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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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und Waters reden.«
    Aber Pryce brauchte nicht in London oder New York anzurufen. In Mailand erwarteten sie weitere Instruktionen. Diesmal waren sie an Lieutenant Colonel Leslie Montrose adressiert. Sie bedankte sich verblüfft bei dem Marine in Uniform, der sie ihr übergab, und öffnete den versiegelten Umschlag, der in der linken oberen Ecke das Dienstsiegel der Botschaft der Vereinigten Staaten in Rom trug.
    »Ich bin damit vor einer Stunde aus Rom hergeflogen, Colonel«, erklärte der Marine. »Mein Name ist Olsen, ich bin
Captain der Botschaftswache, und ich habe den Umschlag die ganze Zeit nicht aus der Hand gegeben.«
    »Geht klar, Captain, und nochmals vielen Dank.«
    »Gern geschehen.« Der Offizier salutierte und entfernte sich.
    »Von Tom Cranston«, sagte Leslie, als sie mit Pryce und ihrem Sohn über die Landepiste ging, während Considine sich um das Flugzeug kümmerte.
    »Das erklärt die Botschaft in Rom«, sagte Pryce. »Maximale Sicherheit, Seitenkanäle des Weißen Hauses und des Außenministeriums. Sie sind denen ganz schön wichtig, Lady.«
    »Ich bin beeindruckt, Mum.«
    »Das wird sich vielleicht gleich ändern, Jamie. Du wirst in das Flugzeug zurückkehren. Es ist vorgesehen, daß du zu den Brewster-Kindern in Frankreich stößt. Tom sagt, daß ihr an diesem Ort völlig sicher seid, daß euer Aufenthaltsort streng geheim gehalten wird.«
    »Ach, Mutter, tu mir das nicht an!« rief Jamie und blieb stehen. »Ich will nicht in Frankreich abgeladen werden.«
    »Hey, ruhig Blut, Jamie«, sagte Pryce leise, aber mit nicht zu überhörendem Nachdruck. »Das ist zu deinem eigenen Vorteil, das wirst du doch sicherlich begreifen. Ich glaube nicht, daß du besonders entzückt davon wärst, wenn man dich plötzlich wieder schnappen und nach Bahrain oder einen ähnlichen Ort verfrachten würde.«
    »Nein, verdammt, aber schließlich haben wir fünfzig Staaten auf der anderen Seite des Großen Teichs. Warum nicht irgendwo zu Hause? Warum bei zwei Typen, die ich nicht einmal kenne ?«
    »Du wirst es mir nicht glauben«, antwortete Pryce, »aber auf einer solchen Reise, ob du sie nun allein oder mit deiner Mutter machst, bist du mehr gefährdet als in sicherem Gewahrsam irgendwo in Europa.«
    »So haben die sich das wegen der Brewster-Kinder überlegt«, schaltete Leslie sich ein. »Schnelle Privatmaschinen, kurze Distanzen, totale Kontrolle. Keine Flughäfen, die man beobachten kann. Keine Informanten im Pentagon oder der CIA oder dem britischen Nachrichtendienst, die verdeckte
Flüge oder Geheimbefehle auf oberster Ebene verraten könnten.«
    »Wer sind diese Leute, vor denen ihr solche Angst habt?« wollte der junge Montrose wissen. »Das klingt ja gerade so, als wären diese Leute allmächtig!«
    »Damit kommst du der Wahrheit ziemlich nahe«, sagte Pryce, »nur daß sie auch noch verdammt schlau sind und sehr, sehr mächtig, aber nicht allmächtig. Noch nicht.«
    »Okay, okay«, brummelte Jamie immer noch unzufrieden, »und wer sind diese Brewster-Typen?«
    »Das sind keine Typen, mein Junge. Ein Bruder und eine Schwester, die möglicherweise Zielobjekte sind. Der britische Geheimdienst möchte sicherstellen, daß es zu keinen weiteren Geiselnahmen kommt. Du wirst sie mögen, Jamie. Ich mag sie auch.«
    »Na ja, also manchmal geben sich junge Engländer ziemlich hochnäsig, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Aber nicht ein englischer Junge, der offenbar der Primus in seinem Schweißerkurs war«, erwiderte Pryce.
    »Was für einem Kurs?«
    »Schweißen. Soll das heißen, daß es auf deiner teuren Privatschule in Connecticut so etwas nicht gibt?«
    »Nein, warum sollte es das?«
    »Roger Brewster hat gesagt, er wolle ein Handwerk lernen wie die, die nicht seine Privilegien haben.«
    » Wow , ehrlich?«
    »Ehrlich, Jamie«, bestätigte seine Mutter. »Außerdem ist er Ringer wie du.«
    »Das hat mir gerade noch gefehlt, daß mich ein Tommy auf die Matte legt.«
    Luther Considine kam mit schnellen Schritten über die Piste auf sie zu. »Wir sind in fünf Minuten startbereit, Junior«, sagte er, als er die drei erreicht hatte. »Ich nehme an, du weißt inzwischen Bescheid.«
    »Du hast das gewußt, Luther?« fragte Jamie.
    »Das mußte ich doch, Junge. Ich bin schließlich der Fahrer, oder? Wir haben aufgetankt, und unser Flugplan ist der reinste Wahnsinn, aber es wird interessant werden. Ich hab’ dir
eine Wegwerfkamera gekauft, damit du Bilder machen kannst. Diese Art von Reise erlebst du bestimmt nie

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