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Das magische Schwert

Titel: Das magische Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rutkoski
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kennen ihn nicht. Außerdem - und ich erwähne das bloß, um darauf hinzuweisen, wie wenig du uns von dem Kerl erzählt hast, Pet - hatten wir den Eindruck, dass Kit eine Sie ist. Was für eine Art Mädchenname ist Kit denn? Das lässt
mich an kleine Kätzchen denken. Und ich kann Kätzchen nicht ertragen, die mit ihren spitzen Krallen kratzen und kreischen …«
    »Was Neel meint, ist: Wir trauen ihm nicht«, warf Tomik ein.
    »Du hast mir den Geldbeutel geklaut, und ich hab dir trotzdem getraut«, sagte Petra zu Neel.
    Er breitete die Arme weit aus. »Das ist was anderes.«
    »Ich wüsste nicht, wieso«, erwiderte sie. »Kit sagt, jemand hätte Wachen in Cottons Garten aufgestellt, aber Kit kennt sie. Er kann uns reinbringen.«
    Kit stand in Neels und Tomiks Zimmer im Speichenrad und hörte verwirrt zu, wie die drei Freunde auf Tschechisch stritten. »Was ist denn los?«, fragte er Petra in seiner eigenen Sprache.
    »Du kommst mit uns zu Cottons Haus«, sagte sie zu ihm.
    »Wenn der mitgeht, dann gehen wir auch mit!«, ertönte ein empörter Schrei hinter der geschlossenen Tür. Sie flog auf und da stand Madinia mit Margaret direkt hinter ihr.
    »Wer sind die denn?« Tomik war außer sich.
    »Wer ist der denn?« Madinia gaffte ihn verlangend an. »Spricht er Tschechisch, Petra? Kannst du mir das beibringen?«
    »Was macht ihr hier?«, fragte Petra sie.
    »Wir sind euch nachgegangen«, stellte Margaret das Offensichtliche klar.
    »Falls du es vergessen haben solltest, wir haben bestimmte magische Begabungen«, fügte Madinia hinzu, »und die wären nicht so schlecht, um damit in ein Haus einzubrechen, was ihr ja ganz offenkundig vorhabt, wie es klingt. Wir waren schon früher in Cottons Haus, mit unseren Eltern bei einem endlos
öden Essen, aber Meggie und ich haben uns nach oben in die Schlafzimmer geschlichen, und ich schwöre, die Vorhänge sind seit rund hundert Jahren aus der Mode, dagegen sollte es ein Gesetz …«
    Margaret unterbrach sie. »Madinia versucht zu sagen, Petra, dass wir dir helfen werden, ob dir das nun gefällt oder nicht.«

Das Gewächshaus
    T OMIK KAUERTE unter den wispernden Bäumen auf Robert Cottons Anwesen. »Warum lass ich mich von Petra immer wieder zu Dingen überreden, von denen ich weiß, dass sie total blödsinnig sind?«
    Neel hielt es für besser, die Frage nicht zu beantworten.
    Als die sechs vor einer halben Stunde den vom Mond beschienenen Fluss aufwärtsgerudert waren, auf die großen Herrensitze zu, die an der Themse lagen, hatte Petra vorgeschlagen, sie sollten sich in drei Gruppen aufteilen und in Cottons Haus an ebenso vielen Stellen eindringen. »Wir müssen uns verteilen.Vielleicht gelingt es uns, den Globus für Neel zu finden, doch wir haben keine Vorstellung vom Wie oder Wo, und wir wissen nicht, welche Art von Hinweisen auf den Tod von Cotton oder Thorn wir vielleicht finden.«
    »Unser Vater war es nicht«, unterbrach Margaret. »Mir ist egal, was du denkst.«
    Petra fuhr fort, als hätte sie das nicht gehört: »Also müssen wir uns an so vielen Stellen umsehen wie möglich. Jede Gruppe untersucht einen anderen Bereich des Anwesens.«
    Neel hatte schnell zugestimmt und hinzugefügt, dass selbst eine Dummbacke wissen würde, dass es keinen Sinn hätte, zu sechst herumzuschnüffeln. »Selbst Zweiergruppen können zu
viel Krach machen«, sagte er und warf einen beziehungsreichen Blick auf Madinia.
    Tomik zog an den Rudern des Beiboots der Pacolet, das sie von der Anlegestelle der Austernwerft geholt hatten. Er war mit Petras Plan einverstanden, solang er ihr Partner wäre.
    Aber sie hatte andere Vorstellungen. »Wir teilen uns so auf: Madinia und Margaret,Tomik und Neel, Kit und ich.«
    Tomik legte sofort Widerspruch ein. »Es ist schon sinnvoll so«, argumentierte Petra. »Wir sprechen nicht einmal alle dieselbe Sprache! Und auf die Weise hat jedes Paar einen, der in das Haus eindringen kann. Madinia kann einen Spalt öffnen, Neel kann ein Schloss knacken und Kit kann sich den Weg an allen Wachen vorbei reden.«
    »Es ist schon sinnvoll so«, äffte Tomik Petra nach, als sie sich über das nasse Gras bewegten. »Genauso, wie es letztes Jahr sinnvoll war, ohne mich nach Prag abzuhauen.« Tomik trat auf einen besonders weichen Fleck Erde und beäugte den Matsch auf seinem Schuh. »Bah.«
    »He, Tom«, sagte Neel. »Weißt du, was ich an Matsch so mag? Er redet nicht!«
    Tomik warf ihm einen säuerlichen Blick zu, sagte aber nichts mehr - nichts, als sie dem Schatten

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