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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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Seine breiten Pfosten aus Edelholz waren mit aufwändig geschnitzten Jagdszenen, Vögeln und Ornamenten verziert. Auf der weißen Bettwäsche prangte das grüne »G« der Familie Green und am Fußende des Bettes stand Wallace´ Reisetasche.
    Unter anderen Umständen wäre er entzückt gewesen über das Interieur, aber jetzt war er einfach nur todmüde. Wallace ging zu dem Bett hinüber, setzte sich auf das Fußende, schlüpfte dankbar aus seinen Schuhen, die ihn schon seit Stunden an den Zehen drückten und ließ sich rücklings in die weichen Daunen sinken. Kaum lag er, klopfte es an der Tür. Ehe er »Herein« sagen konnte, öffnete sich die Tür einen Spalt und Susan kam hereingeschlichen. »Hallo, ich dachte, ich schau noch mal kurz nach dir. Wie geht´s dir?«
    »Beschissen.« Wallace rappelte sich mit Mühe auf und stützte sich auf seine Ellenbogen.
    »Verstehe. Willst du darüber reden?«
    »Nein.« Susan setzte sich stumm zu ihm auf die Bettkante, den Blick auf ihre Füße gerichtet. »Vielleicht gibt´s ja doch noch eine andere Lösung?«, sagte Susan nach einem Moment. Doch es war nicht zu überhören, dass sie keineswegs eine solche Hoffnung hegte.
    »Unsinn«, erwiderte Wallace knapp. »Es ist alles gesagt. Und so sehr ich es mir auch wünsche, ich kann das nicht anders sehen als Green. Ich werde da hineingehen und diese Unterlagen finden müssen.« Er kniff die Augen zusammen – sie brannten vor Müdigkeit. »Vielleicht hat der Wahnsinn dann endlich ein Ende«, fügte er leise hinzu.
    »Hast du schon eine Vorstellung, welche Spur Lear für dich gelegt haben könnte?«
    »Nicht die geringste«, seufzte Wallace und setzte sich nun ganz auf. »Ich fühle mich wie ein Ritter, der in die Höhle des Drachens geschubst wird, ohne wirklich zu wissen, wie er dieses Monstrum erlegen kann – geschweige denn, wo er es findet!«
    »Mmh.« Susan schaute weiterhin auf ihre Füße. Für einen Moment saßen sie stumm nebeneinander. Dann setzte Susan erneut mit einem aufgesetzt tröstenden Tonfall an, nur diesmal etwas entschlossener. »Aber es war richtig, dass du dich zum Handeln entschlossen hast, Colin! Wir müssen dieses Dossier bekommen, bevor die es finden.«
    »Sicher«, brummelte Wallace müde. »Aber sich zum Handeln zu entschließen ist das eine; zu wissen, was zu tun ist, etwas ganz anderes. Eine Chance haben wir nur mit einem gut durchdachten Plan. Ich muss nun auf Green vertrauen und beten, dass er einen solchen Plan hat.«
    Susan nickte. »Sicher, sonst würde er dich nicht gehen lassen.« Sie schaute Wallace ernst an, und die vorherige Unsicherheit in ihren Worten war nun einem Ausdruck völliger Entschlossenheit gewichen. »Ich bin sicher, dass du Lears Zeichen deuten wirst. Wenn du erst einmal vor Ort bist, wird dir auffallen, was sich Lear bei diesem Durcheinander gedacht hat. Du wirst dich erinnern; ihr habt so lange zusammengearbeitet. Du schaffst das. Ich weiß das!«
    »Genau«, erwiderte Wallace resigniert. »Und wenn Frösche fliegen könnten, würden sie mit ihren grünen Ärschen nicht auf dem Boden aufschlagen.«
    »Aber …«
    »Was, Susan?« Seine plötzliche Wut überraschte ihn selbst. »Du weißt doch gar nichts. Wir beide wissen gar nichts. Ich werde da in diesen Hochsicherheitssektor reingeschmuggelt - Gott weiß wie - und dann werde ich wie blöd die Sachen durchkramen, bis mich irgendeiner findet und ich wie Ethan oder Frank ende. Ich finde das nicht sehr verlockend!«
    »Aber wir müssen es doch wenigsten versuchen.«
    »Wir? Was heißt denn bitteschön wir? Ich muss da rein!«
    »Okay. Aber du hast ja selbst gesagt: Es bleibt dir keine andere Wahl! Also musst du dich jetzt wohl oder übel damit abfinden!«
    »Na danke für deinen guten Rat. Den habe ich gebraucht …«
    »So meinte ich das nicht, Colin. Ich will sagen, dass du dich jetzt auf das konzentrieren musst, was zu tun ist!«
    »Was meinst du wohl, was ich versuche? Aber mir schwirren ständig die Bilder meiner toten Freunde durch den Kopf. Dann all dieser Irrsinn von UFOs und Außerirdischen. Vor zwei Wochen war mein größtes Problem, ob Judith den Land Rover zugesprochen bekommt oder nicht. Das ist alles so … so unwirklich.«
    Susan schaute Wallace an, sagte aber nichts. »Ich weiß«, sagte sie schließlich heiser und Bedauern schwang in ihrer Stimme mit. Sie zögerte, dann fügte sie hinzu: »Und es tut mir übrigens schrecklich leid - das mit Frank heute, meine ich.« Ihre Blicke trafen sich. Dann schaute Wallace

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