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Das magische Schwert

Titel: Das magische Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rutkoski
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müssen einige Monate warten für den Fall, dass sich ein rechtmäßiger Erbe präsentiert. In der Zwischenzeit suche ich nach einer Notiz, die Cotton möglicherweise geschrieben hat, oder nach einer beiläufigen Bemerkung, die er vielleicht darüber geäußert hat, wo er den Globus versteckt hat. Ihr kennt meine große Begabung, geheime Informationen aufzudecken.
    Ich habe gehört, Ihr sucht nach einem böhmischen Mädchen namens Petra Kronos. Es mag für Euch interessant sein zu erfahren, dass sie sich in eben dieser Stadt befindet.
    Der Prinz faltete den Brief zusammen.
    »Ich reise nach England«, flüsterte er vor sich hin.

Die linke Band
    P ETRA SPIELTE mit ihrem Zopf, durch den ihre Haare straff nach hinten genommen waren. War es möglich, dass einem die Ohren nackt vorkommen konnten? Petra blickte zu Kit und sehnte sich nach dem vertrauten Gefühl, Astrophils Füße zu spüren.
    Petra war nun schon so weit, zusätzlich zu dem Schwert in der rechten Hand nun auch einen Dolch in der linken Hand führen zu können. Während ihrer vorangegangenen Unterrichtstage war Kit immer gereizter geworden - er schien in letzter Zeit immer kurz vor einem Wutanfall zu stehen -, weil Petra ihre linke Hand zu wenig einsetzte. Petra wusste, dass sie damit rechnen musste, dass Kit ihre linke Seite angreifen würde. Das würde für sie Blutergüsse und für sie beide eine Enttäuschung bedeuten.
    Daher war Petra nicht völlig überrascht, als Kit sagte: »Es war einmal, da gab es beim Spiel mit dem Schwert nur eine begrenzte Zahl von Bewegungen. Die Parade und den Gegenschlag. Die Bindung. Den Schlag. Das Kreuzen. Die Finte. Ich scheine allerdings eine neue Technik entwickelt zu haben, die in der Kunst besteht, einen warnenden Schlag mit der flachen Klinge auszuteilen, wenn ein Schnitt angebracht wäre. Ich bin mir nicht sicher, wie ich diese Bewegung nennen soll,
aber ich könnte sie nach dir nennen, Petra, weil mir deine Nachlässigkeit so viele Gelegenheiten gibt, sie einzusetzen.«
    Heute klang ein gemeiner Ton in Kits Stimme mit.
    »Das ist nicht so einfach, wie es aussieht«, fuhr er fort. »Bis jetzt habe ich das geschafft, doch ich muss gestehen, es langweilt mich.«
    Wäre Astrophil da gewesen, hätte er Petra gewarnt, dass Kit einen aggressiven Schlag von ihr erwartete, unterstützt von verwundetem Stolz. Also gab sie Kit, worauf er gewartet hatte - mit der Absicht, etwas anderes anzubringen. Sie holte zu einem Patio aus, einem andauernden Angriff, den er mit offensichtlicher Enttäuschung parierte. Aber dann, nachdem sie ihren Angriff völlig übertrieben hatte, ließ sich Petra plötzlich zurückfallen, wand sich mit ihrem Schwert unter seinem durch und schlug mit ihrer Klinge gegen seine Rippen.
    Kit stöhnte und lächelte gleichzeitig.
    Als sie weitermachten, ließ Petra ihre Gedanken schweifen, was genau das war, was Kit ihr immer verboten hatte. Sie entspannte sich bis zu einem Zustand, der fast schon Träumen war. Sie dachte, dass sie spüren würde, wohin Kit seine Klinge führen würde. Sie konnte seine Bewegungen nicht vorhersagen, doch Petra merkte, wie sie mühelos und perfekt auf seine Paraden und Stöße reagierte.
    Doch dann überrumpelte Kit sie. Sie war inzwischen so weit, seinen Kampfstil zu kennen. Er war leicht und beweglich und so war Petra nicht auf brutale Kraft vorbereitet. Sein Schwert traf auf ihres mit einem schonungslosen Stoß. Diese Kombination war wie Armdrücken - reine Stärke kam zum Einsatz, um die Klinge des Gegners für den tödlichen Stoß wegzudrücken.
    Kits Schwert schabte an ihrem, rutschte näher. Petra hielt
dagegen, doch das konnte nicht lange andauern.Als sie spürte, wie ihre Handgelenke zu zittern anfingen, entschied sie sich zurückzuschlagen - mit ihrer Magie, nicht mit dem Arm. Sie konzentrierte sich auf die Stelle, wo sich die Klingen kreuzten, und spürte, wie die Kraft durch das Metall strömte. Sie stieß gegen Kits Schwert.
    Es gab ein kurzes metallisches Kreischen, die Spitze von Kits Schwert brach ab und fiel zu Boden.
    Vor Erstaunen tat Petra nichts, um ihr Schwert zu halten, als es weit zur Seite schwang und sie für einen Angriff offen machte. Im Bruchteil einer Sekunde wurden ihr mehrere Dinge bewusst: Kits Klinge fegte auf ihr Gesicht zu, seine Augen waren weit aufgerissen vor Entsetzen, und ein abgebrochenes Schwert ist sehr scharf.
    Mit einem Ruck riss sie ihre linke Hand hoch, und ihr Dolch krachte gegen Kits Klinge, gerade noch bevor sie davon getroffen

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