Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
glaube, mir wird schlecht«, murmelte Leslie und wandte sich ab.
    »Was tun wir jetzt?« fragte Pryce.
    »Sie bleiben natürlich hier.«
    »Unsere Kleidung und eine Menge Geld sind noch im Hotel.«
    »Um die Villa d’Este kümmere ich mich, der Concierge steht in meinen Diensten.«
    »Tatsächlich?«
    »Er und der ehrgeizige sous-chef , ein durch und durch unsympathischer Bursche, aber für mich in vieler Hinsicht von unschätzbarem Wert.«

    »Inwiefern?«
    »Ein kleines Pülverchen in einem Glas Wein, wenn es mir wichtig erscheint, daß meine Leute jemanden befragen – oder Gift für einen Paravacini-Sklaven, der einen Mord zuviel begangen hat. Vergessen Sie nicht, ich bin ein Scozzi.«
    »Sie sind wirklich ein ausgefuchster…«
    »Ich war ein Bruder des besten überhaupt. Man nennt ihn Beowulf Agate, und ich habe sehr viel von ihm gelernt.«
    »Das habe ich auch gehört«, sagte Pryce. »Aber, um wieder auf meine Frage zurückzukommen: Was tun wir jetzt?«
    »Ich habe eine chiffrierte Nachricht an Scofield abgesetzt und sollte in Kürze von ihm hören, sofern er nicht zu tief ins Glas geschaut hat. In dem Fall wird die reizende Antonia ihn wachrütteln.«
    »Wenn er betrunken ist?« erregte sich Pryce. »Wovon reden Sie eigentlich?«
    »Beowulf Agate kann – betrunken oder nüchtern – klarer denken als jeder Abwehrbeamte, der seit zwanzig Jahren keinen Alkohol mehr angerührt hat.«
    »Ich glaube es einfach nicht!«
    Togazzis Telefon auf dem weißen Korbtischchen klingelte. Er nahm den Hörer ab. »Du alter Schurke!« rief er. »Wir haben gerade von dir geredet.«
    »Was zum Teufel hat der Junge angestellt?« rief die Stimme aus New York.
    »Entschuldige, Brandon, aber ich schalte jetzt auf Lautsprecher um, damit wir dich alle hören können.« Togazzi drückte einen Knopf an seinem weißen Telefon.
    »Pryce, sind Sie da?« hallte Scofields Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Ich bin hier, Bray. Was wissen Sie?«
    »Das State Department versucht, mit seinen schmutzigen Ohren alles mitzukriegen, was wir unternehmen.«
    »Na und?«
    »Ihr Mann in Rom hat Washington angerufen, und State hat Shields angerufen und ihn gefragt, ob wir in Norditalien eine schwarze Operation laufen hätten. Natürlich hat Squinty jegliche Beteiligung strikt in Abrede gestellt. Stimmt das?«

    »Nein, das stimmt nicht. Wir waren mitten in der Kampfzone.«
    »Oh, Scheiße! Wieso?«
    »Weil jemand uns umbringen wollte.«
    »Das ist eine gute Antwort. Wie geht es Leslie?«
    »Sie zittert immer noch, Brandon«, sagte Leslie. »Wußten Sie, daß unser Kollege, Officer Pryce, einen Rolls-Royce kurzschließen kann?«
    »Dieser Dieb könnte wahrscheinlich sogar einen Panzer kurzschließen.«
    »Was tun wir jetzt?« fragte Pryce.
    »Sie verschwinden aus Italien und zwar schleunigst! … Silvio, kriegst du das mit Rom hin?«
    »Natürlich, Brandon. Und was bekomme ich als Belohnung?«
    »Falls diese Geschichte ein gutes Ende nimmt, schnappen Toni und ich uns ein Flugzeug und laden dich zu einem fulminanten Dinner an der Via Veneto ein.«
    »Wahrscheinlich gehört mir das Restaurant, du bastardo. «
    »Mich freut, daß keiner von uns beiden sich geändert hat, du Hurensohn!«
    »Grazie!« brüllte Togazzi und lachte.
    »Prego!« schrie Beowulf Agate ebenfalls lachend.
    »Wo wollen Sie hin?« fragte Silvia Togazzi und legte den Hörer auf.
    »Zurück in die Staaten«, sagte Pryce. »Möglicherweise haben wir jetzt genug in der Hand, um zuzuschlagen.«
    »Bitte, Cam, eine Stunde mit meinem Sohn? Er ist so jung und hat soviel durchgemacht«, bat Leslie.
    »Ich werde mit London sprechen«, sagte Pryce und griff nach ihrer Hand. »Und ich muß Geoffrey warnen!«
     
    Im Landeanflug auf den Privatflugplatz von Maggiore, vierzig Kilometer von Bellagio entfernt, kippte Luther Considine die zweimotorige Bristol etwas nach links. Am Ende der Landebahn warteten Pryce und Leslie auf ihn; sie saßen noch in Togazzis schäbig wirkender Limousine. Es war vier Uhr morgens; die Wolkendecke ließ den Nachthimmel noch dunkler erscheinen, und die einzige Beleuchtung weit und breit waren
die Lichter auf der schmalen Landebahn. Als die Maschine gelandet und bis auf dreißig Meter an den Wagen herangefahren war, stiegen Leslie und Pryce aus, nickten dem Fahrer zu und rannten zum Flugzeug. Pryce trug ihre beiden Koffer, die einer von Don Silvios Leuten aus der Villa d’Este geholt hatte. Considine legte einen Schalter um, und die Ladetür an der Seite klappte hoch. Pryce

Weitere Kostenlose Bücher