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Das magische Schwert

Titel: Das magische Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rutkoski
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dann vor dem Prinzen. Sie blickte kurz in die Gesichter ihrer Freunde, doch das war schlimmer, als den Prinzen anzusehen.
    »Gib mir dein Schwert«, befahl er, »denn wir alle wissen, dass du eines hast, wenngleich es unsichtbar sein mag.«
    »Das ist eine schlechte Idee …«, schrie Tomik Petra zu. Eine Wache schlug ihm mit dem Handrücken über den Mund.
    Neel, der dachte, dass es eine noch schlechtere Idee wäre, überhaupt etwas zu sagen, beobachtete, wie Petra die Hände hob. Sie bot das unsichtbare Schwert an. Wie ein Blinder tastete der Prinz vorsichtig durch die Luft, bis sich seine Finger um den Griff schlossen.
    »Also, das ist wirklich ein Kunstwerk«, sagte der Prinz zu Tomik. »Das ist tausendmal mehr wert als dein armseliges Messer, und ich glaube zu wissen, wer es gemacht hat.«
    »Wo ist mein Vater?«, flüsterte Petra kaum hörbar. »Geht es ihm gut?«
    »Mikal Kronos geht es ausgezeichnet. Tatsächlich besser denn je. Du hast mein Ehrenwort. Du wirst ihn selbst sehen. Du kommst mit mir nach Böhmen zurück. Unterwegs kannst du mir dann deine Freunde vorstellen, insbesondere den Zigeuner. Also ich weiß nicht einmal ihre Namen!«
    Petra presste eine Hand gegen die pochende Wunde. »Ihr werdet mich töten. Ihr werdet sie töten.«
    »Ich werde dich doch nicht töten, Petra. Ich werde dich behalten. Du wirst eine schöne Ergänzung meiner Sammlung darstellen. Was die beiden Jungen betrifft, so werde ich sie
vielleicht umbringen, vielleicht aber auch nicht. Das hängt von dir ab.Willst du mir einen kleinen Dienst erweisen? Walsingham war ein bisschen zu ungeduldig, als er Robert Cotton nach dem Aufbewahrungsort des Himmelsglobus befragt hat. Es sieht so aus, als hätte Walsingham ihn früher als beabsichtigt ermordet, und das Geheimnis des Aufbewahrungsorts des Globus ist mit ihm gestorben. Aber dank der Informationen, die durch - wie war sein Name? Kit? - weitergeleitet wurden, glauben wir, dass Cotton den Globus in seiner Bibliothek versteckt hat.Warum sonst hätte er eine eigene Kopie von Mercators Titelseite gedruckt? Nach Cottons Meinung gehörten Bücher und der Globus ganz klar zusammen. Alles, was du tun musst, Petra, ist, den Globus zu finden und ihn mir zu übergeben.«
    »Aber ich weiß nicht, wo er ist.«
    »Und doch bist du außergewöhnlich. Du vollbringst ständig das Unmögliche. Mach es noch einmal.Wenn du den Globus findest, kehren alle gesund und munter nach Böhmen zurück. Ich bedauere, nicht sagen zu können, nach Hause, denn davon ist nichts für dich übrig geblieben. Die Salamanderburg wird dein neues Heim sein und du wirst in Ehren gehalten. Du wirst den Hof faszinieren und das wird mich unterhalten. Wenn du den Aufbewahrungsort des Globus nicht entdeckst, bedeutet das natürlich, dass du nicht so ungewöhnlich bist, wie ich gedacht habe. Und wenn du das nicht bist, wozu bist du dann noch gut für mich? Was sollte mich dann das Leben deiner Freunde oder deines Dorfs noch kümmern?« Dann fügte er mit samtiger Stimme noch hinzu: »Sicherlich kann doch ein Versuch nicht schaden, mir eine Freude zu machen, Petra? Gehen wir mit Walsingham in die Bibliothek. Finde den Globus. Zeig uns, was du wert bist.«

    Weder Petra noch Astrophil glaubten, dass ihr eine Wahl blieb. »Ich versuche es.«
    »Ausgezeichnet.« Dann wandte sich der Prinz an einen von der Wache. »Verbinde ihre Wunde«, befahl er.
    Der Mann riss ihren linken Ärmel ab und griff nach ihrem bloßen Arm. Dann verwendete er den blutigen Ärmel als Bandage und wickelte ihn so fest um Petras Schulter, dass sie wimmerte. Aber der Mann wusste, was er tat, und das Blut hörte auf zu fließen.
    Tomik und Neel sahen ängstlich zu, wie der Prinz und die Hälfte seiner Wache Petra folgten. Sie ging auf Kit zu, der nun neben Walsingham stand. Kits gebrochene Nase war geschwollen.
    »Gib mir die Titelseite«, verlangte sie.
    Er gab sie ihr. »Petra, ich hab nicht gewusst dass dich Prinz Rodolfo mit nach Böhmen nehmen will! Ich hab gedacht …«
    »Uns kümmert es nicht, was du denkst«, informierte der Prinz ihn. »Du bist nur eine surrende kleine Fliege. Du bleibst genau hier und verhältst dich still oder jemand verpasst dir was.«
    »Ich denke, das hat das Mädchen schon getan.« Walsingham kicherte.Als dann er, der Prinz, einige von der Wache und Petra die Bibliothek betraten, sagte Walsingham zu ihr: »Das hätte ich ihm in seiner Niederlage nicht so unter die Nase reiben sollen. Armer Kit. Also, ich sehe zu, dass er für

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