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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Jamieson da sagt, hat eine Menge für sich…«
    »Oh, vielen Dank, Al.«
    »Ich habe nie gesagt, daß Sie dumm wären, Jamieson, nur manchmal etwas beschränkt. Diesmal trifft das nicht zu.« Whitehead sah den Banker an. »Ich wiederhole, Ben, was kann Guiderone tun, falls man ihn überhaupt finden kann? Er kontrolliert Amsterdam nicht.«
    »Und Amsterdam ist die Stelle, wo das Geld herkommt«, sagte Nichols.
    »Ja, natürlich, das Geld«, sagte Wahlburg. »Und woher kommt dieses Geld ursprünglich? Schon gut, ich beantworte die Frage selbst. Von seinem Großvater, den riesigen Vermögenswerten des Barons von Matarese. Und wer ist Julian Guiderone? Wo kommt er her? Auch diese Frage beantworte ich selbst. Er ist der Sohn des Hirtenjungen, Nicolas Guiderone, gesalbt vom Baron, um sein Lebenswerk, seine Träume, seine Ideale zu verwirklichen.«
    »Worauf, zum Teufel, wollen Sie hinaus, Ben?« fragte Fowler. »Kommen Sie zur Sache!«
    »Die Sache ist die, Jim, daß die Bewegung so gewaltig und mächtig ist wie alles Geld, das der Enkel in die Finger bekommen kann.«
    »Ich denke, das sollten Sie uns etwas näher erklären«, sagte Stuart Nichols.
    »Sie ist so bedeutend wie die Propheten des Alten Testaments und ihre Gefolgsleute, die die Worte der Propheten als geheiligt betrachteten.«
    »Also, talmudische Übungen brauchen wir wirklich nicht, Ben«, protestierte Whitehead. »Wir haben es mit der Realität zu tun, mit dem Hier und Heute. Bitte drücken Sie sich ein wenig klarer aus.«
    »Deshalb ist es ja so real«, erwiderte Wahlburg rätselhaft. »Es reicht unendlich weit in die Vergangenheit. Der Himmel
weiß, daß euer Jesus kein Geld hatte, keine Reichtümer, die er verteilen konnte, um die Menschen zu überzeugen, und doch hat wenige Jahrzehnte nach seinem Tod am Kreuz, ehe noch ein halbes Jahrhundert vergangen war, die christliche Bewegung angefangen, sich über die ganze zivilisierte Welt zu verbreiten, soweit sie damals reichte. Und diejenigen, die damals zum christlichen Glauben übergetreten sind, hielten den ganzen Reichtum jener Welt in ihren Händen.«
    »Und?« drängte Nichols.
    »Seine Ideen, seine Prophezeiungen – seine Träume wurden von denen aufgenommen, die an ihn glaubten. Da wechselte kein Geld die Besitzer.«
    »Und?« rief Fowler sichtlich ungeduldig.
    »Angenommen, einer der Jünger oder Jesus selbst hätte behauptet, alles sei Schwindel? Das Ganze sei bloß veranstaltet worden, um Streit unter den Juden zu säen. Was wäre dann passiert?«
    »Keine Ahnung!« sagte Whitehead, dessen Miene immer finsterer wurde.
    »Die ganze christliche Bewegung wäre ratlos gewesen, hätte ihre vielen neuen Anhänger verloren, die ganze Begeisterung wäre umsonst…«
    »Herrgott noch mal, Ben!« fuhr Fowler dazwischen und richtete sich wütend in seinem Sessel auf. »Was hat dieses ganze Geschwätz mit uns zu tun?«
    »Al hat wirklich recht, Jim, irgendwo hat das seine Grenzen.«
    »Sagen Sie einfach, was Sie meinen und hören Sie auf zu predigen, Sie Hurensohn!«
    »Jetzt lassen Sie doch einmal Ihre Phantasie spielen, meine Herren«, sagte Wahlburg, erhob sich aus seinem Sessel und fing an zu dozieren, als stünde er vor einer Gruppe frisch von der Universität gekommener Berufsanfänger. Er sprach langsam und deutlich. »Es handelt sich zugleich um einen Zustrom und einen Konflikt unmittelbarer finanzieller Ressourcen und der Einflußkanäle, durch die jene Ressourcen fließen müssen. Während der Holländer, der Enkel, in einem Vakuum der Dunkelheit operiert, fern und unerreichbar, reist Julian Guiderone, der Sohn des gesalbten Hirtenjungen, in der Welt herum
und überprüft und unterstützt die Truppen der Matarese. Logischerweise kann der eine nicht ohne den anderen tätig werden, aber die Fußtruppen, die zum Glauben Übergetretenen, vertrauen ganz realistisch dem, den sie sehen und kennen. Am Ende trägt der Einfluß den Sieg über die unmittelbaren Finanzquellen davon, und dies aus keinem anderen Grund als dem, daß die Vision allmählich vertraute Züge annimmt. Die Aktienmärkte auf der ganzen Welt beweisen das, was ich sage, sowohl im positiven wie im negativen Sinn.«
    »Sie wollen also sagen«, sagte Albert Whitehead nachdenklich, »daß Guiderone entweder alles zusammenhalten und damit unseren Arsch retten oder alles hochgehen lassen kann, und dann ist für uns die ganze Chose im Eimer.«
    »Genau das will ich sagen. Und glauben Sie bloß nicht, daß er das nicht weiß.«
    »Dann müssen

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