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Das Mal der Schlange

Das Mal der Schlange

Titel: Das Mal der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Oliver
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Aber ich habe jedes Wort so gemeint.“
    Nun wurde sein Lächeln wärmer, „Es gehört viel Mut dazu, sich gegen den Willen der Familie zu stellen und für das einzustehen, was einem wichtig ist.“
    „ Du bist das Wichtigste auf der Welt für mich, Nathaniel.“, Emmaline war überrascht, wie leicht ihr diese Worte über die Lippen kamen.
    „ Wirklich?“
    Sie nickte, „Ich habe viele Fehler gemacht, die ich jeden Tag bereue. Offenbar war ich viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt, um zu erkennen, wie ich dich mit meinem Verhalten verletzt habe. Das tut mir sehr leid.“
    Er wollte etwas sagen.
    „ Warte“, bat sie, „Wenn ich jetzt aufhöre zu reden, habe ich vielleicht nie wieder den Mut dazu. Ich weiß, dass du nicht wegen mir hier bist, sondern um deine Pflicht der Familie gegenüber zu erfüllen. Ich weiß auch, dass du nach getaner Arbeit wieder gehen wirst, das hast du deutlich gesagt. Du hast dir sicher ein neues Leben aufgebaut, irgendwo und ich habe nicht das Recht, mich dort hinein zu drängen. Das liegt mir auch fern. Aber ich will dir jetzt sagen, was ich denke, ehrlich und aufrichtig.“
    Unfähig, seine Augen von ihr zu nehmen, starrte er sie an.
    „ Du bist die Liebe meines Lebens, Nathaniel. Du bist es immer gewesen und wirst es immer sein. Mein größter Wunsch ist, dass es dir gut geht und dass du in Sicherheit bist. Das ist für mich noch wichtiger, als an deiner Seite zu sein. Ich könnte nicht weiterleben, wenn dir etwas zustößt. Deshalb bitte ich dich, nicht an diesem Kampf teilzunehmen.“
    „ Das ist unmöglich.“
    „ Überleg doch“, ihr Ton war flehend, „Tristan sucht nach Schwachpunkten in unserem System. Sicher hat er seine Augen und Ohren überall.“
    Amüsiert legte er den Kopf schief, „Du bezeichnest mich als Schwachpunkt?“
    „ Himmel, nein!“, sie sprang auf, „Wir zusammen sind der Schwachpunkt. Du und ich. Du bist mein wunder Punkt, verstehst du das nicht?“
    „ Ich verstehe dich sehr gut, Emmaline. Deshalb hatte ich dich auch um dieses Gespräch gebeten. Weil ich dir denselben Vorschlag machen wollte. Wenn die römischen Jäger morgen früh hier sind, möchte ich, dass du mit ihnen nach London gehst, aus der Schusslinie.“
    „ Dann bin ich dir also nicht gleichgültig?“
    „ Das ist doch momentan ganz unwichtig! Ich will, dass du gehst!“
    „ Auf keinen Fall!“
    „ Anscheinend bist du doch nicht so viel klüger geworden.“
    „ Auch wenn du mich beleidigst, werde ich nicht gehen.“
    Nun stand auch er auf. „Emmaline, bitte, sei einmal in deinem Leben vernünftig!“
    „ Ich werde dich auf keinen Fall alleine kämpfen lassen.“, sie trat an ihm vorbei und ging zur Tür.
    Blitzschnell überholte er sie und versperrte ihr den Weg. „Was ist mit Adam?“
    Sie verschränkte die Arme abwehrend vor der Brust, „Was meinst du? Adam ist zu einem guten Freund geworden, auch er hat sich verändert.“
    „ Ein guter Freund, ja?“, er lachte kurz auf, „Bist du sicher, dass ihr beide die gleiche Vorstellung davon habt, was ein guter Freund ist?“
    „ Allerdings. Er hat mir versichert, dass ich wie eine Schwester für ihn bin.“
    „ Das ist lächerlich! Ich glaube ihm kein Wort.“
    Emmaline löste die Arme wieder, „Ist das jetzt nicht unwichtig? Haben wir nichts anderes zu besprechen? Zum Beispiel wie wir uns verhalten sollen, wenn keiner von uns nach London gehen will?“
    Er trat dicht vor sie hin und beugte sich so weit zu ihr, dass sein Gesicht fast das ihre berührte, „Da gibt es nicht viel zu besprechen“, fauchte er, „Dein Adam wird sich auf Gesellschaft einstellen müssen, denn wo immer ihr beide ab jetzt hingeht, werde auch ich hingehen. Du wirst keinen Augenblick lang ungeschützt die Keller verlassen. Du wirst nicht alleine kämpfen. Du wirst dich an Victors Anweisungen und an die meinen halten, so lange, bis alles vorbei ist und wir wieder sicher sind!“
    „ Das ist mir recht“, auch Emmalines Stimme war nicht viel mehr als ein wütendes Zischen, „Dann kann ich wenigstens auch ein Auge auf dich haben. Allerdings ist nur Victor unser Souverän und ich halte mich allein an seine Anweisungen.“, damit schlüpfte sie an ihm vorbei zur Tür hinaus.

    Georgianna, die mit den italienischen Jägern aus Rom gekommen war, sagte, dass auch dort die Familie in Aufruhr war und sich für einen Krieg rüstete. Man war entsetzt und angeekelt von der Tatsache, dass ein abtrünniger Verräter seine Brüder mordete und mit Hilfe von

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