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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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unbesiegbar!«
    »Sie haben immer noch nicht verstanden, Mr. Guiderone«, erregte sich Matareisen. »Sie sehen es nicht!«
    »Was sehe ich nicht? Die Erfüllung einer Legende, die ebenso wichtig ist wie die Suche nach dem Gral? Die Antwort auf die Probleme unseres Planeten!«
    »Sir, ich flehe Sie an, sehen Sie der Realität ins Auge, auch wenn Sie sie für zweitrangig halten, sonst könnte aus ihr leicht Wahrnehmung werden!«
    »Was faseln Sie da?«
    »Mein Anwalt in Lissabon, ein Mann von ungeheurem Einfluß, der nur noch von seiner Verschlagenheit übertroffen wird…«
    »Ist das dieser Bursche, der sich die Azoren unter den Nagel gerissen hat, mit Steuereinnahmen und allem?«
    »Genau der, und zugleich der Mann, der unseren Feind Dr. Juan Guaiardo in Monte Carlo beseitigen ließ.«

    »Ja, was ist mit ihm?«
    »Er steht korrupten Elementen in der spanischen Regierung sehr nahe, im großen und ganzen sind das die Überreste der alten Franco-Getreuen, einschließlich Teile des Madrider Nachrichtendienstes. Er war sich nicht sicher, was das alles zu bedeuten hatte, aber es hat ihn so erschreckt, daß er heute nachmittag – gestern nachmittag – mit mir Verbindung aufgenommen und mir alles Material gefaxt hat, das er sich beschaffen konnte. Die Unterlagen sind nicht vollständig, aber beängstigend.«
    »In welcher Hinsicht? Raus damit, Matareisen!«
    »Allem Anschein nach waren Dr. Guaiardo und Lady Brewster miteinander verwandt und standen sich sehr nahe.«
    »Dann hat die spanische Armada also doch etwas zuwege gebracht. Und?«
    »Dr. Guaiardo war Wissenschaftler und hat seine medizinischen Kenntnisse in anderen Bereichen eingesetzt. Er hat tatsächlich einen detaillierten genealogischen Stammbaum der Matarese-Organisation erarbeitet, der fünf Generationen zurückreicht und in dem Familien, Firmen, Gesellschaften und Bündnisse namentlich aufgeführt sind. Das Ganze ist aufgebaut wie ein richtiger Stammbaum, in dem Firmenfusionen wie Eheschließungen behandelt werden, bis am Ende unsere großen Kartelle stehen.«
    »Großer Gott!« flüsterte der Sohn des Hirtenjungen und massierte sich die Stirn mit den Fingern. »Ist es schon soweit? Ist der Stammbaum abgeschlossen?«
    »Das wissen wir nicht genau. Wie ich schon sagte, mein Gewährsmann hat mir gegenüber…«
    »Selbst wenn das der Fall wäre«, sagte Guiderone, »würde es Monate, vielleicht Jahre dauern, bis alle Beweise zusammen wären. Schließlich geht es hier um komplizierte Vorgänge, und jeder einzelne Schluß könnte angezweifelt, ja sogar mit juristischen Mitteln angefochten werden.«
    »Sie wissen ganz genau, daß das so nicht läuft, Sir. Selbst der Hauch einer Andeutung, daß ein globales Unternehmen wie das unsere in Verbindung mit den Wirtschaftskrisen stehen könnte, die über die nationalen Grenzen hinaus die Welt
erfaßt haben, wäre der sichere Weg in die Katastrophe. Unsere Katastrophe, Mr. Guiderone.«
    »Das Schwein der Welt!« sagte der Sohn des Hirtenjungen leise und lehnte sich auf der schwarzen Ledercouch zurück. »Er hat die Männer getötet, die ihn beseitigen sollten, und er hat Wichita gefunden. Herrgott, wie hat er das gemacht? Er steckt hinter allem. Genau wie damals!«
     
    Das Marblethorpe war ein kleines elegantes Hotel an der Upper East Side von New York, eine kurzzeitige Bleibe für die Großen der internationalen Szene. Dazu gehörten Diplomaten, Größen der internationalen Finanzwelt, Staatsmänner auf dem Weg zum Gipfel ihrer Bedeutung oder bereits wieder auf dem Abstieg, und alle gewöhnlich in Verhandlungen, die besser an einem Ort stattfanden, wo man die Teilnehmer nicht beobachten konnte. Das Marblethorpe eignete sich ideal für solche Anlässe; es war etwa zu diesem Zweck entworfen worden, gebaut von einem Multimillionär, der oberhalb der überfüllten Straßen Manhattans Vertraulichkeit und Komfort suchte. Abgesehen von der erforderlichen Zeile in den weißen Seiten des Telefonbuchs, gab es keine Anzeigen, die für das Hotel warben. Es gab auch keine Einzel- oder Doppelzimmer sondern nur Suiten. Jedes Stockwerk enthielt zwei davon, die einander gegenüber angeordnet waren. Acht Stockwerke hoch, sechzehn Suiten; es war nie eine frei. Alle waren ständig »vermietet«.
    »Es gibt einen Seiteneingang mit einer grünen Tür und ganz wenig Licht«, sagte Frank Shields, der auf einem üppig gepolsterten blaßroten Lehnsessel Platz genommen hatte, während Scofield um einen Queen-Anne-Schreibtisch herumging, auf dem

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