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Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Titel: Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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-Regulatoren herum, die mitgeholfen hatten, meinen Sprung vom Weltraumfahrstuhl vorzubereiten: Jenkins und Fuse.
    Fuse, kleiner als die meisten, war ein ziemlicher Schwindler. Freches Mundwerk. Zerzaustes, aschfarbenes Haar. Zu lange Ohren. Ein fehlender Backenzahn. Vernarbte Lippen, spitzes Kinn und die Hände eines Mädchens. Er wartet auf das Geld, das ich ihm versprochen habe, und unterhält sich mit Vienne, um sich die Zeit zu vertreiben.
    »Komm, Schätzchen. Wirf dem Wicht einen Knochen hin«, sagt er, als er sich auf den Stuhl neben ihr setzt. Im nächsten Moment legt er ihr die Hand aufs Knie.
    »Dummer Junge«, sagt Mimi.
    Fuse trägt eine Symbipanzerung. Das ist der einzige Grund, warum sein Ellbogen nicht zerschmettert wird und seine Rippen nicht brechen, als Vienne dreimal zuschlägt, ehe er auch nur blinzeln kann.
    »Uff.« Keuchend schnappt Fuse nach Luft.
    »Du wolltest einen Knochen.« Ich ziehe mir einen Stuhl heran. »Sag nächstes Mal, ob du ihn gebrochen haben willst oder nicht, kapiert?«
    »Kapiert.« Seine Gesichtsfarbe wechselt wieder von Purpur nach Rot. Dann grinst er. »Ich mag Susen mit Mumm. Besonders, wenn sie was von Tai Bo verstehen. Also, Schätzchen, wie wär’s, wenn ich dir ein Essen spendiere? Das heißt, wenn dein Boss hier seine Schulden bei mir bezahlt hat.«
    »Er ist mein Chief.« Vienne misst ihn mit einem Blick, der Thermit entzündet hätte. »Ich habe keinen Boss .«
    »Ich werte das als Ja.« Fuse grinst so breit, dass seine Zahnlücke sichtbar wird.
    »Dein Herzschlag erhöht sich«, geht Mimi dazwischen. »Stresshormone werden freigesetzt. Du wirkst verärgert.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    » Bist du verärgert?«
    »Kümmere dich um deine Angelegenheiten, Mimi. Ich kümmere mich um meine.«
    Ich lege das Geld auf den Tisch und blicke Fuse an. »Hast du deinen Zahn auch auf diese Weise verloren? Indem du Regulatorinnen angebaggert hast?«
    »Nicht ganz.« Fuse zwinkert mir verschwörerisch zu. »Hör mal, wenn ich dir lästig bin, dann sag’s, und ich lass dich in Ruhe. Ich und mein Kumpel Jenkins, wir können auch woanders hingehen. Stimmt’s, Jenks?«
    »Klar. Glaub schon«, sagt sein Freund, der einen Körperbau hat wie ein Frachtcontainer auf Beinen. Er hat sich den Kopf rasiert, und seine Visage ist so voller alter Aknenarben, dass sie wie die Oberfläche von Deimos aussieht. »Äh, Fuse? Zu was habe ich gerade Ja gesagt?«
    »Zerbrich dir darüber nicht dein hübsches Köpfchen«, erwidert Fuse.
    Jenkins lehnt sich an die Mauer des Gebäudes. Er hat sich das Oberteil seiner Symbipanzerung um die Taille gebunden und die Ärmel seines Unterhemds hochgerollt, sodass sein fleischiger Bizeps zum Vorschein kommt. In seinem Gesicht prangt eine Hakennase, und er hat ein kantiges Kinn, das er mit einem Ziegenbart akzentuiert. Sein linkes Ohr ist mehrfach gepierct. Außerdem hat er breite Schultern und einen mächtigen Brustkorb und trägt eine Lederjacke über seiner Panzerung.
    Vienne mustert ihn stirnrunzelnd. »Es verstößt gegen die Richtlinien, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen. Zieh dich an.«
    »Wenn ich das tue ...«, Jenkins zieht sich das Hemd über den kahlen Kopf, »... können die Weiber meine Muckis nicht mehr bewundern.«
    »Wenn das Muckis sind«, spottet Fuse, »kannst du nicht viel im Sack haben.«
    »Nerv mich nicht, sonst reg ich mich auf. Du weißt, was passiert ist, als ich das letzte Mal ausgerastet bin.« Jenkins klappt den Mund auf und tippt sich auf den Backenzahn, der dort sitzt, wo Fuse nur eine Lücke hat.
    Fuse verdreht die Augen. »Ein Glückstreffer, und schon hält sich das Großmaul für einen Boxchampion! Ich wette, er hat euch Herzchen nicht erzählt, dass er sechzehn Schwinger austeilen musste, um mich überhaupt zu treffen, und sogar dabei musste ich ihm noch das Gesicht hinhalten ...«
    »Hör mal«, sage ich entnervt, »wenn sie sich ihr Essen von dir bezahlen lässt, hältst du dann vielleicht mal deine blöde Klappe?«
    »Jawohl, Chief.«
    »Vienne, nimm sein Angebot an.«
    »Ist das ein Befehl?«
    »Ja! Nimm es an, ehe ich ihn erwürge.«
    »Das würde ich zu gern sehen.«
    »Vienne ...«
    »Ich nehme an. Widerwillig.«
    Fuse jubelt. »Das funktioniert jedes Mal.«
    »Er flunkert«, schnaubt Jenkins. »Das hat noch nie funktioniert.«
    »Saftarsch.«
    »Sackgesicht.«
    »Haltet endlich die Klappe«, warne ich beide, »oder der Deal ist geplatzt.«
    Fuse tut, als würde er seine Lippen mit einem Reißverschluss

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