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Das Marmorne Paradies: METRO 2033-Universum-Roman (German Edition)

Das Marmorne Paradies: METRO 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Das Marmorne Paradies: METRO 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Kusnezow
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Betonrohr mit einer Leiter, die nach oben führte und dabei eine leichte Biegung machte. Sergej, der am Ende des Zuges ging, wunderte sich. Eigentlich müssten sie längst an der Oberfläche sein, entweder auf einer der Straßen der Stadt oder in einem Gebäude … Nichts dergleichen …
    Dennoch kletterten alle vier durch die Kälte und Dunkelheit weiter aufwärts. Die Brustlampen hatten sie ausgeschaltet, um die Batterien zu schonen. Sie versuchten nicht einmal zu erraten, was sie oben erwarten würde.
    Der Aufstieg endete erneut vor einer Luke. Diesmal hatte Max eine Weile damit zu tun. Aber ehe er den Deckel hob, zogen alle die Kapuzen über den Kopf und schoben sich die Atemschutzmasken vors Gesicht.
    Max kletterte als Erster heraus, und augenblicklich ertönte seine gedämpfte Stimme: »Alles nicht so einfach in dieser komplizierten Welt … Kommt rauf.«
    Einer nach dem anderen schoben sie sich durch die Luke und sahen sich um, so gut es die Dunkelheit zuließ.
    Sie befanden sich in einem nicht sehr großen Raum mit trüben Fenstern. Draußen herrschte Nacht und es schneite in dichten Flocken. In dem Raum standen in strenger Anordnung mehrere große metallene Geräte, die mit einer dicken Staubschicht überzogen und schon lange funktionsunfähig geworden waren. Die Geräte waren mit Knöpfen, Kippschaltern, Hebeln und kleinen grauen Bildschirmen versehen. Max überprüfte als Erstes die Strahlung, dachte einen Augenblick nach, konnte sich aber nicht entschließen, die Atemschutzmaske abzusetzen.
    »Ist das hier eine Fabrik?«, fragte Sergej zögernd und schaltete seine Brustlampe an.
    »Spart eure Batterien«, riet Max. Er ging die Fenster entlang und blickte in die Dunkelheit hinaus. Irgendetwas da draußen schien ihn zu beunruhigen. »Wer hat noch eine Idee? Angin?«
    Der brummte etwas Unverständliches.
    »Die Leitstelle einer geheimen Metro-Linie«, erklärte Denis mit ernster Stimme, während er von einem Gerät zum nächsten ging. Alle drehten sich wie auf Kommando nach ihm um. »Und was wir dort unten gesehen haben, war ein Streckenabschnitt.«
    Max sah Sergej an und schüttelte den Kopf, als wollte er sagen: Du hast vielleicht einen Sohn. Aber Sergej war selbst völlig baff.
    »Ich frage nicht, woher du das weißt …«, sagte Max zu Denis. »Und wohin führt diese Linie, nur so zum Beispiel? «
    »Das weiß ich nicht«, entgegnete der Junge nach kurzem Nachdenken.
    Sergej ging jetzt ebenfalls zwischen den Geräten hin und her, wischte mit seiner behandschuhten Hand Dreck und Staub von der Oberfläche, beugte sich darüber und versuchte im schwachen Licht seiner Lampe die Aufschriften zu entziffern. »Nothalt«, »Signal an Fahrdienstleitung« … Die verschiedenen Abkürzungen waren ihm jedoch unverständlich.
    Plötzlich zuckte Max vom Fenster zurück, drückte sich an die Wand daneben und sagte mit dumpfer Stimme:
    »Alle auf den Boden. Angin, zu mir.«
    Sergej und Denis gingen augenblicklich hinter den Apparaten in Deckung, während Angin mit erstaunlich geschmeidigen Bewegungen zu Max hinüberglitt. Gemeinsam spähten sie vorsichtig zum Fenster hinaus.
    »Siehst du das?«, fragte Max. »Vom Regen in die Traufe. Das hat uns gerade noch gefehlt.«
    Eine ganze Weile lang beobachteten sie jemanden, der sich da draußen befand. Dann verlagerte sich Angin geräuschlos zum Nachbarfenster, um seine Beobachtung von dort fortzusetzen.
    »Ich wüsste gern, ob er allein ist«, sagte Max wieder. »Sergej, du kennst dich damit besser aus. Können diese Plorge sich auf den Hinterpfoten bewegen wie Menschen? «
    Für einen Augenblick verschlug es Sergej die Sprache.
    »Wenn sie dressiert sind, vielleicht«, antwortete er schließlich. »Aber kannst du dir einen solchen Dompteur vorstellen? Ich nicht.«
    »Spar dir deine Witze«, sagte Max drohend.
    Sergej befahl Denis, zu bleiben, wo er war, schaltete seine Lampe aus und begann auf allen vieren zum Fenster zu kriechen, was ihm im Strahlenschutzanzug, mit Helm und Atemschutzmaske nicht gerade leichtfiel.
    Endlich konnte er selbst nach draußen sehen. Durch das schmutzige Fenster machte er gar nicht weit entfernt eine Figur aus, deren ganzes Aussehen tatsächlich an einen Plorg erinnerte, der auf den Hinterbeinen ging.
    »Das kann nicht sein«, sagte Sergej ungläubig.
    »Dann ist das also irgendeine andere, nicht weniger gefährliche Sorte«, schimpfte Max. »Die Klassifikation der Mutanten wächst so schnell, dass wir gar nicht hinterherkommen. «
    »Er ist

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