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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Gerald Henshaw also ausgeschlossen.«
    »Nein, Sir«, widersprach die Schwester, »das Inventar ist damit eingeschlossen worden. Es gab da eine Klausel – besser gesagt, eine Anordnung -, daß das Haus, falls es unmöglich sein sollte, innerhalb von achtundvierzig Stunden festzustellen, wo sich unsere Mutter aufhielt, unter Bewachung gestellt werden und nichts aus ihm entfernt werden darf. Ich nehme an, sie bekam allmählich Zweifel an ihrem Mr. Wonderful.«
    »Es war aber keine bestimmte Person in der Firma genannt«, schaltete Geoffrey Waters sich ein, »an die ihr euch wenden sollt, falls die Notwendigkeit dazu entstand?«
    »Nein, aber seit Mutters Tod sind einige hier gewesen«, sagte Roger. »Der alte Pettifrogge war einmal hier, das war eher ein Beileidsbesuch; er ist so alt, daß man sich gut vorstellen kann, wie er noch mit dem Federkiel schreibt. Der Mann, der dort offenbar das Sagen hat und die Inventarliste überprüft hat, war ein gewisser Chadwick. Er hat sich als stellvertretender Geschäftsführer vorgestellt und uns erklärt, er sei hauptsächlich mit Mutters Konten und denen von Wildlife befaßt.«
    »Ich würde sagen, das Westminster House of Finance sollte unsere nächste Station sein, findet ihr nicht auch, Leute?« sagte Geoffrey Waters.
     
    Das Westminster House entsprach voll und ganz den Erwartungen der beiden Besucher aus Amerika. Ein schmales, ehrwürdiges Stadthaus aus dem achtzehnten Jahrhundert am Carlisle Place, sechs Stockwerke hoch und liebevoll renoviert.

    Die geschmackvolle auf Hochglanz polierte Messingtafel rechts von der Doppeltür aus dickem Glas ließ keine Zweifel daran, daß sie an der richtigen Adresse waren.
    Westminster House
Gegründet 1902
Private Vermögensverwaltung
    Das Gebäude selbst strahlte eine diskrete Aura von Macht und Stärke aus und ließ Generationen, ja Dynastien wohlhabender und mächtiger Familien als Kunden erahnen. Das Westminster House hatte in den Finanzkreisen Londons fast ein Jahrhundert lang in aller Stille seinen Einfluß ausgeübt, den es sich mit seiner unzweifelhaften Integrität und klugen Dispositionen erworben hatte. Damit hatte es eine schier undurchdringliche Mauer von Respektabilität um sich herum errichtet.
    Als der Wagen des MI5 mit Waters, Pryce und Leslie zum Carlisle Place jagte, sollte diese Mauer einen Sprung bekommen, einen Spalt, der so breit war, daß Westminster House bald üblen Spekulationen ausgesetzt sein würde.
    Waters bog von der Victoria Street in den Carlisle Place; er und seine beiden Fahrgäste staunten über den Anblick, der sich ihnen bot. Vor dem Westminster House standen zwei Polizeifahrzeuge und eine Ambulanz, deren rotes Licht blinkte. Die beiden Geheimdienstbeamten und der Colonel der US Army sprangen aus dem Wagen und eilten auf die Menge vor dem Gebäude zu. Sein Ausweis bahnte dem Sicherheitschef des MI5 den Weg durch die Zuschauermenge, Leslie und Pryce folgten dicht hinter ihm.
    » I.S. – MI-Five !« rief Waters. »Im Namen der Krone, lassen Sie mich und meine beiden Kollegen hier rein!«
    Drinnen herrschte höchste Erregung. Angestellte, Sekretärinnen, Bürohilfskräfte und Reinigungspersonal wieselten in einem Zustand höchster Hysterie herum. Schließlich entdeckte Geoffrey Waters, nachdem er sich fast brutal durch die Menge geschoben hatte, einen Mann in einem dunklen dreiteiligen Anzug, bei dem es sich unverkennbar um einen leitenden
Angestellten der Firma handeln mußte. »Mein Name ist Waters, MI-Five, im Auftrag der Krone! Was ist passiert?«
    »Oh, was? Hier ist alles so durcheinander…«
    »Was passiert ist?« schrie Pryce.
    »Es ist so schrecklich, so absolut schrecklich!«
    »Was ist schrecklich?« rief Leslie.
    »Brian Chadwick, unser erster Vizepräsident, von dem alle wußten, daß er eines Tages die Firma leiten würde, hat gerade Selbstmord begangen!«
    »Alle Polizeibeamten!« rief Sir Geoffrey Waters. »Sofort das Büro des Toten hermetisch abriegeln!«

16
    B ahrain, 14.00 Uhr In einer alabasterfarbenen Villa am Ufer des Persischen Golfs saß ein fünfzehnjähriger junger Mann in einem Raum mit weißen Wänden und mit Gitterstäben vor den Fenstern an einem Schreibtisch. Es war eine Zelle und war doch auch keine, denn der Junge hatte eine eigene Toilette, ein bequemes Bett, ein Fernsehgerät und so viel Bücher und Schreibzeug, wie er wollte. Der Name des Jungen war James Montrose junior, sein Spitzname »Jamie«.
    Seine Zeit konnte er sich in gewissen Grenzen nach eigenem

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