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Das magische Schwert

Titel: Das magische Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rutkoski
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der Bäume zur Rückseite des sich abzeichnenden Hauses folgten, nichts, als Neel seine Geisterfinger in das Schloss des Dienstboteneingangs schlüpfen ließ, und nichts, als sie schließlich das höhlenartige Heim von Robert Cotton betraten.

    »Also das war ja einfach«, sagte Madinia, als sie und ihre Schwester in eines der vielen Schlafzimmer im ersten Stock kamen. Die meisten der Zimmer waren nie benutzt worden außer von Büchersammlern und Gelehrten, die Cotton im
Lauf der Jahre besucht hatten - und von einem marokkanischen Kaufmann, der auf einem Markt in Sallay einen speziellen Globus für nahezu nichts erworben hatte. Aber Madinia und Margaret wussten davon nichts, und sie wussten auch nicht, dass Cotton bereitwillig ein kleines Vermögen für den Globus bezahlt hatte. Als sich der Kaufmann aus Cottons Gastfreundschaft verabschiedet hatte, waren beide Männer der Meinung, den anderen hereingelegt zu haben.
    »Willst du den nicht wieder zumachen?« Madinia deutete auf den Spalt.
    »Nein.« Margaret schluckte nervös. »Wir lassen ihn besser offen. Für alle Fälle.«

    Kit und Petra gingen direkt zur Haupttür, die zum Fluss zeigte.
    »Nicht abgeschlossen.« Kit machte die Tür auf. »Das ist Glück.«
    »Ich hab gedacht, du hättest gesagt, da wären Wachen.«
    »Es sieht so aus, als wäre ich falsch informiert worden.«
    »Kit … warum weißt du nicht, wer die Wachen angeheuert hat?«
    Er blinzelte sie verwirrt an. »Aber es sind doch keine da.«
    »Aber du hast gesagt, es wären welche da und dass du sie wahrscheinlich kennen würdest, und sie würden dich reinlassen, wie es die Wachen bei den Bällen im Whitehall Palace immer machen. Wie ist es möglich, dass du die Wachen kennst, aber nicht weißt, wer sie angeheuert hat?«
    »Spione erfahren nicht immer die ganze Geschichte. Wir nehmen die Informationen, die wir kriegen können.«
    Petra blickte über die Schwelle in das leere dunkle Haus und fragte sich plötzlich, ob ihr Plan, sich in Gruppen aufzuteilen, doch nicht so gut gewesen war.

    »Petra, der Mond scheint hell genug, um das Misstrauen auf deinem Gesicht zu erkennen.Vertrau mir doch ein bisschen, denn wenn du das nicht tust, weiß ich nicht, wer das sonst tun sollte. Ich schwöre, dass ich nie zulassen würde, dass dir irgendein Schaden zugefügt wird.« Kit trat in das Haus und zog sie mit sich.
    Lass uns hier verschwinden, Petra , sagte Astrophil. Wir sollten umdrehen und versuchen, die anderen zu finden.
    »Kit, ich …«
    »Ist das jetzt der richtige Moment zu debattieren? Deine Freunde sind wahrscheinlich schon im Haus. Sie erwarten, dass du auch deinen Teil beiträgst. Schließlich sind sie wegen dir hergekommen.«
    Als er das sagte, fiel die Entscheidung leicht. Petra schlüpfte durch die Tür.

    »Treb und Andras werden dir nicht besonders dankbar dafür sein, dass du ihnen nichts davon erzählt hast«, brummte Tomik. Mondschein fiel durch die Fenster und beleuchtete riesige Waschzuber.
    »Ich möchte sie mit dem Sternenglobus überraschen. Treb hat mal im Vorratsraum der Pacolet ein paar Sachen gesagt, die er noch bereuen wird.«
    »Aber vergiss nicht, warum wir hier sind. An erster Stelle steht, dass wir Petra helfen, ihre Wette zu gewinnen. Der Globus kommt an zweiter.«
    »Nein«, sagte eine Stimme aus einer dunklen Ecke. »Er kommt an erster, genau wie ich.« Prinz Rodolfo trat ins Mondlicht,Wachen kamen in die Waschküche marschiert.
    Tomik hatte den Prinzen seines Landes nie gesehen und erkannte ihn nicht. Doch niemand brauchte Tomik zu erklären,
dass das Erscheinen dieses jungen, vornehm gekleideten Mannes Ärger bedeutete. Er zog sein Glasmesser.
    »Ich glaube nicht, dass das hilft«, murmelte Neel.
    »Ist das der Zigeuner?« Ein strahlendes Lächeln zog über das Gesicht des Prinzen. »Verzeih mir, ich habe dich nicht gleich gesehen. Deine Haut ist so braun - keine angenehme Farbe übrigens -, dass du völlig im Dunkeln verschwindest. Aber jetzt weiß ich, dass du da bist. Ja, der Geruch ist wirklich eindeutig. Der Gestank ist sogar mir vertraut, da so viele von deiner Sorte derzeit in meinen Gefängnissen verfaulen. Also du musst Petra Kronos’ Zigeuner sein. Der, der mein Kabinett der Wunder so unhöflich durchwühlt hat. Ich bin sehr froh, dich hier zu finden.«
    Tomik stellte sich vor Neel.
    Der Prinz legte den Kopf schief und schätzte Tomiks Glasmesser ab. »Das ist ein hübsches Spielzeug.« Er schnippte mit dem Finger und eine der Wachen hob ihr schweres Schwert.

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