Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
ohne Erfolg.«
    »Was, zum Teufel, geht da vor?«
    »Ich wünschte, ich könnte Ihnen das sagen, Mr. Guiderone.«
    »Es ist das Schwein der Welt, Adler«, sagte der Sohn des Hirtenjungen mit kehliger Stimme. »Er ist in London, und ich bin in Paris, eine halbe Stunde Flugzeit voneinander entfernt. Wer von uns beiden wird den ersten Schritt tun?«
    »Wenn Sie es sind, Sir, dann wäre ich an Ihrer Stelle äußerst vorsichtig. Er wird rund um die Uhr bewacht.«
    »Und genau das macht ihn verwundbar, Adler, denn ich werde das nicht sein.«

29
    B randon Scofield ging, in seinen Hotelbademantel gehüllt, wütend vor den der Themse zugewandten Fenstern auf und ab. Antonia saß an einem Tisch, den der Zimmerservice in ihre Suite gerollt hatte, und stocherte in einem Frühstück herum, von dem sie behauptete, daß es ihr für den Rest der Woche ausreichen würde. Vor dem in der Mitte gelegenen Wohnraum der Minisuite patrouillierte auf dem Flur eine bewaffnete, aus drei Mann bestehende Einheit des MI5 in den weißen Jacketts des Etagendienstes, unter denen sie ihre Waffen verborgen hatten. Sie wurden im gleichen Rhythmus wie die Angestellten des Savoy abgelöst und waren daher für den Nichteingeweihten nicht von ihnen zu unterscheiden.
    »Sir Schweinebacke hat uns hier wie Tiere in einen Käfig gesperrt oder wie die Leprakranken von Molokai!« erregte sich Beowulf Agate. »Und nicht einmal in einer richtigen Suite.«
    »Die größeren Suiten haben mehr Eingänge; das hat Geof doch erklärt. Warum sollen wir das Risiko eingehen?«
    »Und ich habe ihm erklärt, daß mehr Eingänge auch mehr Ausgänge bedeuten«, konterte Scofield. »Warum darauf verzichten?«
    »Geoffrey muß das entscheiden. Er ist für uns verantwortlich.«
    »Und dieser Bockmist, daß bloß er uns anrufen darf, aber wir ihn nicht?«
    »Jede Hotelzentrale führt Aufzeichnungen über sämtliche ausgehenden Telefonate, um später korrekt abrechnen zu können. Und das Risiko, uns über Handy telefonieren lassen, will er nicht mehr eingehen, wegen der Scanner. Wenigstens nicht in deinem Fall.«
    »Ich sage es noch einmal, wir stecken hier in einem Käfig. Wir könnten genausogut im Gefängnis sein!«
    »Ich bezweifle, daß der Zimmerservice dort so gut ist, ganz zu schweigen von der Unterbringung, Bray.«

    »Mir gefällt das nicht. Ich war vor einundzwanzig Jahren besser als Schweinebacke und bin das heute immer noch.«
    »Du wirst aber hoffentlich zugeben, daß er seine Sache gut macht…«
    »Ich verstehe mich besser darauf, meinen Arsch zu schützen als er«, schmollte Scofield wie ein in die Jahre gekommener Teenager. »Man kann Sicherheitsvorkehrungen auch übertreiben. Bildet er sich denn ein, daß die richtigen Etagenkellner blind, stumm und hirnlos sind?«
    »Das ist ein Aspekt, den er sicherlich in Betracht gezogen hat.«
    Ein Klopfen an der Tür ließ Scofield sein Auf- und Abgehen am Fenster unterbrechen. »Ja, wer ist da?«
    »Mrs. Downey … Sir«, kam die zaghafte Antwort. »Zimmermädchen.«
    »Oh, natürlich.« Scofield öffnete die Tür und war einigermaßen erstaunt, eine ältere Frau vor sich zu sehen, deren hochgewachsene schlanke Gestalt, aufrechte Haltung und feingeschnittenen aristokratischen Züge überhaupt nicht zu der hellblauen Uniform eines Zimmermädchens des Savoy passen wollten oder zu dem obligatorischen Staubsauger und dem Putzeimer. »Kommen Sie herein.«
    »Bitte, bleiben Sie sitzen«, sagte Mrs. Downey, als sie das Zimmer betrat, zu Antonia, die im Begriff war, sich vom Frühstückstisch zu erheben.
    »Nein, wirklich«, sagte Antonia, »ich bekomme keinen Bissen mehr hinunter. Sie können alles wegschaffen.«
    »Ich könnte, aber ich werde es nicht tun. Das wird einer der Zimmerkellner besorgen. Aber ich darf mich vielleicht vorstellen. Für den Augenblick heiße ich tatsächlich Downey, Mrs. Dorothy Downey – ein solider, ordentlicher Name, den ich mir selbst ausgesucht habe -, und ich bin auch korrekt im Personalbüro des Savoy registriert, mitsamt ausgezeichneten Zeugnissen. Das ist allerdings ziemlich absurd; ich könnte kein Bett so machen, wie es die Vorschriften des Hotels vorsehen, und wenn mein Leben davon abhinge. Ich bin Kryptographin und im Augenblick Ihre einzige Kontaktperson zu Sir Geoffrey Waters.«

    »Da soll mich doch der Teufel…«
    »Bitte, Bray. Und wie können wir Sie erreichen, Mrs. Downey?«
    »Hier«, sagte die MI5-Kryptographin und reichte Antonia einen Zettel. »Bitte, prägen Sie sich die

Weitere Kostenlose Bücher