu senken, und einige Passanten waren stehen geblieben und schüttelten die Köpfe. Der Alte starrte Mia eine ganze Weile lang nur an und sagte keinen Ton. Darian bezweifelte, dass ihre Worte durch seinen vernebelten Geist gedrungen waren.
    »Darian«, wisperte Nordhalan und seine Hände fingen an zu zittern. Er sah Mia mit einem Blick an, der vermuten ließ, dass ein Teil seines Verstandes in die Realität zurückgekehrt war. »Sie haben ihn mir weggenommen.«
    Aufgeregt nickte Mia, und als der alte Mann wieder anfing, in sinnloses Gestammel zu verfallen, schüttelte sie ihn. »Nordhalan, ich habe ihn gefunden, wir können nach Hause zurückkehren. Darian ist hier, er steht vor dir.«
    Nun ging ein Ruck durch den Bettler. Er sprang auf und stellte sich vor Darian, den er um mehr als einen halben Kopf überragte.
    »Darian ist ein kleines Kind, das hier ist ein Mann.« Der Alte wirkte verwirrt.
    »Es sind beinahe fünfundzwanzig Sommer und Winter vergangen«, erklärte Mia sanft und nahm Nordhalans Hand in ihre. »Komm mit uns, wir werden dir alles erzählen.«
    Ohne den Blick von Darian zu wenden, der Nordhalan unsicher anlächelte, folgte der verwirrte Bettler Mia durch die laute, überfüllte Stadt. Sie führte ihn zu der Pension, in der sie wohnten, und zeigte ihm das Bad.
    »Hier, du kannst dich säubern. Wir werden dir neue Kleider und etwas zu essen besorgen.«
    Verdattert und mit noch immer nicht ganz klarem Blick ließ sich der alte Mann in das Badezimmer schieben. Mia ließ ihm eine Wanne voll Wasser ein und ging dann wieder hinaus.
    »Meinst du, er kommt wieder ganz zu sich?«, fragte Darian skeptisch.
    Seufzend setzte sich Mia auf das Bett. »Das hoffe ich sehr. Er ist der Einzige, der vielleicht weiß, was aus dem Amulett geworden ist.« Dann lächelte sie Darian an. »Könntest du Kleidung für ihn kaufen?«
    »Ich möchte dich ungern mit ihm allein lassen«, warf er besorgt ein.
    »Er wird mir nichts tun«, versicherte sie und gab ihm, mit scheuem Blick auf die Badezimmertür, einen Kuss.
    »Gut, ich beeile mich.« Darian verschwand aus dem Zimmer.
    Etwa eine Stunde später kam er abgehetzt und mit mehreren Tüten in der Hand zurück. Er hörte Stimmen und stürmte in den Raum.
    Mit dem alten Bettler war eine grandiose Wandlung

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