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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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aus Paris, Rom, Berlin und Washington waren reine Strohmänner. Aber wie sollten sie Mouchistines Anweisungen ausführen, und wie können wir Näheres erfahren? Ich habe keine Ahnung.

     
    London, 1. September. Liebster Juan. Der Druck aus Amsterdam hat inzwischen unangenehme Ausmaße angenommen, das sind jetzt massive Drohungen. Die Kinder wissen es nicht, aber ich habe Leibwächter engagiert, die in ihrer Nähe bleiben sollen, hoffentlich ohne entdeckt zu werden.
     
    »Verdammt!« schrie Roger, nachdem er die vorletzte E-Mail gelesen hatte. »Ich habe es doch gewußt! Da waren immer diese drei oder vier Typen. Sie sind immer wieder aufgetaucht, ganz plötzlich in einem Pub oder auf dem Fußballplatz. Zwei von ihnen habe ich zur Rede gestellt und gefragt, was sie wollten. Aber sie taten wie unschuldige Lämmer – sagten, sie wären Jungs vom Land, die gern mal einen Schluck trinken würden und unsere Mannschaft anfeuern wollten.«
    »Ich habe sie auch gesehen, Bruderherz«, sagte Angela. »Einer von ihnen hat meinetwegen sogar Ärger bekommen, fürchte ich. Ich habe ihn der Schulleitung gemeldet, weil ich ihn für einen Spanner hielt. Dann war er plötzlich verschwunden, aber an seiner Stelle kamen andere. Und an dem Punkt war mir klar, daß Mum sich um uns Sorgen machte.«
    »Warum hast du mir nichts gesagt?«
    »Weil du manchmal recht jähzornig sein kannst, Rog, und ich mir dachte, Mutter würde schon wissen, was sie tut.«
     
    Madrid, 10. September. Der Mord an Giancarlo Tremonte, dem letzten männlichen Nachkommen und Erben des Scozzi-Vermögens, beweist mir, daß die M vor nichts zurückschrecken. Die wollen uns alle zum Schweigen bringen. Sei vorsichtig, liebste Cousine. Vertraue niemandem.
     
    »Jetzt haben wir die Verbindung!« erregte sich Waters. »Mein Gott, die waren Cousin und Cousine und standen sich offenbar sehr nahe! Daß wir das nicht herausgefunden haben!«
    Wieder war aus Sir Geoffreys Jacke das gedämpfte Klingeln seines Telefons zu hören. Er zog es heraus, drückte den Knopf und meldete sich: »Ja?« Allem Anschein nach war das, was er zu hören bekam, alles andere als eine gute Nachricht, denn seine Gesichtszüge verfinsterten sich zusehends. Schließlich
schloß er die Augen und seufzte hörbar. »Ich gebe zu, daß das nicht sonderlich hilfreich ist, aber suchen Sie jedenfalls weiter. Vielleicht können Sie herausfinden, wer sein Kollege im Regents Park war.« Sir Geoffrey steckte das Telefon ein und sah die anderen an. »Heute nachmittag hat man die Leiche von Wallace Esterbrook, auch als Wally Esterbrook bekannt, Angestellter der Trafalgar Guardian Company, mit zwei Einschüssen im Hinterkopf aus der Themse gefischt. Als Zeitpunkt seines Todes hat man vorläufig die letzten achtundvierzig Stunden festgestellt.«
    »Donnerstag abend oder Freitag früh«, sagte Coleman. »Großer Gott, das paßt genau!«
    »Was paßt?« fragte Pryce.
    »Unsere Blicke sind sich einen kurzen Moment begegnet, bloß ein paar Sekunden. Er hat gewußt, daß ich ihn erkannt habe.«
    »Aber was ist mit dem Kerl, der bei ihm war?« drängte Pryce.
    »Keine Ahnung, das kann ich wirklich nicht sagen, aber ich meine, daß er uns beide angesehen hat.«
    »Jetzt sind Sie dran, Geof.«

18
    B randon Alan Scofield, alias Beowulf Agate, war in dem Element, das er am besten kannte, an das er sich aus einer Zeit erinnerte, die mehr als ein Vierteljahrhundert zurücklag. Er war wieder ein Jäger auf der Pirsch, eine Raubkatze, die ihre Beute nachts jagte, ein zweibeiniger Killer in geheimem Auftrag, der den Feind in der Dunkelheit beschlich, ihn nur im Notfall tötete, weil es viel wünschenswerter war, ihn lebend zu fangen.
    Um ungehinderte Kommunikation sicherzustellen und zugleich Scofields Aufenthaltsort geheimzuhalten, blieb Antonia in Peregrine View in den Smoky Mountains. Anrufe, die von Cameron Pryce oder Leslie Montrose aus Europa ankamen, konnten dank der modernen Mobilfunktechnik ohne jede Verzögerung an ihn weitergeleitet werden. Sie hatte von Bray lediglich verlangt, daß er sie nach seiner Landung in Wichita alle acht Stunden anrufen und ihr über seine Fortschritte berichten sollte. Wenn sein Anruf sich um mehr als zwei Stunden verspätete, würde sie Frank Shields bei der Central Intelligence Agency anrufen und ihm die Wahrheit sagen. Scofield hatte Einwände, aber Antonia ließ sich nicht umstimmen. »Ich will dich wieder ganz zurück haben, du alter Idiot! Was sollte ich denn ohne dich mit Brass 26

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