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Das Mallorca Kartell (German Edition)

Das Mallorca Kartell (German Edition)

Titel: Das Mallorca Kartell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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doch das hätte sie in Kauf genommen. Allerdings über ihren Kopf hinweg den Inspektor anzurufen, das wagte sie nicht. Cristina kam bestimmt bald zurück.
    Célia saß nervös in der Küche und sah alle fünf Minuten auf die Wanduhr. Halb elf. Wo blieb Cristina nur? Sie sah zum Fenster hinaus und entdeckte María, die durch den Garten auf das Haus zukam. Sie eilte ihr entgegen.
    »María, haben Sie Cristina gesehen?«
    »Nein. Da Sie noch geschlafen haben, als ich vorbeikam, bin ich zurück in mein Zimmer und habe mich bis jetzt um meine Wäsche gekümmert. Ist irgendetwas nicht in Ordnung?«
    María ging an ihr vorbei in die Küche und wandte sich dienstbeflissen dem schmutzigen Geschirr zu.
    »Ich mache mir Sorgen um sie«, flüsterte Célia kaum hörbar.
    Sie wollte María nicht mit ihren Problemen behelligen. Schließlich war sie nur eine Hausangestellte, die sich noch nie für ihre Belange interessiert hatte. Bisher hatte es sie nie gestört, doch heute wünschte sie, dass ihr Verhältnis freundschaftlicher wäre. Gerne würde sie mit jemandem über ihren Kummer reden. Ein herannahendes Fahrzeug ließ sie aufhorchen. War Cristina gar nicht zu Fuß unterwegs gewesen? Vielleicht hatte ein Freund sie am frühen Morgen abgeholt? Sie eilte zur Verandatür hinaus und sah sich einem Mann gegenüber, den sie schon einmal gesehen hatte. Er war damals, als die Holzfällerarbeiten im Gange gewesen waren, hier aufgetaucht. Der elegante Mann stieg aus dem Wagen und grüßte sie freundlich. »Buenos días, Señora Crespo. Sie erinnern sich an mich?« Er trat energisch auf sie zu. »Ist Cristina hier?«
    Ein ungutes Gefühl überfiel Célia. Von diesem Mann ging eine unsichtbare Gefahr aus. Warum war ihr das beim letzten Mal nicht aufgefallen? Instinktiv wich sie zurück. »Cristina ist spazieren gegangen. Sie kommt gleich wieder.«
    Der Mann lachte auf. »So, sie ist also spazieren. Lassen Sie uns doch ins Haus gehen.« Grob schob er Célia zurück ins Innere. Sie war froh, mit diesem Mann nicht alleine zu sein. María sah von ihrer Arbeit auf und lächelte. »Na endlich. Ich wusste nicht, wie lange ich das alleine noch hätte managen können.«
    Célia verstand nicht. Woher kannte María diesen Mann? Was gab es hier Außergewöhnliches zu managen?
    Der Mann drückte sie auf einen der Stühle am Esstisch. »Vielleicht sollten wir deine Arbeitgeberin aufklären? Sie sieht reichlich verwirrt aus.«
    María servierte dem Eindringling eine Tasse Kaffee und setzte sich zu Célia an den Tisch. »Hast du die Papiere dabei?«
    »Natürlich, Schätzchen. Durch deinen Übereifer wäre es beinahe schief gegangen.« Der Mann funkelte María verärgert an.
    »Was hätte ich denn machen sollen? Ich konnte ja nicht ahnen, dass sich dieser Trottel von Arzt einen Strick um den Hals bindet, oder?« María sprang vom Tisch auf, ging auf die Spüle zu und begann, die Gläser zu polieren.
    Célias Verwirrung nahm weiter zu. Es war ein bizarres Schauspiel, was sich ihr bot. María kannte diesen Mann, der sich in ihrer Küche breitmachte. Sie verspottete den toten Arzt, obwohl sie bei der Nachricht von seinem Tod sehr betroffen gewesen war und darüber hinaus stellte María das polierte Glas in den Schrank. »Ich habe erst von seinem Tod erfahren, als ich das Schlafmittel bereits unter das Essen gemischt hatte. Außerdem hatte ich mit Cristina alle Hände voll zu tun!«
    Célia wich jegliche Farbe aus dem Gesicht. »Was haben Sie mit ihr angestellt? Wo ist sie?«
    »Jedenfalls nicht spazieren«, machte sich der Mann über sie lustig.
    »Das Schlafmittel hat gewirkt. Nur konnte ich nicht ahnen, dass sich diese blöde Kuh eine weitere Pille einwirft. Es war gar nicht so einfach sie zu wecken und herunterzubringen. In der Küche ist sie zusammengeklappt und ich durfte sie bis in die Waschküche schleifen. Die ist nicht halb so leicht, wie sie aussieht. Das kann ich dir sagen!«
    »Was geht hier eigentlich vor?«, verlangte Célia zu erfahren.
    Der Mann griff sich einen Küchenstuhl und platzierte ihn direkt vor Célias Stuhl, was ihr mehr als unangenehm war. Die Bedrohung war förmlich greifbar.
    »Nun gut. Ich will es Ihnen sagen. Ihre Cristina ist nebenan im Wäschezimmer. Um ihren Schlaf nicht zu stören, schlage ich vor, wir gehen in ihr Büro.« Er stand auf, zog Célia hoch und trieb sie vor sich her.
    Célia wusste nicht, wie ihr geschah. Das konnte doch nicht sein. Warum war Cristina in der Wäschekammer eingesperrt? Was zum Teufel war hier

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