Das Mal der Schlange
die grausame Vorfreude auf die Jagd. Ihr Körper war perfekt vorbereitet, aber sie würde ihn nicht einmal brauchen, denn sie würde ihre die Beute mit Intelligenz und Kalkül erlegen. Massimo war chancenlos.
Geduldig wartete sie, bis er seinen Kaffee getrunken und seine Zeitung gelesen hatte, dann folgte sie ihm unauffällig mit dem Wagen. In einer verlassenen Seitenstraße in der Nähe seiner Villa fuhr sie mit geöffnetem Fenster an ihm vorbei und schoss mit einem Blasrohr einen Giftpfeil in seinen Hals.
Ohne seinen Angreifer gesehen zu haben, sackte er lautlos zusammen. Schnell hielt sie an, fesselte seine Hände und Beine, knebelte ihn und lud ihn ins Auto. Sein Gewicht spürte sie kaum. Dann zurrte sie ihn noch am Beifahrersitz fest und unbemerkt fuhren sie davon.
Das Gift wirkte sehr lange. Für normale Menschen wäre es schon in kleinerer Dosis auf der Stelle tödlich gewesen und Emmaline wollte, dass Massimo bis zum Abend schlief.
Als er schließlich erwachte, war es schon weit nach Mitternacht.
Seine benommenen Augen weiteten sich erschrocken, als er Emmaline erkannte. Dann stellte er fest, dass er gefesselt war und begann wütend zu schnauben, bewegen konnte er sich nicht.
„ Hallo Massimo“, sagte sie mit ruhiger Stimme, stieg aus dem Auto und öffnete das Dach des Cabriolets.
„ Ich weiß, es ist ein wenig kühl, aber es ist eine sternenklare Nacht.“
Sein Blick schoss wild hin und her.
„ Ganz richtig, wir sind auf einer Müllhalde. Sehr abgelegen, wegen des Gestanks.Genau der richtige Ort für dich.“
Er versuchte mit den Füßen zu stampfen.
„ Ja, das ist ein schönes Auto, nicht wahr? Ich habe es unter deinem Namen gemietet. Und ich habe ich dich hierher gebracht, um dich zu töten - aber das kannst du dir sicher denken.“
Sie nahm einen Benzinkanister aus dem Kofferraum, eine Reisetasche und ein langes Seil. Dann knüpfte sie eine Schlinge und legte sie ihm um den Hals. Sie konnte das Weiße in seinen Augen sehen, als sein Blick ihr zu folgen versuchte. Den Großteil des Seils deponierte auf der Rückbank und nahm nur das Ende, das sie an eine große Müllpresse knotete, die hinter dem Wagen stand.
Ruhig nahm sie auf dem Fahrersitz Platz und setzte ein Kopftuch auf, unter dem sie sorgfältig ihr Haar verbarg. „Es spritzt wahrscheinlich etwas“, erklärte sie beiläufig.
„ Bereit? - Ich bin es schon lange!“
Sie startete den Wagen und ließ den Motor aufheulen.
Als Massimo endlich begriff, was nun passieren würde, begann er hinter dem Knebel in Panik zu quieken und Spucke lief seine Wange hinunter.
Emmaline trat das Gaspedal durch, dann löste sie die Handbremse und der Wagen schoss nach vorne.
„ Du bist wirklich armselig!“, rief sie ihm zu, als er seine Augen zukniff und zitterte, „Sei wenigstens dankbar dafür, dass ich dir die Gnade erweise und schnell fahre, anstatt langsam!“
Sie hörte ein Surren in der Luft, als das Seil sich plötzlich spannte, dann ein feuchtes Knacken, als Massimos Kopf abgerissen wurde.
Sofort brachte sie den Wagen zum stehen, noch bevor der Kopf mit einem dumpfen Klatschen auf dem Boden aufschlug.
Neben ihr saß sein enthaupteter Körper, auf eine groteske Weise aufrecht. Sie nahm ein Messer aus ihrer Tasche, schnitt die Fesseln durch und legte sie ihm auf den Schoß, dann zog sie ihn auf den Fahrersitz, schlug die Autotür zu und lief zu dem Kopf.
Das blutige Seil lag nicht weit daneben.
Sie übergoss den Kopf, das Seil, Massimos Körper und den Wagen mit Benzin, dann zog sie ihre blutverschmierten Kleider aus, nahm das Tuch ab und reinigte sich Gesicht und Hände, legte die Sachen auf den Rücksitz und zündete alles an.
Aus der mitgebrachten Reisetasche nahm sie frische Kleidung und einen kleinen Spiegel.
Sie zog sich an und erneuerte sorgfältig ihr Make-Up, kontrollierte Haut und Haar auf Blutspritzer und sah aus sicherer Entfernung zu, wie alles verbrannte. Sie wartete bis kurz vor Sonnenaufgang, bis die Flammen komplett erloschen waren, dann kontrollierte sie die Asche. Kopf und Körper waren fast vollständig verbrannt und vom Wagen war ebenfalls nicht mehr viel übrig. Um sicher zu gehen, zerkleinerte sie die Überreste der Knochen und schaufelte sie in eine leere Blechdose.
Dann ging sie zu ihrem Motorroller, den sie schon vorher versteckt hatte, befestigte die Reisetasche auf dem Gepäckträger und fuhr los.
Nach einer Weile kippte sie während der Fahrt den Inhalt der Blechdose aus und sah zu, wie die Asche in
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