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Das magische Schwert

Titel: Das magische Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rutkoski
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deines Vaters, dann würde ich es auch benutzen wollen.«
    »Hör mal.« Sie blieb ruckartig stehen und Kit hielt neben ihr an. »Mein Vater ist nicht tot.«
    »Aber warum hat Dee dann das gesagt …?« Er biss sich auf die Lippen. »Vergiss es.Vergiss, dass ich irgendwas gesagt hab. Ich bin immer schrecklich, wenn ich mich um andrer Leute Angelegenheiten kümmere.«
    Petra beschloss, es zu seiner Angelegenheit zu machen. »Ich bin keine Engländerin, ich bin Böhmin. Mein Vater ist von Prinz Rodolfos Monstern entführt worden. Das wäre mir auch passiert, wenn Dee nicht seine Nase in meine Angelegenheiten gesteckt hätte. Er hat mich gerettet, wenn du das so nennen willst, und nun sitze ich hier in der Falle.Wenn ich zu fliehen versuche, würde er mich mithilfe seiner Töchter wieder aufstöbern. Ich denke mal, du weißt, was sie können.«
    Kit nickte ein bisschen benommen.
    »Ich hab mit Dee eine Wette abgeschlossen«, fuhr Petra fort.
»Wenn ich das Geheimnis lüften kann, wer Gabriel Thorn getötet hat, kann ich nach Hause, und Dee gibt mir Informationen über meinen Vater.«
    Etwas langsam fragte Kit: »Warum hast du wegen Thorns Tod gewettet? Was hat er mit dir zu tun?«
    »Ich weiß nicht so genau«, sagte sie und erzählte dann, wie Ariel herbeigerufen worden war und alles, was sie gesagt hatte.
    »Ach so«, erwiderte Kit, »aufgrund des Gemurmels eines Luftgeists glaubst du, dass Thorns Tod etwas mit dir und etwas mit Robert Cotton zu tun hat.«
    So gesehen klang das wirklich nicht sehr wahrscheinlich. Doch Petra hatte sich darin verbissen und sagte: »Ja. Und ich glaube, dass Dee Thorn vergiftet hat.«
    Kits Augenbrauen schossen nach oben und so erklärte Petra ihm ihre Sicht der Dinge. Zu ihrer Erleichterung griff er ihre Idee nicht an wie Astrophil, sondern sagte lediglich: »Sehr interessant.« Er schien mit einem Entschluss zu ringen. Als er dann sprach, klang er eher zögerlich. »Petra, woher weißt du, dass dein Vater wirklich noch am Leben ist?«
    Es war, als hätte Kit sie geschlagen. Sie schwankte und für einen Augenblick ergab nichts auf der Welt mehr einen Sinn. Panik durchflutete sie, als sie sich etwas klarmachte, das sie sich nie richtig zu durchdenken erlaubt hatte: Dee hatte ihr gesagt, ihr Vater wäre am Leben, aber er erzählte allen, die es hören wollten, Petra wäre eine Waise. Dee log. Die Frage war nur, wen er anlog?
    Mit sorgenvollem Gesicht berührte Kit sie an der Schulter. »Petra?«
    Stoßweise holte sie Luft. »Er lebt. Er muss einfach.« Sie musste das einfach glauben, sonst hätte nichts von dem, was sie in London tat, auch nur irgendeinen Sinn.

    Kit nickte, sah aber immer noch besorgt aus. »Du hättest mir das alles nicht erzählen sollen. Geheimhaltung ist nicht meine starke Seite.«
    »Du wirst es niemandem erzählen.«
    »Nein«, erklärte er inbrünstig. »Werde ich nicht. Ich verspreche es.«
    »Außerdem sind wir Hunderte von Kilometern von Böhmen entfernt. Niemanden hier interessiert es, woher ich bin und wer ich bin.«
    »Das stimmt nicht.«
    Kits Augen blickten ein bisschen wärmer, als er das sagte. Petra suchte noch nach der richtigen Antwort, als sein Kopf nach oben zuckte. Er sah sich in ihrer Umgebung um und runzelte die Stirn. »Ich hätte dich nicht hierherbringen sollen.«
    »Warum nicht?« Petra blickte umher. In Prag hatte sie Schlimmeres gesehen. »Wo ist ›hierher‹?«
    »Ich hab nicht nachgedacht … Ich bin einfach nach Hause gegangen, ohne es zu merken. Das ist kein besonders angenehmer Teil von London.«
    »So schlimm ist es doch auch nicht.«
    »Es ist zu nahe bei den Freibezirken.«
    »Wirklich? Wo es keine Gesetze gibt?«
    »Ja, und eine Menge Diebe und andere Leute mit schlechtem Charakter.«
    »Diebe können doch ganz lustig sein.«
    »Petra, du bist ein seltsames Mädchen.«
    »Ich möchte die Freibezirke sehen. Los, gehen wir«, drängte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich nehme dich nicht mit.«
    »Dann gehe ich eben alleine«, antwortete sie gereizt.

    »Du kennst den Weg nicht.«
    »Dann wandere ich so lange rum, bis ich sie finde. Du hast gesagt, wir wären nicht weit weg davon.«
    »Zu irgendeiner anderen Zeit, bitte!«, flehte er. »Habe ich dich nicht für einen Tag genug in Gefahr gebracht? Übrigens hab ich da noch eine Idee und damit kämen wir zur Friday Street und nicht zu den Freibezirken.«
    »Du willst mich ja nur ablenken.«
    »Und damit werde ich erfolgreich sein. Du hast die Möglichkeit erwähnt, dass es eine

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