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Das Mal der Schlange

Das Mal der Schlange

Titel: Das Mal der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Oliver
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Zeit für ihn, abzutreten!“
    Ein kalter Schauer lief über Tristans Rücken. „Was soll das heißen?“
    „ Ich will, dass du ihn tötest!“
    „ Du musst wahnsinnig sein!“
    „ Das bin ich keineswegs. Ich denke nur logisch. Wenn Sisto nicht mehr ist, verlieren die Ältesten ihren stärksten und starrköpfigsten Mann. Sie werden dann leichter zu lenken sein. Umso mehr noch da sie wissen werden, dass ein Krieger ihn auf dem Gewissen hat. Sie werden uns fürchten. Und Furcht ist Macht.“
    Tristan wollte etwas sagen, aber sie ließ ihn nicht zu Wort kommen, „Dieser Plan ist nicht verhandelbar, mein Liebling. Du wirst tun, was ich dir sage. Ich habe dich in der Hand, wie du weißt. Ein Wort von mir und die Familie wird dich in Stücke reißen. Dann war all dein Warten umsonst. All die langen Nächte, die du mit mir im Bett verbringen musstest…“
    Sie hob abwehrend die Hand, „Ich habe dich längst durchschaut. Denke nicht, dass ich dir deine Schmeicheleien lange abgenommen habe. Mir ist sehr schnell klar geworden, dass du nur versuchst, mich zu benutzen. - Aber du hast mich unterschätzt, mein Schöner, wie so viele andere Männer vor dir. Ihr haltet euch für so schlau, für so überlegen – eure Eitelkeit macht euch blind.“
    Sie blies eine Haarsträhne aus ihrer Stirn und sah ihn direkt an, „Wie dem auch sei. Ich bin diejenige, die nun die Fäden in der Hand hat und du wirst genau das tun, was ich dir sage, sonst werde ich dich vernichten. Hast du mich verstanden?“
    Tristan nickte wortlos. Er würde später darüber nachdenken, was zu tun war.
    „ Gut. Erledige es noch heute. Victor hat Nachricht aus Edinburgh geschickt, dass die Aktivitäten unserer Söldner aufgefallen sind. Die Familie ist nervös. Du wirst Sisto heute Nacht töten, dann fliegen wir nach Schottland und werden dort unseren Plan weiter verfolgen.“
    „ Wie du willst, Ilaria“, sagte er leise.
    „ Und ich rate dir, besser zu arbeiten, als beim letzten Mal. Es ärgert mich noch heute, dass du nicht Zeuge bei Massimos Ermordung warst. Ein erneutes Versagen wäre inakzeptabel.“ Ihre Augen glitzerten schwarz und kalt wie Onyx. „Das verstehst du doch, nicht wahr, tesoro?“

    Nachdem er die Osteria verlassen hatte, lief er lange ziellos durch Rom. Schließlich setzte er sich in ein Cafe, das an der Straße zum Quirinalshügel lag. Es war ein herrlicher Herbstmorgen, die Sonne schien mild auf die kleinen schmiedeeisernen Tischchen, die entlang des Bürgersteigs aufgestellt waren. Tristan bestellte sich eine Tasse Milchkaffee und sah den Menschen zu. Aus dem Bürogebäude gegenüber bahnte sich ein gleichmäßiger Strom von Anzugträgern einen Weg über die belebte Straße und bestellte Getränke und Brioches. Der Tresen in dem winzigen Lokal war bis auf den letzten Platz besetzt, ebenso sämtliche Tische, drinnen und draußen. Manche der Gäste lasen eine Tageszeitung, die meisten aber waren in angeregte Gespräche vertieft, lachten und gestikulierten. Die Luft war erfüllt von den klingenden Silben der italienischen Sprache, vom Duft des Kaffees, den Abgasen der Autos und vom Lärm des nie enden wollenden Verkehrsstroms.
    Gerade wieder stürzte sich eine todesmutige Gruppe von Passanten vor einen heranbrausenden Schwarm Motorroller, um die Straße zu überqueren. Wie immer wich man sich gegenseitig aus, achtete aufeinander und tanzte sicher aneinander vorbei.
    ´Rom ist wahrhaft eine prachtvolle Stadt`, dachte Tristan, `Kein Wunder, dass Emmaline es so sehr liebt.` Er war sich sicher, dass sie es noch immer vermissen musste. Wie konnte es auch anders sein. Man liebte, oder man hasste sie, aber gleichgültig ließ die ewige Stadt niemanden. Auch er bedauerte, dass sein Aufenthalt hier nun vorüber war.
    Nach all der Zeit schmerzte es ihn noch immer, nicht mehr unter den Menschen leben zu können. Deshalb genoss er Augenblicke wie diesen, den er unerkannt inmitten der Sterblichen verbringen durfte. Meist gelang es ihm sich vorzustellen, er wäre einer von ihnen. Aber nicht heute.
    Seine Gedanken waren bei den Zeitjägern. Wieso hatte er es so weit kommen lassen? Er war in völlige Abhängigkeit von Ilaria geraten. Sie war nicht nur hochintelligent, sondern auch skrupellos und kaltblütig. Um ihr Ziel zu erreichen, würde sie über Leichen gehen.
    Und er sollte für sie töten.
    Wenn er es nicht tat, war alles, wofür er gekämpft hatte, verloren. Victors Kopf würde er nur bekommen, wenn er Sisto tötete.
    Wehmütig erinnerte er

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