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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Verbindung zur Gegenwart herstellen kann.«
    »Ja, die Mata-soundso? Was bedeutet das, Colonel?«
    »Das ist ursprünglich ein Eigenname, Luther«, antwortete Pryce, »ein Korse, dessen ursprüngliche Ideen zu so etwas wie einer Blaupause für ein internationales Monopol geworden sind, ein Monopol, das heute schon wesentlich mächtiger als die Mafia ist.«
    »Wie gesagt, das geht alles weit über meinen Horizont.«
    »Nicht nur über Ihren, Lieutenant, auch über unseren«, sagte Leslie. »Niemand von uns ist darauf vorbereitet, es gibt auch keine Ausbildung, die einen zum Kampf gegen diese Leute befähigt. Wir alle tun, was wir können, um in unseren jeweiligen Bereichen etwas gegen diese Verschwörung auszurichten, und hoffen dabei, daß unsere Vorgesetzten die richtigen Entscheidungen treffen.«
    Considine schüttelte verwirrt den Kopf. »Und was tun wir jetzt?«
    »Wir warten auf Anweisungen von Frank Shields«, antwortete Pryce.
    »In Peregrine?« fragte Leslie.
    »Nein, die sind nach New York umgezogen.«
    »Warum New York?«

    »Weil Scofield ein Szenario entwickelt hat, das sie ausprobieren wollen. Geof Waters geht in London nach demselben Schema vor.«
    »Augenblick!« rief der schwarze Marineoffizier. »Soll ich das etwa auch verstehen? Wer ist Scofield, was ist das für ein ›Szenario‹, und wer ist Waters in London?«
    »Sie haben ein gutes Gedächtnis für Details«, sagte Leslie.
    »Wenn man heutzutage in dreißigtausend Fuß Höhe ein paar Dutzend Ausdrucke hat, braucht man das auch, Ma’am – Colonel.«
    »Ich habe es dir doch gesagt, Mum, eines Tages wird er Admiral sein.«
    »Vielen Dank, Jamie, vielleicht weist man dich bis dahin in eine Jugendstrafanstalt ein.«
    Das Telefon klingelte. Es war ein spezieller Apparat, den MI5 eingerichtet hatte. Cameron Pryce nahm den Hörer ab. »Ja?«
    »Hier Waters, London. Die Leitung ist sicher. Wie geht es Ihnen?«
    »Ich bin ein wenig durcheinander. Und Ihnen?«
    »Ebenso, alter Junge. Wir fahren jetzt Beowulf Agates Strategie, aber es wird ein, zwei Tage dauern, falls man uns nicht auf die Schliche kommt, natürlich. Durch dieses Gespräch jedenfalls nicht.«
    »Na, herzlichen Dank«, sagte Pryce. »Was sollen wir tun? Wo möchten Sie, daß wir hingehen?«
    »Ist Ihr amerikanischer Pilot in Reichweite?«
    »Er sitzt neben mir.«
    »Fragen Sie ihn, ob er tieffliegende Starrflügelpropellermaschinen fliegen darf.«
    Pryce gab die Frage weiter, und Considine antwortete: »Ich darf alles fliegen, was vom Boden abhebt, mit Ausnahme möglicherweise von Raumschiffen, aber mit denen käme ich vermutlich auch klar.«
    »Haben Sie ihn gehört?«
    »Laut und deutlich, und das ist gut. In zwei Stunden wird auf dem Flugplatz von Loch Torridon ein alter, aber völlig überholter Bristol Freighter, ein zweimotoriges Arbeitspferd
von Flugzeug, landen. Diese Maschine sollen Sie alle besteigen.«
    »Und wo geht die Reise hin?«
    »Ihre versiegelten Anweisungen sind zu dem präzisen Zeitpunkt, der auf dem Umschlag steht, zu öffnen, sobald Sie in der Luft sind.«
    »Das ist doch aufgelegter Blödsinn, Geof!«
    »Das stammt von Ihrem Beowulf Agate, alter Junge. Es hat etwas mit Radar zu tun.«
     
    In Marseille war es 5.30 Uhr, und das fahle Licht der Morgendämmerung kroch langsam über dem allmählich erwachenden Hafen am Himmel empor. Gruppen von Dockarbeitern strebten auf den Piers ihren Arbeitsplätzen zu, während im Hintergrund das Mahlen und Klirren schwerfälliger Maschinen zu hören war. Jan van der Meer Matareisen war allein in seinem Büro; die letzten Nachrichten aus London machten die Erleichterung zunichte, die nach Julian Guiderones Abschied über ihn gekommen war. »Hast du eine Erklärung für soviel Unfähigkeit?« fragte er scharf.
    »Ich bezweifle, ob jemand anderes es hätte besser machen können«, erwiderte die Stimme aus London, eine ausdruckslose, aristokratisch klingende Frauenstimme.
    »Das wissen wir aber nicht, oder?«
    » Ich weiß es, und dein Ton gefällt mir nicht.«
    »Dann gefällt er dir eben nicht. Ich glaube nur nicht, daß dir das viel nützt.«
    »Das ist nicht sehr höflich, Jan. Und fair auch nicht.«
    »Tut mir leid, Amanda. Es gibt große Schwierigkeiten.«
    »Soll ich nach Amsterdam fliegen und dir ein wenig helfen?«
    »Ich bin nicht in Amsterdam. Ich bin in Marseille.«
    »Du kommst ganz schön rum, wie, mein Lieber? Warum Marseille?«
    »Weil es notwendig war.«
    »Es war Julian, nicht wahr? Ich glaube, für ihn ist Marseille

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