Das magische Portal - Weltennebel
gelungen sein sollte, den größten Zauberer Albanys so einfach zu überrumpeln.
»Ich werde jetzt so tun, als wäre mir schlecht«, erklärte Darian. »Du musst mitspielen. Samukal wird dich nicht mit mir gehen lassen, ich warte in seinem Arbeitszimmer. Sobald er sich zurückzieht, kommst du nach.«
»Na gut. Los, wir müssen uns beeilen«, flüsterte sie.
Zum Schein krümmte sich Darian plötzlich stöhnend zusammen und zwinkerte Mia dabei zu. Sofort setzte sie ein bestürztes Gesicht auf und beeilte sich, ihn zu stützen. Wie erwartet trat Samukal zu ihnen, als sie durch die Tür verschwinden wollten.
»Na, na, meinem lieben Sohn geht es wohl nicht gut?«, fragte er scharf. Er hielt Mia mit mehr Kraft als nötig am Arm fest. »Du bleibst hier, er wird das alleine schaffen.«
»Ich … Ich muss ihm helfen«, jammerte sie sehr überzeugend und warf Darian einen besorgten Blick zu. Den musste sie nicht einmal spielen, als er taumelnd durch die Tür nach draußen verschwand, denn noch immer zweifelte sie am Gelingen von Darians Vorhaben.
»Was hat der Junge denn?«, wollte Mr. Bush wissen und kippte einen Whisky Cola hinunter. Wohl nicht den ersten, denn er schwankte bereits ein wenig.
»Die Jugend von heute«, seufzte Samukal und zog Aramia anschließend mit sich, »die vertragen einfach nichts mehr.«
»Sag mir, Nebelhexe«, zischte er voller Abscheu, als sie etwas abseits der anderen an der Tanzfläche standen, »für wie blöd haltet ihr mich?« Dann grinste er dämonisch. »Wenn er sich jetzt selbst umgebracht hat, dann habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Er wird nicht König, und ich bin nicht verflucht, weil er sich selbst getötet hat.«
Aramia hingegen wandte sich ab und ließ ihre Schultern in einem vorgetäuschten Heulanfall zucken.
Als sie sich wieder umdrehte, hatte Samukal allerdings bereits einen verschleierten Blick. Schwankend hielt er sich an einem antiken Kleiderständer fest.
»Was hast du denn, mächtigster Zauberer aller Zeiten? Ich glaube, du solltest dich ein wenig hinlegen.«
»Mist…stück…«, lallte er und konnte kaum noch gerade gehen, als Aramia ihn eilig durch eine Nebentür nach draußen führte. Eigentlich hätte sie ihn gerne in eines der Geheimzimmer gesperrt, doch so weit schaffte sie es nicht mehr. Im Gang knickten die Beine unter ihm weg, und er unternahm noch einen unbeholfenen Versuch, Magie zu wirken. Kurz flimmerte die Luft, und Aramia spürte ein Prickeln, als sich seine Finger um ihr Handgelenk schlossen, aber Schaden fügte ihr dies nicht zu. Ihr gelang es, den reglosen Körper in eines der vielen unbewohnten Zimmer zu schleifen. Einen Augenblick spielte sie mit dem Gedanken, ihn auf der Stelle zu töten, doch sie fand nichts, was sie als Waffe hätte benutzen können, und so sperrte sie einfach von außen zu und rannte dann die Treppe hinauf.
Darian fuhr herum, als die Tür aufging.
»Hat es geklappt?«, fragte er aufgeregt.
Mia umarmte ihn stürmisch. »Ja!« Sie blickte zu ihm auf. »Wird er daran sterben?«
»Nein, ich habe nicht gewagt, zu viel zu nehmen«, erklärte Darian. »Falls der Kelch an uns gegangen wäre«, Darian musste ob des Wortspieles grinsen, »wäre uns nicht allzu viel passiert. Wir müssen uns beeilen«, drängte er und deutete auf das Buch. »Ich bekomme das verdammte Ding nicht auf.«
»Hast du die Worte verstanden, die Samukal sprach? «
»Leider nicht.« Unzufrieden runzelte Darian die Stirn.
Mia fuhr mit ihren Händen über die Bücher. »Hier wurde ein Bann verwendet«, stellte sie fest und rezitierte die gängigsten Zaubersprüche. Beim dritten öffnete sich das Regal lautlos.
Strahlend lächelte sie Darian zu. »Er hat nicht damit gerechnet, dass ein Zauberer dieses Zimmer betritt. Der Zauberspruch war einfach.«
»Zum Glück«, seufzte er erleichtert und hastete in das Waffenzimmer. Vor dem Gemälde blieb er stehen und klappte es eilig zur Seite.
»Liegt wieder ein Bann darauf?«, fragte er und Mia streckte die Hand aus.
»Nein, ich glaube nicht.«
»Dann ist es eine Zahlenkombination.« Krampfhaft überlegte er, welche Zahlen Samukal genommen haben könnte und drehte wahllos irgendwelche Kombinationen.
»Vielleicht sein Geburtstag«, murmelte er. Samukal hatte, in seiner Rolle als Samuel Drake, immer am 12. Mai Geburtstag gefeiert. Doch das funktionierte nicht.
»Dein Geburtstag«, schlug Mia vor.
Darian stellte den 30. Dezember ein, aber auch das brachte keinen Erfolg. Fluchend schlug er mit der
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