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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Lammers
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gegen ihr heftiges Herzklopfen und die massive Nervosität ankämpfen musste. Ihr Blick irrte zu der unendlich fern scheinenden, schwebenden Stadt hinüber. Der Himmel allein mochte wissen, was für faszinierende Erkenntnisse sie dort erwarteten. Und hier wurde sie nun von dem notorischen Zaudern der Gruppe aufgehalten. Und je mehr sie darüber sprachen, desto unentschlossener würden sie werden, das war deutlich zu erkennen. ‚Yuu sagt das doch selbst die ganze Zeit. Und wir machen uns hier zum Idioten gegenüber unseren Gastgebern…’
    Es gab eigentlich nur eine praktikable Lösung.
    Ehe Ollashon – der einzige, der noch einen Blick auf sie hatte, weil die anderen drei in ihren fruchtlosen Disput vertieft waren, in dem keine Lösung in Sicht war – reagieren konnte, machte die kleinwüchsige Linguistin einfach einen Satz und dachte nicht mehr weiter nach. Jedes weitere Grübeln würde höchstens dazu führen, dass ihre Furcht weiter anstieg und sie sich schließlich negativ entschied. Aber die Tassaier WAREN nun einmal auf der schwebenden Plattform, wo auch die Shonta lebten… und wenn sie alle nicht den Weg über die Brücke gehen oder den Kontakt hier und jetzt beenden wollten, dann mussten sie eben beherzt handeln.
    „VANIYAA! NICHT!“
    Aber als Olls Schrei an ihre Ohren drang, war es auch schon zu spät.
    Der Energiestrom packte Vaniyaas zierliche Gestalt und riss sie geradewegs vom Sims fort, wo der Rest der Gruppe stand. Einen schrecklichen Moment hatte die Linguistin das überwältigende, grässliche Gefühl, zu fallen, doch das hielt nur einen Moment lang an… gleich darauf wurde sie von einem dermaßen aufreizenden, prickelnden Strom von Energie durchflossen, der jede Furcht austilgte, dass sie sofort begriff, warum die Shonta dabei geschrieen hatten – sie konnte selbst gar nichts anderes tun.
    Die glühende Wonne, die dieser Strom induzierte, ähnelte ein wenig der sexuellen Entladung höchster Wollust, die sie auf dem Höhepunkt des Liebesspiels mit ihrem Geliebten Yerranith empfand, und es war so unbeschreiblich köstlich, dass jede Sorge, sie könne in die Schlucht hinabstürzen, vollständig aus ihrer Seele fortgespült wurde.
    Der Flug über den Abgrund dauerte nur Sekunden, aber es kam ihr vor wie eine wundervolle Ewigkeit. Ja, wirklich, eine wundervolle Ewigkeit. Alle Anspannung und Verkrampfung, die sie empfunden hatte, fiel von Vaniyaa zur Gänze ab. Es gab gar keine Möglichkeit mehr dafür, Furcht zu empfinden. Da war nicht einmal mehr Platz für klare Gedanken.
    Als sie kurze Zeit später dann auf der gegenüberliegenden Seite auf einer baugleichen Plattform der schwebenden Shonta-Stadt von einem Dutzend hilfreicher Zwergenhände aus dem Strom gezogen wurde, da sank Vaniyaa schnaufend erst einmal zu Boden und hatte Mühe, ihre Sinne wieder beisammen zu bekommen.
    Ihre Beine fühlten sich an wie Pudding, und vor ihren Augen tanzten glühende Punkte und Sterne. Sie schnappte etwas atemlos nach Luft und atmete das süßliche, fast aufreizende Aroma der schwarzen Zwerge ein, die sie munter plappernd umringten. Sie schienen sich außerordentlich zu freuen, dass Vaniyaa da war… aber die Shonta waren sowieso sehr gastfreundliche Wesen und, wie gesagt, kein bisschen kontaktscheu.
    Lächelnd machte sie sich nach und nach von den hilfreichen Händen frei, die – wie vorhin schon, direkt bei dem Erstkontakt – emsig angefangen hatten, ihren Körper ungeniert überall abzutasten… in Anbetracht der eben erlebten Erregung war das nicht wirklich schicklich, aber vielleicht fanden die Shonta das ganz verständlich, sich handgreiflich vom Wohlbefinden des Gastes zu überzeugen.
    Andere Völker, andere Sitten. Aber es gab natürlich für alles Grenzen.
    Vaniyaa fragte sich außerdem, während sie die Hände abwies, ob die Shonta wohl diesen prickelnden Strom als eine Möglichkeit nutzten, ihre eigene Libido zu aktivieren. Es klang ihr gar nicht sehr unwahrscheinlich, da die Shonta von der Physiognomie den Yantihni sehr ähnlich waren. Und möglicherweise war dieser prickelnde Energiestrom auch gut geeignet, Erschöpfungszustände abzubauen, die während der langen Märsche durch die finsteren, heißen Maschinenhallen notwendig eintreten mochten.
    Ah, die Shonta waren schon raffinierte Gesellen. Sie hatten dieses Domizil mit viel Bedacht ausgewählt, davon war sie sofort überzeugt…
    „Van! Van! Geht es dir gut?“, erklang plötzlich Yuuricors besorgte Stimme aus nächster Nähe und lenkte

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