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Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Titel: Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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zusammen.
    Vienne feuert. Ich höre, wie der Körper des Anführers auf einen der Motorschlitten fällt. Die Dræu rufen überrascht durcheinander, als ich mir schon die geladene Plasmapistole schnappe. Ich werfe sie Ockham zu, der inzwischen wieder auf den Beinen ist. Der alte Mann gibt drei schnelle Schüsse ab und schaltet mit jedem davon einen Dræu aus.
    Ein Plasmaklumpen saust über meinen Kopf hinweg, als ich die verbliebenen Wachen angreife. Den ersten erledige ich mit einem frontalen Tritt in den Solarplexus. Dann wirbele ich zum nächsten herum, dem, der das Sturmgewehr aufgelesen hat. Ich greife nach meinem Armalite und stelle fest, dass es nicht in seinem Futteral steckt.
    »Ups«, sage ich. »Du wirst doch nicht auf einen unbewaffneten Mann schießen, oder?«
    Ein hässliches Grinsen legt sich auf die Visage des Dræu. Er will gerade den Abzug durchziehen, als eine panzerbrechende Kugel in seine Brusthöhle eindringt und auf der anderen Seite wieder austritt. Er grinst noch immer, als er nach vorn kippt und genau auf der Leiche seines Anführers landet.
    Nun, da die Wachen ausgeschaltet sind, winke ich Ockham und Vienne zu, vorzurücken. Dann überprüfe ich die Umgebung und vergewissere mich, dass wir noch nicht entdeckt worden sind. Als Vienne den dritten Schlitten erreicht, zieht sie die Plane zur Seite und zerrt Jean-Paul am Ohr aus dem Frachtraum.
    »Hey!«, macht er noch, ehe sie ihm eine Hand vor den Mund klatscht.
    Der Junge beißt nicht minder grob zu, gräbt seine Zähne in das ungeschützte Gewebe zwischen Daumen und Zeigefinger. Vienne gibt ein leises, gepeinigtes Schnauben von sich und versetzt ihm einen Hieb auf die Schädelbasis. Seine Knie geben nach, und er bricht zitternd zusammen, nur noch ein Haufen bewusstloses Fleisch.
    »Nichtsnutz«, sagt Vienne und schiebt die blutende Hand in einen Schneehaufen.
    Ich drehe mich zu Ockham um, der teilnahmsvoll den Kopf schüttelt. »Lebhaftes kleines Scheusal, was?«
    »Leg ihn in einen Schlitten«, befehle ich Ockham. »Und zieh eine Plane drüber. Wenn er an Unterkühlung abnippelt, ist das auch nicht viel besser, als wenn die Dræu ihn in Stücke reißen.«
    »Ja, Chief«, sagt Ockham, wickelt Jean-Paul in eine Plane und legt ihn hinter den Notsitz des Schlittens.
    »Vienne«, sage ich und öffne die Tasche mit meiner Ausrüstung. »Du hältst Wache. Ockham, hilf mir, das C-42 zu deponieren.«
    Ich gebe Ockham drei Ladungen. »Da sind zwei Schlitten mehr, als wir an Ladungen haben. Wir werden also zwei mit einer Ladung erledigen. Die beiden ganz hinten stehen am dichtesten zusammen. Von den Vorderen behalten wir einen für uns.« Nachdem ich nachgesehen habe, ob der Tank voll ist, schleppe ich so viele Kisten voller Munitionsgurte heran, wie in den Frachtraum passen.
    »Bitte um Vergebung, Chief«, sagt Ockham, während wir arbeiten. »Hätte die Mission beinahe versaut. Zur Hölle mit diesen alten Beinen. Es hat Tage gegeben, da konnte ich auf einem gespannten Drahtseil vierzig Meter über dem Boden laufen. Jetzt kann ich von Glück sagen, wenn ich es schaffe, mir die Stiefel zu schnüren.«
    »Ist ja gut gegangen«, sage ich. »Kümmern wir uns erst mal um unsere Arbeit. Die gute alte Zeit können wir immer noch betrauern, wenn wir wieder im Kreuz sind.«
    Das sollte ein Scherz sein, aber Ockham ist nicht nach Lachen zumute. »So sehen die Richtlinien das nicht vor, Chief. Da steht nichts davon, dass ein Regulator den Kopf in den Sand stecken soll, während so eine Bestie nur Zentimeter davon entfernt ist, ihn wie Schlachtvieh zu zerlegen.« Die gute Laune, die er noch kurz zuvor gezeigt hat, hat sich in Luft aufgelöst. »Besser, man geht mit Ruhmesflammen unter. Stirbt einen Schönen Tod.«
    »Genug philosophiert«, entgegne ich. »Lass uns lieber hier fertig werden, ehe die Dræu ihr Mittagessen aufgefressen haben.«
    Ich stelle den letzten Zeitzünder ein und blicke auf, um nachzusehen, wie weit Ockham ist. Dabei nehme ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung auf der Vorderseite der Wohnkapsel wahr. Der Dræu, den ich ins Gesicht getreten habe, ist wach. Und er greift nach einem Alarmmelder an der offenen Tür der Baracke.
    Twip! Viennes Schuss trifft den Dræu in die Brust. Er kippt nach vorn. Blut strömt aus der Wunde. Aber der Treffer ist nicht tödlich, und der Dræu hebt erneut die Hand, als ihn eine weitere Kugel erwischt. Seine Hand fällt auf den Alarmknopf, und eine Sirene erklingt.
    »Ockham!«, brülle ich. »Wirf den

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