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Das Mallorca Kartell (German Edition)

Das Mallorca Kartell (German Edition)

Titel: Das Mallorca Kartell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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nicht sagen, wo sie ist. Bitte gehen Sie jetzt. Ich hatte mich eben hingelegt.«
    »Die Störung tut mir leid. Richten Sie Cristina bitte aus, dass sie mich anrufen soll. Wie ich schon sagte, es ist dringend.«
    Sie nickte und schlug die Haustür vor seiner Nase zu. Ángel blieb zunächst wie angewurzelt stehen. Irritiert von der brüsken Abfuhr kehrte er zu seinem Wagen zurück, ließ den Motor an und entfernte sich von Célias Haus. Diese reizende Dame hatte ihn mehr als zurückweisend behandelt. Bisher hatte er sie nur freundlich erlebt. Was war der Grund für ihr Verhalten? Ihre Augen hatten vor Zorn gefunkelt.
    Je länger er darüber nachdachte, desto weniger war er sich sicher, ob der Ausdruck in ihren Augen Zorn gewesen war. Es könnte sich auch um Angst gehandelt haben. Doch, wenn sie Angst vor etwas hatte, hätte sie es ihm dann nicht anvertraut? Immerhin war er von der Polizei und hätte ihr helfen können. Vielleicht war sie doch nur ein wenig schrullig.
     
    ***
     
    Das Klingeln der Türglocke drang langsam in Cristinas Bewusstsein. Ihre Glieder schmerzten. Sie hatte auf einen traumlosen Schlaf gehofft, der ihr jedoch nicht vergönnt gewesen war. Sie wollte sich strecken, konnte sich aber nicht bewegen.
    Panik stieg in ihr auf. Sie wagte einen weiteren Versuch, der ebenso kläglich scheiterte. Was war nur geschehen? Sie hatte gestern Abend mit Célia zu Abend gegessen und war früh zu Bett gegangen. Die Schlaftablette hatte sie umgeworfen wie einen gefällten Baum. Sie mühte sich ab, die Nebel in ihren Gedanken zu vertreiben. Konzentrier dich, schalt sie sich. María war in ihrem Zimmer gewesen und hatte mit ihr gesprochen. Doch sie war kaum wach geworden. Célia tauchte in ihrem Traum auf. María hatte gesagt, Célia sei gestürzt und sie müsse mitkommen, um zu helfen. Sie hatte sich hochgequält, war María ins Erdgeschoss gefolgt und hatte es eben noch auf den Küchenstuhl geschafft, bevor sie wieder eingeschlafen war. Sie versuchte, sich an die folgenden Ereignisse zu erinnern, doch da war nichts weiter. Wo war Célia? Warum konnte sie sich nicht rühren? Das Schlafmittel war stärker als ihr Wille und sie schlief wieder ein, bevor sie ihre Gedanken ordnen konnte.
     
    Cristina schreckte auf. Die ruckartige Bewegung bescherte ihr einen schmerzhaften Stich im Rücken. Immerhin war ihr Kopf wieder klarer. Sie blinzelte in das abgedunkelte Zimmer und bemerkte, dass sie nicht in ihrem Schlafzimmer war. Mühsam versuchte sie sich zu bewegen, doch ihre Arme waren wie taub. Ihr ganzer Körper fühlte sich taub an. Sie vermochte nicht zu sagen, ob sie lag oder saß, doch was sie sofort begriff, war, dass sie geknebelt worden war. Ihre Zunge war dick und pelzig. Sie presste ihre geschwollene Zunge gegen den Knebel, um ihn aus ihrem Mund zu schieben. Gleichzeitig spannte sie ihre Arme und Beine an, um zu sehen, ob sie wirklich gelähmt war oder ob ihre Gliedmaßen sich nur so anfühlten. Tatsächlich spürte sie, wie das Blut schmerzhaft zu zirkulieren begann. Sie rollte ihre Schultern, was ihr einen stechenden Schmerz im Nacken einbrachte. Obwohl der Raum abgedunkelt war, fiel etwas Tageslicht herein. Ihre Augen hatten sich an das diffuse Licht gewöhnt, doch sie war unsicher, ob sie ihnen Glauben schenken sollte. Saß sie tatsächlich an einen Stuhl gefesselt in der Wäschekammer hinter Célias Küche? Ihr Gehirn weigerte sich, das zu akzeptieren, und doch gab es keinen Zweifel daran. Sie erkannte die Waschmaschine in der hinteren Ecke, den Trockner daneben, die Wäschespinne und das aufgestellte Bügelbrett. Das Einzige, was nicht in diesen Raum gehörte, waren der Stuhl und sie selbst.
    Sie verfluchte die genommene Schlaftablette. Ohne diese Pille wüsste sie genau, was geschehen war. Ihre vage Erinnerung reichte nur bis zur Küche.
    Tränen stiegen in ihre Augen. Sie kämpfte sie nieder. Keinesfalls durfte sie weinen. Wenn sie weinte, würde ihre Nase zuschwellen und sie würde keine Luft mehr bekommen. Der Knebel saß zu fest, als dass sie durch den Mund hätte atmen können. Du musst dich zusammenreißen und gleichmäßig atmen, redete sie sich ein. Konzentriere dich und versuche dich zu erinnern.
    Célia war gestürzt, María wollte helfen, hatte es alleine aber nicht geschafft. Also hatte María sie aus dem Bett geholt und sie waren zusammen in die Küche gegangen, sie war eingeschlafen und an einem Stuhl gefesselt wieder aufgewacht. War Célia gar nicht gestürzt, sondern von Dieben

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