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Das Mal der Schlange

Das Mal der Schlange

Titel: Das Mal der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Oliver
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– die Familie möchte so gerne deinen Mann kennenlernen.“
    Emmaline wusste, dass das keine Einladung, sondern ein Befehl war. Unmut stieg in ihr auf. Deshalb hatte Ilaria vorhin so erfreut gewirkt. Sie schlug nun zwei Fliegen mit einer Klappe – sie würden jagen und gleichzeitig konnte sie Massimos Auftrag erfüllen, ohne dass Emmaline eine Möglichkeit hatte abzulehnen.
    „ Ich weiß nicht“, sagte sie zögernd, „Daniele muss in einer Woche zurück zu seiner Einheit und wir haben so wenig Zeit für uns…“
    „ Wie schade. Massimo wird sehr traurig sein.“
    „ Aber nein, wir kommen natürlich gerne“, Danieles ehrliches Lächeln beschämte Ilaria und Emmaline gleichermaßen, „Natürlich möchte auch ich die Familie meiner Frau kennenlernen. Bitte sag Massimo herzlichen Dank für die Einladung. Wann sollen wir da sein?“
    „ Um acht Uhr in seinem Haus. Emmaline kennt den Weg.“
    Sie wollte noch etwas hinzufügen, als ihr Blick wieder auf die Stufen fiel.
    Vier amerikanische Soldaten stiegen die Treppe des Monuments nach oben. Einer der Männer war zweifellos Ilarias Auftrag. Aber irgendetwas stimmte nicht.
    „ Ich bin froh, dass dir der Dolch gefällt“, sagte Ilaria und sah Emmaline dabei mit großen Augen bedeutungsvoll an, „Denn weißt du noch, er ist Teil eines Paares, es sind eigentlich zwei.“
    Emmaline verstand. Ilaria sollte zwei der Soldaten töten, nicht einen. Außergewöhnlich. Und Emmaline hatte Ilarias Waffe in ihrer Tasche.
    Sie tat so, als betrachte sie die Umgebung und drehte sich um, um die Männer besser sehen zu können. Auch Daniele folgte ihrem Blick. Die Soldaten salutierten, als sie ihn sahen.
    Ilaria und Emmaline bemerkten entsetzt, dass sie herüber kamen.
    „ Ihr kennt euch?“
    „ Nicht sehr gut. Wir haben uns ein paar Mal im Stützpunkt gesehen.“
    Als sich die Männer näherten, verdunkelte sich unter Emmalines Blick die Luft um zwei von ihnen. Es war, als ob die Farbe aus ihnen herauslief, wie schmutziges Wasser aus einem umgestürzten Eimer, bis sie nur noch Schattierungen von Schwarz und Weiß waren.
    Sie nahm Ilarias Arm und drückte ihn, viel zu fest, aber Ilaria verzog keine Miene, sondern sah Emmaline nur alarmiert an.
    Daniele war für einen Moment abgelenkt, weil er seine Kameraden begrüßte, deshalb flüsterte Emmaline, „Es sind alle vier! Die beiden Männer auf der linken Seite haben keine Farbe!“
    „ Für mich sind es die beiden rechts.“, Ilaria fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen, „Ich habe kein gutes Gefühl dabei! Sie haben mir nichts davon gesagt. Vier Männer für zwei Jäger sind kein Problem, aber es wird Aufsehen erregen! Verdammt! Sie hätten uns jemanden zum Aufräumen mitschicken müssen! Was machen wir jetzt?“
    Die Männer sahen sie neugierig an. Offenbar hatte Daniele sie bereits vorgestellt. Schnell nickten Emmaline und Ilaria freundlich.
    „ Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit, Colonel!“, für Emmalines Geschmack war der Enthusiasmus des großen, grobschlächtigen Mannes etwas zu sonnig, um ehrlich zu sein. Sein Blick glitt abschätzend über Emmalines Körper und er starrte ungeniert auf den Ausschnitt ihrer Bluse.
    Sie spürte Danieles Verärgerung darüber. „Vielen Dank, Sergeant. Haben sie Ausgang?“
    „ Wir dachten, wir sehen uns mal ein wenig die Stadt an.“
    „ Dann wünsche ich ihnen noch viel Spaß“, nickte Daniele kurz, das Gespräch war beendet. Die Männer salutierten erneut und Daniele nahm Emmalines Hand und zog sie mit sich die Treppe hinunter. Auch Ilaria war erleichtert, dass die Begegnung so schnell vorbei war und folgte ihnen.
    Beim Motorroller angekommen entschuldigte sich Daniele, „Ich hoffe, ich war nicht zu abrupt für euch, aber mir hat nicht gefallen, wie dieser Sergeant meine Frau angesehen hat.“
    „ Das verstehe ich durchaus“, Ilaria lächelte. „Dann also bis morgen Abend bei Massimo, ja?“
    Aus der Entfernung sahen sie, wie die vier Männer das Denkmal bereits wieder verlassen hatten und auf der dem Forum abgewendeten Seite hinter einer Ecke verschwanden.
    Ilaria nickte Emmaline zu und wandte sich zum gehen. Dann hielt sie inne. „Ach nein! Ich habe meine Sonnenbrille oben liegen lassen! So etwas Dummes! Ich laufe noch einmal schnell hinauf, um sie zu holen.“
    „ Ich helfe dir suchen“, sagte Emmaline schnell, „Kannst du hier einen Moment auf mich warten, amore? Ich bin sofort wieder hier.“
    „ Soll ich auch mit kommen?“, bot Daniele

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