Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
Vom Netzwerk:
Zeit schwappte eine regelrechte UFO-Manie über das Land und jeder schien das Seinige zur Nährung der Gerüchte beisteuern zu wollen. Sogar die Ärzte begannen Strahlungsverbrennungen, zeitweilige Lähmungen, Anfälle von Bewusstlosigkeit oder Veränderungen im Blutbild infolge einer Verschleppung ins Weltall zu diagnostizieren. Findige Journalisten brachten sogar historische Hinweise von UFOs hervor; sie interpretierten Höhlenmalereien, biblische Erzählungen, Jahrtausende alte Mythen oder geheimnisvolle Fresken neu.« Green hielt kurz inne und schaute seine Zuhörer an.
    Nach einem weiteren Zug setzte er seinen Bericht fort: »Unser Freund Marcus wurde von der allgemeinen Euphorie nicht erfasst. Ihm machte die ganze Geschichte eher Angst. Dabei fürchtete er nicht die möglichen Gefahren einer intergalaktischen Kavallerie. Vielmehr rüttelte die Mondlandung an seinem starren Weltbild von Schwarz und Weiß. Er beschloss, das Thema »Raumfahrt« samt dem ganzen Irrsinn über Aliens, aus seinem Leben zu verbannen. Solange er nicht selbst eines dieser Flugobjekte gesehen hätte, sei der ganze Wirbel nicht mehr als das, was sein Vater davon hielt: Humbug! Eddie und Jonathan hingegen waren ganz dem Zauber der Zeit erlegen. Eddie stürzte sich in die Flut der aufkommenden Weltraum-Romane. Jonathan verbrachte seine Zeit damit, eher wissenschaftlich der Frage nachzugehen, wie wahrscheinlich es war, dass es da draußen tatsächlich Lebewesen geben könnte. Er nahm die Sache ernst und zog nach West-Virginia, um in Green Bank an einem Projekt namens SETI: ›Suche nach extraterrestrischen Intelligenzen‹ zu arbeiten. Er entwickelte in der Folgezeit eines der berühmtesten Formelwerke der Sternenforschung. In Berücksichtigung der lebensbegünstigenden Rahmenbedingungen wurde berechnet, wie viele andere intelligente Gesellschaften theoretisch im Universum leben könnten. Damals waren all seine Zahlen natürlich nur rein theoretischer Natur. Aber in unserer nächsten Umgebung gibt es Millionen von Sternensystemen. Und laut SETI müssen Hunderte Lebensformen im Universum zu finden seien. Ein beeindruckendes Ergebnis - auch für einen Realisten wie mich, muss ich gestehen.«
    »Nun«, wandte Wallace nachdenklich ein und räusperte sich, »wenn ich Sie richtig verstanden habe, wurde kein Beweis für eine außerirdische Lebensform gefunden. Alles, was dieser Jonathan entwickelt hatte, war eine statistisch gestützte Wahrscheinlichkeitsrechnung - kein wissenschaftlich nachprüfbarer Beweis.«
    »Auch hier haben Sie völlig recht, Dr. Wallace.« Greens Gesichtszüge hellten sich weiter auf, während er wieder in die Vergangenheit eintauchte. »Die Arbeit des jungen Jonathan vermochte auch mich damals ebenso wenig zu überzeugen, wie Sie heute. Doch meine kleine Geschichte geht noch ein wenig weiter. Wie Sie, Miss Barett, Mr. Wallace vielleicht bemerkt haben, bin ich selbst einer der Protagonisten. Ich kann nicht verlangen, dass Sie sie glauben werden. Wäre ich an Ihrer Stelle, hätte ich sicherlich ebenso meine Zweifel. Aber ich kann Ihnen versichern, dass diese Geschichte in dieser Form tatsächlich passierte!«
    Als er sich ihrer Aufmerksamkeit sicher war, fuhr er fort. »Jonathan forschte also seinerzeit an seinem SETI-Projekt. Wie es sich bereits abgezeichnet hatte, waren Eddie und ich ins Militär eingetreten. Als ehrgeizige Soldaten wollten wir uns auch in Auslandseinsätzen verdient machen und so meldeten wir uns freiwillig für einen Einsatz in Brasilien. Sonne und Rum; wir stellten uns die gemeinsame Stationierung wie eine Art Feriencamp vor. Wir waren bereits ein halbes Jahr im Fort Itupa stationiert und die UFO-Geschichten waren längst vergessen. Es war der 3. März 1972 und uns wurde in dieser Nacht die Patrouille übertragen. Ein warmer Wind wehte und Eddie schwärmte mir, wie so oft in den vergangenen Wochen, von Aida vor, ein brasilianisches Mädchen, in das er sich verliebt hatte. Plötzlich entdeckten wir ein seltsames Licht am Himmel. Wir hielten dieses Leuchten zunächst für einen Stern. Aber als es näher kam, erkannten wir rasch, dass es sich keineswegs um einen Stern handeln konnte. Unweit von uns verharrte dieses Objekt reglos am Himmel. Die leuchtenden Konturen ließen auf einen flachen runden Körper mit einem Durchmesser von circa 25 Metern schließen. Plötzlich verstummte alles um uns herum, als hätte jemand das Radio ausgeschaltet. Nichts war zu hören, keine Zikaden, kein Rauschen des Windes, nur

Weitere Kostenlose Bücher