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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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so etwas wie ein drittes oder viertes Zuhause. Mir hat es dort am wenigsten gefallen. Die Leute, die dort zu ihm kamen, waren so ungehobelt.«

    »Bitte, erinnere mich nicht an eure Beziehung…«
    »Schnee von gestern, von vorgestern. Und warum nicht? Ich habe dir nie etwas verheimlicht … und wir haben uns auf die Weise kennengelernt, Liebster.«
    »In ein oder zwei Tagen vielleicht…«
    »Laß dich von ihm nicht unter Druck setzen, Jan! Er ist ein widerwärtiger, schrecklicher Mann und denkt nur an sich.«
    »Er muß so sein. Das verstehe ich. Trotzdem muß ich eine Erklärung für ihn haben. Zwei Fehlschläge hintereinander sind einfach unerträglich.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest…«
    »Das brauchst du auch nicht zu wissen«, fiel Matareisen ihr ins Wort. Seine Hand begann zu zittern. »Mir war das wirklich ernst, was ich vorher gesagt habe. Was ist passiert? Wie sind Pryce und diese Montrose verschwunden?«
    »Ich habe nicht gesagt, daß sie verschwunden sind. Ich habe gesagt, daß sie entkommen sind.«
    »Wie?«
    »Mit dem Flugzeug, ganz offensichtlich. Als mein Gewährsmann in der Tower Street mir sagte, daß sie sich in einem Landgasthof an einem Ort befänden, der sich Loch Torridon nennt, nördlich von Edinburgh, habe ich mit dem Mann Verbindung aufgenommen, den du ›London Control‹ nennst, und habe die Information an ihn weitergegeben. Er hat sich bei mir bedankt und gesagt, das sei alles, was er brauche.«
    »Er ist nicht befugt, mich anzurufen. Unsere Kontakte laufen über mindestens drei Zwischenstationen. Hat er es dir gesagt?«
    »Natürlich…«
    »Dann sag es mir doch, um Himmels willen!«
    »Du hast mir ja keine Gelegenheit dazu gegeben. Du hast einfach zu schreien angefangen – du warst sehr unhöflich.«
    Der Holländer in Marseille hielt kurz den Atem an und versuchte, sich wieder in den Griff zu kriegen. »Also schön, was hat London Control gesagt?«
    »Er ist wirklich ein bemerkenswerter Mann, sehr einfallsreich.«
    »Was hat er dir gesagt ?«

    »Er hat gesagt, als er in dem Gasthof in Loch Torridon eingetroffen sei, habe ihm der Besitzer gesagt, die vier Leute, die er suche, seien abgereist.«
    » Vier Leute?«
    »Vier Amerikaner. Bruder und Schwester unter dem Namen Brooks eingetragen, ein schwarzer amerikanischer Offizier der Navy und ein Teenager, beide überhaupt nicht eingetragen, gemäß Anweisung von Mr. Brooks.«
    »Allmächtiger Himmel, das ist der Montrose-Junge! Die haben ihn nach Schottland geflogen!«
    »Was redest du da?«
    »Das ist jetzt unwichtig. Was sonst noch?«
    »Dein ›London Control‹ hat erfahren, daß man sie alle zum Flughafen gebracht hat. Also ist er auch hingefahren und hat festgestellt, daß die von ihm beschriebenen Leute weniger als eine Stunde vor seinem Eintreffen an Bord einer zweimotorigen Propellermaschine gegangen waren.«
    »Und weiter?«
    »Jetzt kommt das, weshalb ich der Meinung bin, daß dein zurückhaltender Londoner Mann äußerst einfallsreich ist. Er hat gesagt, ich solle dir ausrichten, falls ihr beide bis dahin nicht bereits selbst miteinander gesprochen hättet, daß er den Flugplan für die Maschine gefunden hat, mit der die vier Amerikaner abgeflogen sind.«
    »Und der Zielort?« fragte Matareisen schnell. Schweißtropfen standen ihm jetzt auf der Stirn.
    »Mannheim in Deutschland.«
    »Unglaublich!« rief der Holländer sichtlich der Panik nahe. »Jetzt haben sie sich die Verachtin-Werke vorgenommen, Nachkommen der Voroschin! Das liegt Jahre zurück, Generationen! Die tun es. Die haben den Stammbaum!«
    »Jan…?«
    Aber die Engländerin sprach ins Leere. Matareisen hatte den Hörer auf die Gabel geknallt.

22
    D er doppelmotorige Bristol Freighter aus den vierziger Jahren war gestartet und flog auf Südostkurs über die Nordsee. Der Pilot Luther Considine sah auf seine Armbanduhr. Er drehte sich zu Pryce herum, der neben ihm auf dem Sessel des Ersten Offiziers Platz genommen hatte. »Ich fühle mich mit Ihnen auf diesem Sessel nicht sonderlich wohl, Cam, aber die Zeit ist gekommen.« Er reichte Pryce einen versiegelten braunen Umschlag, dessen rote Plastikstreifen noch intakt waren und Zeugnis dafür ablegten, daß niemand sich an dem Umschlag zu schaffen gemacht hatte.
    »Warum fühlen Sie sich nicht wohl?« fragte Pryce, riß den Umschlag auf und entnahm ihm zwei kleinere. »Ich habe heute morgen geduscht.«
    »Was wäre denn, wenn ich plötzlich Magenschmerzen bekomme oder noch etwas Schlimmeres – fliegen Sie dann

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