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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Nummer ein, und verbrennen Sie den Zettel.«
    »Das werden wir tun, sobald Sie uns erklärt haben, wie sicher diese Nummer ist«, sagte Scofield gereizt.
    »Hundertprozentig – es handelt sich um eine direkte sichere Leitung, die nicht mit der Hotelzentrale verbunden ist und unmittelbar in das kleine Büro führt, das das Savoy mir zur Verfügung gestellt hat. Und ich verfüge dann über direkten Zugang zu Sir Geoffrey Waters. Beantwortet das Ihre Frage, Sir?«
    »Ich kann nur hoffen, daß mein Name ebenso sicher wie Ihr Zugang ist.«
    »Bray…!«
     
    Die außergewöhnlich tüchtige »Mrs. Dorothy Downey« erwies sich als beständiges Ärgernis für Scofield und als ungemein effizient. Informationen flossen zwischen Waters, Scofield und Antonia sowie Pryce und Leslie hin und her, die inkognito im Hotel Blakes in Roland Gardens untergebracht waren. Allmählich begannen sich die Konturen der nächsten Phase ihrer Strategie wie von unsichtbaren Händen ausgelegte Teile eines Puzzle herauszukristallisieren.
    Sie würden sich auf Amsterdam konzentrieren und sich dabei auf die spärlichen Informationen stützen, die man in Amanda Bentley-Smythes Apartment gefunden hatte und an denen ein Expertenteam noch arbeitete. Dann gab es noch das aus McDowells Büro in Wichita gestohlene Chiffriergerät, das man als Luftfracht nach Amsterdam befördert hatte. Einem unbekannten Mitarbeiter bei Atlantic Crown, der Angst hatte, zur Verantwortung gezogen zu werden, wenn er das teure Gerät ohne Quittung aus dem Hause entfernen ließ, hatten sie es zu verdanken, daß sie die KLM-Flugnummer kannten. Man mußte also Mitarbeiter der Fluggesellschaft befragen, da ja irgend jemand etwas wissen, etwas gesehen haben mußte –
die Leute, die das Gerät abgeholt hatten, das Fahrzeug, mit dem man es aus dem Frachtbereich des Flughafens entfernt hatte.
    Das war detektivische Kleinarbeit, aber Amsterdam war der Schlüssel zur ersten Tür in Scofields symbolischem Labyrinth. Es war Zeit, jene Tür zu öffnen und nachzusehen, was sich hinter ihr verbarg. Alles vorhandene Material wurde in einen Computer bei MI5 eingegeben. Die Resultate waren alles andere als spektakulär, aber auch nicht unbrauchbar. Korrelationen führten zu Verbindungen und Assoziationen; die Transportmethode engte die Suche auf einige wenige ein: Eine internationale Frachtmaschine zu chartern, war in Anbetracht all der dazu erforderlichen Formalitäten schließlich nicht etwas, was der durchschnittliche Multimillionär ohne weiteres bewerkstelligen konnte. Die Suche erstreckte sich auf jeden einzelnen Kanal, dessen Name mit dem Buchstaben K begann, ganz gleich, wo er sich befand; und solche Kanäle gab es zu Dutzenden.
    »Ich brauche eine Liste eines jeden einzelnen Bewohners an jedem dieser Kanäle«, sagte Waters zu einem Mitarbeiter.
    »Das sind Tausende, Sir.«
    »Ja, das dachte ich mir. Übrigens brauche ich außer den Namen auch weitere Details, wo immer das möglich ist. Einkommen, Arbeitgeber, Familienstand – das sollte für den Anfang genügen.«
    »Großer Gott, Sir Geoffrey, es könnte Wochen dauern, eine solche Liste aufzustellen.«
    »Das sollte es nicht, und ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, daß wir soviel Zeit haben. Wer ist unser Verbindungsmann zur holländischen Abwehr?«
    »Alan Poole, Sektion Niederlande.«
    »Sagen Sie ihm, wir haben Situation Schwarz, und er soll Verbindung mit seinem Mann in Holland aufnehmen. Erklären Sie ihm, daß wir als Tarnung Rauschgift oder Diamantenschmuggel vorschieben werden – was ihm lieber ist. Die Telefongesellschaften registrieren sämtliche Gespräche und teilen die Städte in Segmente auf. Unsere Kollegen in Holland sollten da ohne Schwierigkeiten Zugang bekommen können,
und wir schicken dann einen Kurier hinüber, der das Material abholen soll. Wie gesagt, es ist ein Anfang.«
    »Sehr wohl, Sir«, sagte der Mitarbeiter und ging zur Tür. »Ich spreche sofort mit Poole.«
     
    Die Unterlagen, die die holländische Abwehr lieferte, waren umfangreich. Ein Team von sechs MI5-Analytikern brütete achtunddreißig Stunden über dem Material, ohne auch nur eine einzige Pause einzulegen, eliminierte alle Namen, die ganz offensichtlich nicht in Frage kamen, hielt aber an jedem nur entfernt möglichen Kandidaten fest. Die Tausende wurden auf einige hundert reduziert, und dann fing der Prozeß wieder von vorn an. Akten und Polizeiunterlagen wurden, wo immer solche existierten, durchsucht, Bankverbindungen unter die Lupe

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