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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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finde ich Herrn Mi…«
    »Migara! Er ist in seinem Büro. Dort hinten.« Sie zeigte auf einen Bambusvorhang am anderen Ende des Raumes.
    »Danke.« Wallace ging zu dem Vorhang hinüber und zögerte. Er war sich nicht sicher, ob er einfach so eintreten sollte. Schließlich gab es keine Tür, an die er hätte klopfen können. Er hielt es für unhöflich und zog es vor, zunächst durch den Vorhang hindurch um Einlass zu bitten. »Mr. Migara? Sato Migara?«
    »Ja, bitte?« Eine unerwartet barsche Stimme drang durch den Vorhang.
    »Mein Name ist Dr. Colin Wallace und …«
    »Nun kommen Sie schon rein«, bellte es von der anderen Seite, »oder wollen Sie mit mir Verstecken spielen?«
    Wallace war kein Fachmann für japanische Kultur, aber dieses Gebaren entsprach ganz und gar nicht seiner Vorstellung von einem japanischen Geschäftsmann. Zögernd schob er den Vorhang beiseite und betrat einen kleinen Raum, der bis zur Decke mit Schächtelchen, Kisten, Gläsern und Döschen in allen nur denkbaren Formen vollgestopft war. Mitten drin saß Sato Migara hinter einem ebenso vollgekramten Schreibtisch und studierte einen Computerausdruck.
    »Und? Was nun?« Sein Ton war ruppig und ließ keinen Zweifel aufkommen, dass er es nicht mochte, bei der Arbeit gestört zu werden.
    »Also, wie ich schon sagte, mein Name ist …«
    »Dr. Colin Wallace. Das sagten Sie bereits. Und wenn Sie sich vielleicht noch daran erinnern, fragte ich Sie, was ich für Sie tun kann.«
    »Ja. Sicher.« Wallace kam sich wie ein dummer Schuljunge vor, der von seinem Rektor zurecht gewiesen wurde. »Ich denke, es wurde hier ein Paket für mich hinterlegt.«
    »Bin ich die Post?«
    Sieht fast so aus, schoss es Wallace durch den Kopf und sein Blick huschte über die Unmengen von Kartons und Kisten im ganzen Raum. »Natürlich nicht, Sir. Nur …«
    »Na also. Dann noch einen schönen Tag.« Migara nahm einen Stift zur Hand, begann auf seinem Computerausdruck irgendwelche Randbemerkungen zu kritzeln und ignorierte Wallace demonstrativ. Er ließ ihn wie bestellt und nicht abgeholt vor seinem Schreibtisch stehen.
    Wallace rührte sich nicht vom Fleck. Hier durfte seine Suche nicht enden. Nicht nach alledem, was er in den letzten Tagen durchgemacht hatte. Er wusste, dass er Lears Nachricht richtig interpretiert hatte. Der Professor musste seine Unterlagen genau hier deponiert haben. Wallace prüfte die Aufkleber der Kisten und Dosen. Er suchte nach einem Hinweis. Nach seinem Namen auf einer der Kisten. Aber soweit er es in der Eile erkennen konnte, stapelte Migara hier nur die verschiedensten Teesorten und Lebensmittellieferungen, die, der Beschriftung zufolge, zum Teil bereits bedenklich lange abgelaufen waren. Von einem an ihn adressierten Paket war in dem Durcheinander jedenfalls keine Spur.
    Nach einer Weile schaute Migara auf und funkelte Wallace verärgert an. »Ist noch was, Wallace?«
    »Hören Sie, Mr. Migara. Ich weiß, dass hier ein Paket …«
    »Jetzt hören Sie schon mit ihrem verfluchten Paket auf. Ich habe nichts für Sie.«
    »Doch!«, beharrte Wallace, der nun ebenfalls lauter wurde.
    »Verdammt, was glauben Sie, wer Sie sind? Wenn ich Ihnen sage, dass hier kein Paket liegt, dann liegt hier auch keines.«
    »Jetzt denken Sie doch zumindest eine Sekunde darüber nach, ob hier etwas für mich abgegeben wurde. Vielleicht ist es ja auch kein Paket, sondern eine Tasche. Es ist sehr wichtig …«
    »Jetzt reicht es«, fuhr ihn Migara an. »Sie verlassen augenblicklich mein Büro oder ich rufe die Polizei!«
    »Nur zu!«, keifte Wallace zurück. »Ich bin sicher, die werden über Ihre gewissenhaft angelegten Lebensmittelvorräte erfreut sein.«
    Er griff wahllos eine kleine Dose aus dem Regal und fuchtelte damit wild in der Luft herum. Ohne wirklich etwas auf dem Etikett gelesen zu haben, schrie er hitzig: »Na, da schau mal einer an. Das Döschen ist ja schon seit über einem Jahr abgelaufen. Das dürfte die Gesundheitsbehörde sicherlich interessieren.« Er funkelte Migara an und jede Spur von zurückhaltender Höflichkeit war nun verschwunden. »Wenn Sie mir nicht helfen wollen, dann können Sie Ihre Döschen, Schächtelchen samt Ihres ganzen Teehauses hier bald vergessen, Mr. M I G A R A.«
    Migara fiel auf den Bluff rein. Er starrte Wallace mit hochrotem Kopf zornig an. »Was wollen Sie?«
    Wallace taxierte Migara und ließ sich bewusst Zeit. Dann erwiderte er mit nahezu stoischer Ruhe: »Wenn Sie sich vielleicht noch daran erinnern, fragte ich, ob

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