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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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mächtigsten Männer der Welt und trinken eine Tasse Tee mit ihm, dachte Wallace und wusste nicht recht, was er tun oder sagen sollte. Susans Gesichtsausdruck verriet, dass ihr das Gleiche durch den Kopf zu gehen schien.
    »Wissen Sie«, begann Green unvermittelt, »es sind in letzter Zeit unschöne Dinge passiert. Ereignisse, die nie hätten geschehen dürfen. Womöglich aufgrund falscher Entscheidungen – teilweise vielleicht auch wegen meiner eigenen Fehlentscheidungen. Aber was geschehen ist, lässt sich nicht ungeschehen machen.« Er machte eine kleine Pause und trank einen Schluck. »Sie fragen sich jetzt sicher: Was will mir dieser alte Kauz da erzählen? Nun, wenn man sich in Ihren jungen Jahren einmal in der Richtung irrt, falsche Entscheidungen trifft, hat man zumeist die Gelegenheit, seine Fehler wieder zu beheben. Man geht ein Stück des Weges zurück, zahlt sein Lehrgeld und läuft in eine andere Richtung weiter. Sie können die Weichen für Ihre Zukunft jederzeit neu stellen. In meinem Alter hingegen muss ich den nunmehr gewählten Weg bis zum bittren Ende gehen.« Er machte eine lange Pause und ließ seinen Blick von Wallace zu Susan und wieder zurück zu Wallace schweifen. »Sie sind hier, weil Sie mich auf meinem Weg begleiten wollen. Aber ich muss Sie warnen: Es ist ein steiniger Weg. Und wenn Sie sich entscheiden sollten, diesen Weg trotzdem mit mir zu gehen, dann bedeutet dies, dass es auch für Sie kein ›Zurück‹ mehr geben wird - kein Privileg der Jugend. Denn das Lehrgeld auf meinem Weg ist das Leben.«
    Green machte eine strategische Pause. Wie er erwartet hatte, tauschten Susan und Wallace verunsicherte Blicke. »Miss Barett, Mister Wallace, wenn Sie es wirklich wünschen, kann ich Ihnen die Antworten auf all Ihre Fragen geben. Aber danach wird es das Leben, das Sie kennen und schätzen, für Sie nicht mehr geben. Sind Sie bereit, diesen Preis für das ›Wissen‹ zu zahlen? Sind Sie sich der Konsequenzen einer solchen Entscheidung wirklich bewusst?«
    Wallace wich aus. »Eigentlich möchte ich nur die Wahrheit über Ethans Tod erfahren. Ich muss wissen, wer meinen Freund umgebracht hat. Und«, er zögerte, »natürlich auch warum.« Bei den letzten Worten hatte Wallace erregt geklungen; er war lauter geworden. Etwas ruhiger setzte er nach: »Und ich will wissen, ob die gleichen Leute jetzt auch hinter mir her sind.«
    Green fixierte Wallace und verengte seine stahlblauen Augen zu Schlitzen. »Aber auch um jeden Preis?«
    »Ich … ich denke schon«, sagte Wallace zögerlich.
    »Sie denken schon? Das genügt mir nicht. Sie müssen es wissen!«, entgegnete Green mit Nachdruck.
    »ICH will die Wahrheit wissen! Jetzt mehr denn je!«, sagte Susan entschlossen. »DIE können doch nicht einfach alles machen – und ungestraft davon kommen«, setzte sie etwas weniger energisch hinzu. Green musterte Susan und schaute dann wieder Wallace an. »Ihr Freund Ethan dachte auch, er wüsste, auf was er sich da einlässt. Ich hatte ihn gewarnt, wie ich Sie heute warne. «
    Wallace wusste: Es war jetzt zu spät, um einfach so zu tun, als wäre nie etwas passiert. Ohne es zu wollen, hatte er schon längst Greens Weg eingeschlagen und er wusste dies. Um sein altes Leben zurückzuerhalten, blieb ihm nichts anderes übrig, als sich der Wahrheit zu stellen. Und zwar der ganzen Wahrheit. »Ich kann mich noch sehr gut an Ethans Ermordung erinnern«, entgegnete Wallace mit festem Ton. »Und eines ist sicher, ich lege keinen Wert darauf, wie Ethan zu sterben. Und genau deshalb sind wir hier. Wenn uns der Weg, Ethans Weg, zu Ihnen geführt hat, wenn Sie die Sache aufklären können, dann gehen wir auch diesen Weg zu Ende.«
    Susan nickte eifrig. »Und wenn das heißt, dass wir …«, sie stockte »na ja, dass uns etwas zustoßen könnte, dann müssen wir uns wohl oder übel damit abfinden. Schicksal.«
    »Schicksal, Miss Barett?«, fragte Green halb lachend, halb herausfordernd. »Ich glaube nicht an das Schicksal. Im Laufe meines Lebens habe ich gelernt, dass es kein Schicksal gibt. Um es mit den Worten von Max Frisch zu sagen: Ich brauche, um das Unwahrscheinliche als Erfahrungstatsache gelten zu lassen, keinerlei Mystik: Mathematik genügt mir. Ich denke Sie, Dr. Wallace, werden mir da als Wissenschaftler beipflichten.«
    Wallace wusste nicht, wie er reagieren sollte. Zu seiner Erleichterung öffnete sich in diesem Augenblick die Flügeltür einen Spalt. Der Butler trat erneut in das Zimmer. »Sir Green,

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