Das Manoever
Dollar!«
Ein Telefon klingelte und eine Frauenstimme sagte: »General, das ist Sean Oâ²Halloran, der Kommandant des Hauptquartiers. Er fragt nach, ob Sie wissen, dass man vom Flugplatz her Explosionen gehört hat â¦Â«
»Ich bin beschäftigt ⦠Ein direkter Angriff auf mein Lager ⦠Dieser Russe ⦠Okay, so lauten meine Befehle: an allen HauptstraÃen Checkpoints. Vergesst die netten Amerikaner. Schickt alle gesunden Soldaten auf die StraÃe, damit sie ihren Job machen. Ich will, dass die Waffen beschlagnahmt und die Aufständischen verhaftet oder erschossen werden!«
Wieder die Frauenstimme: »Der Kommandant möchte Sie sprechen, General. Er sagt, Sie seien persönlich für die Ausrüstung verantwortlich, die Ihren Männern für diese Ãbung zur Verfügung gestellt wurde.«
»Geben Sie mir das Telefon!«, befahl der General. »Commander, wir untersuchen die Angelegenheit und ich bin mir sicher, dass die Lage nicht so schlimm ist, wie es sich anhört.«
Noch während der General sprach, erklang eine
weitere Stimme im Raum: »General, wir erhalten gerade Meldung, dass unsere Truppen in den StraÃen von Reaganistan von Heckenschützen unter Beschuss genommen werden!«
Kazakov stoppte die Wiedergabe und strahlte die Kinder auf den Sesseln um sich herum an.
»Ich bin kein Russe, verdammt noch mal, ich bin Ukrainer!« , schrie er und lachte dann schallend. »Ich spreche ja nicht häufig ein Lob aus, aber ihr Kids wart heute Abend groÃartig! Morgen um diese Zeit fahren wir in einer Siegesparade durch General Shirleys Lager!«
28
James beschloss, aus der Not eine Tugend zu machen und die Dunkelheit und seine US-Armeeuniform zu nutzen, um sich möglichst unauffällig durch einen Checkpoint an der HauptstraÃe zur Barackensiedlung zu schmuggeln. Zum Glück interessierte sich der dort verantwortliche Offizier mehr für einen zwanzigjährigen Studenten und seine eingeschmuggelte Handykamera als für Jamesâ² Ausweis.
SchlieÃlich gelangte er in ein dreistöckiges, leeres Gebäude, kaum einen Kilometer von den Wohnblocks entfernt. Da das elektrische Licht zu auffällig gewesen wäre, nutzte er seine Taschenlampe, um die Treppe in einen Raum im zweiten Stock hinaufzusteigen.
An der Wand befand sich ein Wasserhahn und in der Toilette auf dem Gang schwammen Hunderte von toten Insekten.
Da es keine Möbel gab, setzte er sich auf den rauen Beton. Ein kalter Wüstenwind heulte durch die klapperigen Türen und Fenster. Er versuchte, seinen Rucksack als Kopfkissen zu nutzen, was jedoch viel zu unbequem war, abgesehen davon, dass ihn die Sandkörner auf seinem Rücken und in seinen Boxershorts fast in den Wahnsinn trieben. Aber zum Schlafen war er sowieso zu angespannt.
Ab und zu hörte er einen Armee-Hummer auf der engen StraÃe vorbeifahren, SchieÃereien zwischen den regulären Truppen und den SAS-Heckenschützen oder auch die dumpfe Explosion einer Farbgranate. Der Menge der Schüsse nach zu urteilen, hatten die SAS-Teams begonnen, auch die Sympathisanten mit Waffen zu versorgen.
James füllte seine Flasche am Wasserhahn auf und da er hungrig war, durchsuchte er seinen und Sarges Rucksack nach etwas Essbarem. Er fand zwar nichts, aber dafür entdeckte er die kleine Geschenktüte aus dem Hotel mit dem Kartenspiel und dem Ultimativen Blackjack-Handbuch .
James klemmte seine Taschenlampe so zwischen die Rucksäcke, dass der Lichtkegel unauffällig aber hell genug auf die Buchseiten fiel. Dann blies er den Sand vom Boden weg, breitete die Karten zwischen seinen Beinen aus und begann zu lesen.
Nach ein paar Seiten über die grundlegenden Blackjack-Regeln und einer kurzen Biografie der Mitglieder der »Blackjack Hall of Fame«  â die ein Vermögen gemacht hatten und nun in keinem Casino der Welt mehr Zutritt hatten  â kam James zu den Kapiteln, die sich mit der Mathematik und der Strategie der erfolgreichsten Kartenzähler befassten.
Wahrscheinlich hätten die meisten schon bei der ersten einfachen Gleichung aufgegeben, aber das Mathematikgenie in James fand den Gedanken ziemlich reizvoll, mit ein paar einfachen Kopfrechnungen und Taktiken ein Casino zu schlagen und Millionen von Dollar zu gewinnen.
Beim Weiterlesen stellte er fest, dass man dazu nicht mal unbedingt ein Genie sein musste. Man musste nur fünf Dinge
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