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Das magische Schwert

Titel: Das magische Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rutkoski
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niedergeschlagen war und Margaret diese Antwort bereits erwartet hatte.
    Sie war noch nicht weit die Straße entlanggegangen, als sie hörte, dass jemand hinter ihr herrannte.
    »Warte!« Es war Kit.
    Ein Schmerz durchzuckte Petra. Er stach, biss und nagte. Eine Woche war schon vergangen, seit Dee ihn entlassen hatte, und Kit hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, sie zu besuchen. Er hatte sie ignoriert. Na gut, das konnte sie auch. Sie ging weiter.
    »Petra, bitte.« Er stand vor ihr.
    Sie ging um ihn herum, aber nicht ohne vorher gesehen zu haben, dass er ziemlich ähnlich angezogen war wie sie. Seine Kleider waren schwarz. Er war mit einem kurzen Schwert bewaffnet, das aussah, als wäre es auf engem Raum besser zu handhaben, wie zum Beispiel im schmalen Flur eines Hauses. Auch Petra hatte ein Schwert bei sich, auch wenn das keiner sehen konnte.
    Kit versperrte ihr wieder den Weg und Petras Wut flammte auf. Sie legte die Hand auf das unsichtbare Schwert ihres Vaters, das sie zum ersten Mal seit Monaten trug, aber sie zog es nicht, weil sie nicht verraten wollte, dass sie es bei sich hatte, und weil sie dachte, dass jeder Schwertkampf mit Kit zu ihrer schnellen Niederlage führen würde.Vor allem aber weil sie sich gar nicht so sicher war, ob sie es überhaupt zu einem Schwertkampf kommen lassen wollte.
    »Ich hab mit Jessie gesprochen«, sagte Petra anklagend zu
ihm. »Ich weiß, was sie dir erzählt hat, und du hast mir das verschwiegen!«
    »Ja, und darauf sollte ich stolz sein. Ich komme mit meiner Fähigkeit, ein Geheimnis zu bewahren, in großen Sprüngen voran.« Seine Stimme klang scherzhaft, aber nervös. »Bitte, Petra, geh nicht weg. Hör mich an. Ich wollte dir nicht sagen, was Jessie erzählt hat, ohne nicht zuerst selbst zu verstehen, was das zu bedeuten hat.Was würde eine bruchstückhafte Information nutzen? Ich habe nachgeforscht. Erinnerst du dich noch an die Titelseite von Gerard Mercators Reisebuch? Es hat sich herausgestellt, dass Thorn entdeckt hatte, dass Robert Cotton etwas besaß, das der Himmelsglobus genannt wird, den Mercator gemacht …«
    »Ich weiß alles darüber«, unterbrach Petra ihn. »Es hat sich herausgestellt, dass eine bruchstückhafte Information mir sehr geholfen hat. Wenn du also nichts Lohnenswertes zu sagen hast, geh mir aus dem Weg.«
    Er kam einen Schritt näher. »Es tut mir so leid, Petra, und du hast mir jeden Tag in dieser Woche gefehlt.Warum, glaubst du denn, bin ich jetzt hier, keine zehn Schritte von Dees Haus entfernt? Dee hat mir verboten, dich zu treffen. Er kann mich mit Leichtigkeit vernichten. Das weißt du. Er hat die Stücke von dem, was von meiner erbärmlichen Laufbahn übrig geblieben war, unter einen staubigen Teppich gekehrt, und er war sehr bemüht, mich daran zu erinnern, als er gesagt hat, ich würde in der Throgmorton Street nicht länger gebraucht. Du hast gesehen, in welchem Teil der Stadt ich wohne. Glaubst du, ich kann es mir leisten, John Dee nicht zu gehorchen? Was soll ich denn essen, wenn ich nicht länger das bisschen verdiene, was ich bekomme, wenn ich den Leuten das Fechten mit dem Schwert beibringe?

    Ich bin nicht reich, und ich bin nicht einmal klug, denn obwohl ich weiß, dass ich das sollte, konnte ich nicht so lange von dir fernbleiben. Ich musste dir alles erzählen, was ich in Erfahrung gebracht hab. Kurz nachdem du Dees Haus verlassen hast, bin ich gekommen und hab Madinia und Margaret im Garten getroffen. Sie haben mir gesagt, in welche Richtung du gegangen bist.« Er blickte sie eindringlich an. Dann traute er sich fortzufahren: »Hast du die Titelseite noch? Bei dir?«
    Zögernd nickte Petra.
    »Gut«, sagte Kit. »Es war falsch zu glauben, sie wäre nicht wichtig. Aber schließlich habe ich in vielen Dingen falschgelegen. Aber nie in dem, was dich angeht.«
    »Warum hast du deine Meinung über die Titelseite geändert?«
    »Weil wir uns jetzt in das Haus von Robert Cotton schleichen.« Kits Augen brannten vor Aufregung. »Die Titelseite könnte mit dem Globus zusammenhängen und der Globus könnte mit den Morden zusammenhängen. Wenig ist sicher, aber eins weiß ich ganz genau, dass wir jeder Möglichkeit nachgehen müssen, um der Sache mit Thorns Tod auf den Grund zu kommen. Ich möchte, dass du die Wette mit Dee gewinnst. Ich möchte, dass du frei bist, Petra.«
    Er hob die Hand, um ihre Wange zu berühren.

    »Nein.« Tomik schüttelte den Kopf.
    »Auf keinen Fall«, stimmte Neel ihm zu. »Er kommt nicht mit.Wir

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